
Die Börsen haben mit Erleichterung auf die "Einigung" im endlosen Griechenland-Desaster reagiert. Wir sehen die Sache anders. Neue Kredite gegen neue Versprechungen, genau so sieht der Deal aus, der den Griechen insgesamt mehr als 80 Milliarden Euro zusätzlich einbringen soll. So zieht man ein Dutzend Verhandlungspartner über den Tisch! Bezahlen werden das natürlich wieder wir alle. Allein bis Mitte August - das ist in einem Monat - muss Griechenland rund zwölf Milliarden Euro aufbringen, um fällige Schulden zurückzuzahlen und damit - man glaubt es kaum - das Anrecht auf weitere Finanzierung (sprich: Kredite) durch die Europäische Zentralbank zu erhalten.
Der Deal steht auf tönernen Füßen, da der griechische Verhandlungsführer Alexis Tsipras den Rückhalt in seiner in Teilen marxistischen Partei verloren hat und sich auf die Unterstützung durch die Opposition verlassen muss. Ich persönlich würde gern wissen, was die EU-Politiker tun, wenn die Griechen - vielleicht wieder per Volksabstimmung? - beschließen, sich auch an diese Abmachungen nicht zu halten. Hat sich ja schon einmal bewährt. Ist dann die nächste Verhandlungsrunde über ein Rettungspaket fällig? Dass es auch ohne den von Griechen immer wieder geforderten Schuldenerlass geht, zeigt Spanien, ein Land, das ebenfalls tief in die Krise geschlittert ist und wegen hoher Schulden harte Sparprogramme einführen musste: Dort wächst die Wirtschaft heuer um prognostizierte 3,5 Prozent, die inakzeptabel hohe Arbeitslosigkeit geht ebenfalls (sehr langsam) Zurück. Allerdings ist der spanische Staat im Gegensatz zu Griechenland in der Lage, seine Steuern einzuheben.
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