BERLIN (Dow Jones)--Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hat schwere Bedenken gegen einen weiteren Verbleib Griechenlands in der Eurozone angemeldet. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte Oettinger, ein insolventes Land passe nicht zur Währungsunion. "Wir haben die kuriose Situation, dass Griechenland zwar Mitglied der Eurozone ist, aber im Moment kaum noch Euro hat" sagte Oettinger. Die griechische Regierung müsse wahrscheinlich bald Löhne, Renten und offene Rechnungen in Form von Schuldscheinen auszahlen.
"Ein insolventes Land, das eine Parallelwährung einführt, passt nicht zur Währungsunion", sagte Oettinger weiter. Skeptisch äußerte sich der EU-Kommissar auch zu weiteren Verhandlungen mit der griechischen Regierung. "Das Referendum mag die Bürger mobilisiert haben, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass Griechenland kurz vor der Pleite steht." Dieser Wahrheit müsse sich die Regierung stellen und Reformen anpacken. "Wenn sie Reformen weiter verweigert, haben neue Verhandlungen keinen Sinn", erklärte der EU-Kommissar.
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July 07, 2015 01:57 ET (05:57 GMT)
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