"Fit für die Börse 2.0": Unter diesem
Motto bereitet sich die Postbank derzeit auf eine neue Ära ohne ihre
langjährige Konzernmutter Deutsche Bank
Im April hatte die Deutsche Bank als Hauptaktionärin die Abspaltung ihrer Tochterfirma aus Bonn angekündigt. Dazu sollten nun im ersten Schritt auf dem Aktionärstreffen die verbliebenen Minderheitsaktionäre, die noch einen Anteil von 3,2 Prozent an der Postbank halten, gegen eine Barabfindung zwangsweise aus der Gesellschaft gedrängt werden. Die Zustimmung galt als Formsache.
Die Kleinanleger nahmen ihren Rauswurf zumeist ohne größeren Widerstand hin. Die Geschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Daniela Bergdolt, bedauerte die Abspaltung. Sie schlug der Unternehmensführung vor, Kleinanlegern für neue Postbank-Aktien einen Bonus zu gewähren. Andere bezeichneten die Barabfindung von 35,05 Euro je Aktie als zu gering und "grob unanständig".
Für die Zeit nach der Trennung von der Deutschen Bank will sich die Postbank mit digitalen Diensten und Privatkrediten stärker positionieren. Bereits 90 Prozent aller Überweisungen würden virtuell getätigt, wobei Strauß dort noch "Ausbaupotenzial" sieht. Ferner wollen die Bonner das Geschäft mit Mittelstandskunden ins Visier genommen. Mit 14 Millionen Kunden insgesamt ist die Postbank einer der größten Finanzdienstleister für Privatkunden und mit über 5 Millionen digital erreichbaren Kunden nach eigener Darstellung die größte Onlinebank in Deutschland./daf/ls/DP/she
ISIN DE0005140008
AXC0164 2015-08-28/17:01