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Dow Jones News
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MÄRKTE EUROPA/Hellas lähmt die Risikobereitschaft

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten sind die Anleger am Freitag in Deckung gegangen. Während das Kaufinteresse sehr gering war, drückten kleinere Glattstellungen oder Absicherungen vor dem griechischen Referendum auf die Kurse. "Niemand will mit einer offenen Flanke ins Wochenende gehen", sagte ein Händler. Der DAX fiel um 0,4 Prozent auf 11.058 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gab um 0,6 Prozent auf 3.442 Zähler nach. "Die Anleger nehmen Risiko heraus", sagte ein anderer Marktteilnehmer, der das ebenfalls mit der Unsicherheit vor dem Referendum und der Reaktion auf dieses am Montag begründete. "Griechenland drängt alle anderen Faktoren in den Hintergrund", sagte er. Außerdem hätten wegen des vorgezogenen Feiertags die Impulse aus dem US-Handel gefehlt.

Wie IG Markets anmerkte, stellen sowohl ein "Ja" als auch ein "Nein" der griechischen Bevölkerung zum Forderungskatalog der Gläubiger ein erhebliches Risiko für die Finanzmärkte dar. Bei einem "Ja" drohe das Land in einem politischen Chaos zu versinken. Daneben müsse wieder neu mit den Gläubigern verhandelt werden. Bei einem "Nein" sei ein Abverkauf an den Märkten nicht auszuschließen.

Andreas Paciorek von CMC Markets meinte, ein "Nein" könnte den DAX bis auf die 200-Tage-Linie bei 10.600 Punkten zurückwerfen. Das wäre dann allerdings für diesen Marktstrategen ein letzter Ausschüttler, der in einer Aufwärtswelle Richtung 12.000 oder längerfristig sogar 13.000 Punkten münden werde. Denn dann sei das Thema vom Tisch. Ein "Ja" könnte den DAX dagegen in Richtung 12.000 Punkte treiben, dann werde er aber wieder von den Problemen eingeholt werden.

Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) kann Griechenland seine Schulden nicht mehr tragen. Der Politikwechsel in Athen habe einen hohen zusätzlichen Mittelbedarf ausgelöst, der die Schuldendynamik wegen der bereits existierenden enormen Schuldenlast nicht mehr beherrschbar erscheinen lasse. "Um mit hoher Sicherheit Schuldentragfähigkeit herzustellen, muss die griechische Politik wieder auf den Reformpfad zurückkehren und außerdem muss die Restlaufzeit der europäischen Kredite deutlich gestreckt werden", hieß es in der Analyse.

Eher beruhigende Worte kamen von den Marktstrategen der UBS. Sie sahen das Risiko einer Ansteckung anderer Staaten durch einen Austritt Griechenlands aus dem Euro (Grexit) schwinden. Zwar seien die Risikoprämien für Anleihen der Eurozone-Peripherie jüngst gestiegen. "Aber nicht so stark, wie wir das erwartet hatten", hieß es. Daher hat UBS die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung von 40 auf 30 Prozent gesenkt. Die Wahrscheinlichkeit eines Grexits betrage unverändert 40 Prozent.

Unter den Einzeltiteln fiel die K+S-Aktie mit plus 4,5 Prozent aus dem Rahmen. Nach der Ablehnung des Kaufangebots durch K+S legte Potash nach. Partnerschaftliche Verhandlungen könnten die Vorbehalte der Deutschen gegen einen Zusammenschluss beseitigen, so die Kanadier. Außerdem will Potash die gebotenen 41 Euro je Aktie in bar bezahlen. Im Handel kam die 100-prozentige Cash-Offerte positiv an. Auch wurde nicht ausgeschlossen, dass Potash das Gebot noch erhöhen könnte. Gefragt waren auch Munich Re mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent, nachdem die Commerzbank die Aktien auf "Buy" von "Reduce" angehoben hatte.

