Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Das "Ja" aus Athen und Mario Draghi beflügeln den DAX
EZB belässt Leitzins auf Rekordtief und erhöht ELA-Kredite für Hellas-Banken
Gestärkt durch das "Ja" des griechischen Parlaments zu einem dritten Hilfspaket für den hoch verschuldeten Staat startete der DAX heute bereits mit deutlichen Kursgewinnen in den Handel. 229 der 300 Parlamentarier in Athen billigten den harten Reformkurs, der letztlich zur Auszahlung weiterer Hilfen von bis zu 86 Milliarden Euro führen soll.
Außerdem wurden die Kurse durch Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi beflügelt. Demnach hat die Europäische Zentralbank den angeschlagenen griechischen Geschäftsbanken wieder etwas mehr Luft zum Atmen verschafft. Die Währungshüter stockten den Rahmen für die Gewährung von Notfall-Kredithilfen (ELA) an die Institute um 900 Millionen Euro für eine Woche auf. Die EZB habe eine Anfrage der griechischen Zentralbank genehmigt. Die Obergrenze für die ELA-Notkredite lag Insidern zufolge zuletzt bei etwa 89 Milliarden Euro.
Die sogenannten ELA-Hilfen werden von der Athener Notenbank gegen Sicherheiten vergeben. Über die Gewährung entscheidet aber der EZB-Rat. Die Institute benötigen die Liquiditätsspritzen mittlerweile für ihr Überleben. Denn aus Furcht vor einem Ausscheiden des Landes aus der Euro-Zone hatten Bankkunden zuletzt massiv ihre Konten leergeräumt. Den Banken droht daher, dass ihnen das Geld ausgeht.
Darüber hinaus rechnet die EZB ungeachtet der Dauerkrise in Griechenland mit einem Aufschwung im Euro-Raum. Die Konjunkturerholung werde auf breiteren Beinen stehen. Der jüngste Rückgang der Ölpreise sollte das real verfügbare Einkommen der Verbraucher und die Profitabilität stützen, so Draghi. Das fördere den Konsum und Investitionen.
Am Nachmittag lag der DAX bei 11.756 Punkten mit 216 Zählern bzw. 1,9 Prozent im Plus.
Im Juni sind in Europa wieder deutlich mehr Autos auf die Straßen gerollt. Die Zahl der Neuzulassungen sin der EU stiegen um 14,6 Prozent auf 1,36 Millionen. Es war der 22. Monatsanstieg in Folge und sogar der stärkste monatliche Zuwachs seit fünfeinhalb Jahren! In Spanien war das Plus mit 23,5 Prozent besonders kräftig. In Deutschland wurden knapp 13 Prozent mehr Autos zugelassen. Auch die anderen großen Automobilmärkte wie Frankreich, Italien und Großbritannien verzeichneten mit 13 bis 15 Prozent starke Wachstumsraten. BMW, Daimler, die VW Vorzüge sowie die Akten der Zulieferer Continental und Hella verteuerten sich um zwei bis drei Prozent.
Der Euro notierte am, Nachmittag bei 1,0890 US-Dollar mit 0,4 Prozent leichter als gestern.
Euwax Sentiment
Der Euwax-Sentiment-Index lag heute den ganzen Tag über im Minus. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzt also offenbar auf bald wieder fallende Kurse des DAX.
Trends im Handel
An der Euwax waren heute Knock-out-Calls auf die Aareal Bank verstärkt gesucht. Händlern zufolge stecke die Empfehlung eines Börsenbriefes dahinter.
An den vergangenen zwei Handelstagen hatte eine Reihe von Anlegern Short-Zertifikate auf den EuroSTOXX 50 gekauft. Im Zuge der heutigen Kursgewinne des Index kam es hier jedoch zur Ausführung zahlreicher Stop-loss-Orders, um weitere Verluste zu vermeiden.
Darüber hinaus setzten Investoren mit Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse der Aktien von BASF und L'Oreal.
Börse Stuttgart TV
Turbulentes Treiben an den Finanzmärkten! Die Griechenland-Krise hält die Anleger seit Wochen in Atem und verlangt von allen Marktteilnehmern gute Nerven. Wie gehen Anlegerinnen mit der Situation um - sind sie sehr verunsichert? Einschätzungen von Constanze Hintze, Sven Kuschel + Kolleginnen, Vermögensberatung für Frauen, im Gespräch mit Börse Stuttgart TV. Die Anlageexpertin verrät zudem ihre Strategie für die aktuelle Marktphase und hat einige Ratschläge für Frauen beim Umgang mit Geld parat.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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