Der möglicherweise vor einer Übernahme durch den
weltgrößten Kabelnetzbetreiber Liberty Global stehende deutsche
Anbieter Tele Columbus hat jetzt selbst zugeschlagen. Mit dem 711
Millionen Euro teuren Kauf von PrimaCom festigt das Unternehmen, das
durch den Zusammenschluss einzelner regionaler Betreiber entstanden
ist, seine Position als Nummer drei im deutschen Kabelmarkt. Durch
die Übernahme der Nummer vier steige die Zahl der Kunden von zuletzt
rund 1,7 Millionen auf zirka 2,8 Millionen, teilte das im SDax
Zuletzt hatte es viele Spekulationen gegeben, dass Tele Columbus
vom weltgrößten Kabelkonzern Liberty Global gekauft werden könnte.
Dieser will sich in Europa weiter ausbreiten. Dabei ist für
Vorstandschef Michael Fries auch der deutsche Markt nach wie vor
interessant. Die kleineren Anbieter wie Tele Columbus
Liberty spricht derzeit zudem mit dem britischen Telekomkonzern
Vodafone
Vor gut einem Jahrzehnt hatte das Bundeskartellamt dem
Unitymedia-Rivalen Kabel Deutschland
Tele Columbus, das an der Börse derzeit 716 Millionen Euro wert ist, finanziert den PrimaCom-Kauf aus vorhandenen Mitteln, Bankkrediten und der Ausgabe neuer Aktien im dritten oder vierten Quartal. Das bei der Kapitalerhöhung eingenommene Geld soll eine Brückenfinanzierung, die jetzt zur Finanzierung des Kaufs eingegangen wird ablösen. Nach Abschluss der Übernahme, die bis Ende Juli unter Dach und Fach sein soll, und der Kapitalerhöhung werde der Schuldenstand mit etwa dem Fünfachen des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) deutlich höher als zuletzt liegen. Sollte die Kapitalerhöhung auf großes Interesse stoßen, könnte der Verschuldungsgrad etwas geringer ausfallen./zb/stw/fbr
ISIN DE0005557508 GB00BH4HKS39 US5305551013 DE000TCAG172
AXC0025 2015-07-16/07:02