Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX zieht deutlich an
China-Börsen heute ohne "Kracher"
Es bleibt spannend an den Börsen, teilweise dramatisch aufregend. Während eine Computerpanne den Handel an der Wall Street zeitweise still legte, gelang an den Börsen in Shanghai und Shenzen heute eine gewisse Stabilisierung. Der brutale Kursverfall konnte - zumindest heute - dank der staatlichen Eingriffe gestoppt werden. Die Lage bleibt natürlich fragil, jederzeit kann es dort weiter "krachen".
Die positiven Vorgaben aus dem Reich der Mitte sorgten heute zum Handelsstart aber gleich für eine freundliche Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Gleichwohl bleibt natürlich auch die Lage in Griechenland weiterhin das Top-Thema. Nachdem Athen nun offiziell einen Hilfsantrag beim ESM gestellt hat, geht das Warten weiter. Bis Mitternacht hat die griechische Regierung nun Zeit, eine weitere Liste mit Reformvorschlägen vorzulegen. Morgen kommen dann einmal mehr die Euro-Finanzminister zusammen, am Sonntag dann die Regierungschefs aller 28 EU-Nationen. Brüssel bewegt sich in einem historischen Zeitfenster.
Derweil fordert IWF-Chefin Lagarde eine Umschuldung. Nur so könne die Schuldentragfähigkeit Griechenlands wieder hergestellt werden. Umschuldung heißt aber nicht Schuldenschnitt. Ein feiner Unterschied. Der irische Finanzminister bezifferte unterdessen die Chance auf eine Einigung mit Griechenland auf "mehr als 50 Prozent", was der Gesamtstimmung am Markt heute ebenfalls zuträglich war.
Der Euro ist am Morgen wieder etwas unter Druck geraten, kann sich aber über der Marke von 1,10 halten. Das gestern Abend veröffentlichte Protokoll der US-Notenbank zur Sitzung vom 16. auf den 17. Juni konnte der US-Währung nicht wirklich Rückenwind verschaffen. Zwar haben die Fed-Mitglieder die Schwäche im ersten Quartal als eher vorübergehend eingeordnet, sich gleichzeitig aber recht große Sorgen über die Lage in Griechenland und in China gemacht. Wichtig, das war Mitte Juni. Seitdem ist Griechenland beim IWF in Zahlungsverzug gekommen und die Banken geschlossen worden und sind in China die Aktienmärkte um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Ein klares Indiz für eine baldige erste Zinsanhebung in den USA sieht anders aus. Die Fed sucht und findet offenbar weitere Gründe gegen eine erste Zinsanhebung, wenn nicht im eigenen Land, dann eben woanders.
Euwax Sentiment
Zum Handelsstart noch knapp im Plus ging es mit dem Euwax-Sentiment-Index, dem Stimmungsbarometer an der Euwax schnell und zügig in die Minus-Zone. In die Markterholung hinein blieb also eine gewisse Skepsis unter den Marktteilnehmern.
Trends im Handel
Bei den Einzeltiteln standen heute die Autowerte einmal mehr im Blick. Hier kam es - sicherlich gerade auch im Zuge der Erholung an den Börsen in China - zu einer recht deutlichen Gegenbewegung. Daimler, Volkswagen, BMW und Continental führten zur Mittagszeit den DAX klar an. Beim Münchner Autobauer BMW gab es hierbei auch gute Nachrichten. Mit einem Absatzplus von fast acht Prozent war das erste Halbjahr 2015 das Beste in der Geschichte von BMW. Derweil erwartet der europäische Herstellerverband ACEA mehr Neuzulassungen in Europa als bisher angenommen. Die Zahl der PKW dürfte bis Jahresende um jetzt fünf Prozent statt der bislang erwarteten zwei Prozent zulegen, teilte der Verband heute mit.
Anleger, die in den letzten Tagen mit Calls eingestiegen sind, haben heute - in die Stärke hinein - diese Positionen mehrheitlich wieder glattgestellt. Dies gilt im Übrigen auch für Knock-Out-Calls auf den Euro Stoxx 50. Auch hier wurden Gewinne heute gleich wieder mitgenommen.
Ein ähnliches Bild wie bei den Autotiteln stellte sich auch bei den Bankaktien ein. Auch hier wurden Calls auf Deutsche Bank und Commerzbank - in die Stärke - schnell wieder verkauft.
Börse Stuttgart TV
Zur Wochenmitte geht es an Chinas Börsen weiter gen Süden. Und jetzt belastet die Kurskorrektur auch die Börsen in Europa, die bislang nur das Griechenland-Drama im Blick hatten. Über die Gründe spricht Roland Hirschmüller von der Baader Bank in Stuttgart im Interview mit Börse Stuttgart TV. Zudem blickt der Finanzexperte auf das Fed-Protokoll und den anstehenden Start in die US-Berichtssaison.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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