Die Aktien des Schmuckhändlers Elumeo legten keinen berauschenden Börsengang an der Frankfurter Börse hin. Die Aktie ging mit 24,90 Euro aus dem Xetra-Handel. Damit notierte sie zwar über Tagestief, aber immer noch unter dem Emissionspreis von 25 Euro. Und dieser hatte bereits das untere Ende der bis 33 Euro reichenden Spanne markiert. Wegen des sich immer weiter zuspitzenden Griechenland-Dramas hatten zuletzt einige IPO-Kandidaten ihren Börsengang abgesagt oder verschoben.

Bei den Branchen wurden die Verlierer unter anderem von den Versorgerwerten angeführt. Sie litten unter Gewinnmitnahmen bei RWE, deren Plus vom Vortag sich wieder einmal als Eintagsfliege herausstellte. Sie verloren 2,9 Prozent. Das Minus von 2,6 Prozent bei Iberdrola erklärte sich mit Dividendenabschlag und Sonderausschüttung, belastete aber ebenfalls den Sektorindex, der insgesamt 1,1 Prozent abgab.

Am Devisenmarkt notierte der Euro wenig verändert bei 1,11 Dollar. Im Handel wurde bezweifelt, ob das Referendum wirklich für Klarheit sorgen werde. Es sei nicht auszuschließen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Mandat immer weiter strecken werde, um den griechischen Bankensektor vor der Insolvenz zu bewahren. Das könnte den Euro belasten. "Wie man es auch dreht und wendet: Ein 'Ja' am Sonntag wird Griechenlands Probleme nicht im Ansatz lösen. Die Unsicherheit könnte nächste Woche eher noch größer werden - für ein 'Nein' gilt das allemal", so Lutz Karpowitz von der Commerzbank.

=== 
Index                      Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
                             stand       absolut          in %         seit 
                                                               Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50              3.441,76       -21,49         -0,6%        +9,4% 
Stoxx-50                   3.310,08       -20,94         -0,6%       +10,2% 
Stoxx-600                    383,42        -2,04         -0,5%       +11,9% 
XETRA-DAX                 11.058,39       -40,96         -0,4%       +12,8% 
FTSE-100 London            6.585,78       -44,69         -0,7%        +0,3% 
CAC-40 Paris               4.808,22       -27,34         -0,6%       +12,5% 
AEX Amsterdam                474,14        -2,82         -0,6%       +11,7% 
ATHEX-20 Athen                                 geschlossen 
BEL-20 Brüssel             3.591,97       -32,30         -0,9%        +9,3% 
BUX Budapest              21.873,78      -131,91         -0,6%       +31,5% 
OMXH-25 Helsinki           3.241,11       -17,62         -0,5%        +8,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul      98.819,06      -836,05         -0,8%        -6,9% 
OMXC-20 Kopenhagen           954,66        -3,42         -0,4%       +28,2% 
PSI 20 Lissabon            5.617,71       -38,33         -0,7%       +16,3% 
IBEX-35 Madrid            10.779,80       -66,60         -0,6%        +4,9% 
FTSE-MIB Mailand          22.508,13      -108,37         -0,5%       +18,4% 
RTS Moskau                   919,61       -12,43         -1,3%       +16,3% 
OBX Oslo                     566,45        -4,70         -0,8%        +8,2% 
PX Prag                      982,14        -6,19         -0,6%        +3,7% 
OMXS-30 Stockholm          1.553,60        -8,50         -0,5%        +6,1% 
WIG-20 Warschau            2.278,17       -16,20         -0,7%        -1,6% 
ATX Wien                   2.433,24        -4,39         -0,2%       +12,6% 
SMI Zürich                 8.912,84       -48,64         -0,5%        -0,8% 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Fr, 8.39 Uhr  Do, 17.30 Uhr 
EUR/USD   1,1108   0,14%        1,1093         1,1103 
EUR/JPY   136,30  -0,19%        136,55         136,60 
EUR/CHF   1,0441  -0,15%        1,0457         1,0480 
USD/JPY   122,72  -0,29%        123,08         123,05 
GBP/USD   1,5583  -0,19%        1,5613         1,5616 
=== 

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 03, 2015 12:21 ET (16:21 GMT)

Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.

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