Der Pharma- und Chemiekonzern Merck
bekommt einen neuen Chef. Nachfolger des bisherigen
Vorstandsvorsitzenden Karl-Ludwig Kley wird im kommenden Jahr sein
Vize Stefan Oschmann. Der 58-Jährige werde mit dem Ende der
Hauptversammlung am 29. April 2016 neuer Vorsitzender der
Geschäftsleitung und CEO der Merck KGaA
Oschmann war 2011 nach Darmstadt gekommen - vom US-Namensvetter
und Konkurrenten Merck & Co
Unter Kley habe Merck "den größten Wandel in seiner fast 350-jährigen Geschichte vollzogen", sagte Johannes Baillou, Vorsitzender des Gesellschafterrats der E. Merck KG. Mit Oschmann sei ein Nachfolger gefunden, "der mit seiner strategischen Weitsicht und Entschlossenheit Merck wieder zu einem respektierten Spieler in der Pharmabranche gemacht hat."
Die E. Merck KG bündelt die wirtschaftlichen Interessen der Familie Merck und ist mit einer Beteiligung von 70 Prozent Komplementär der Merck KGaA. Der Gesellschafterrat der E. Merck ist mit dem Aufsichtsrat einer AG vergleichbar.
Merck steht vor dem größten Zukauf in der Unternehmensgeschichte. Die Darmstädter wollen für rund 17 Milliarden US-Dollar den Laborzulieferer Sigma-Aldrich übernehmen und warten noch auf die letzten Zustimmungen von Behörden. Mit einem Abschluss der Übernahme wird bis spätestens Ende November 2015 gerechnet. Mit Sigma-Aldrich wird Merck nach eigenen Angaben einer der führenden Anbieter in der weltweit 130 Milliarden Dollar schweren Life-Science-Industrie.
Merck rechnet für das Gesamtjahr 2015 unverändert mit einem um rund 10 Prozent gestiegenen Umsatz zwischen 12,3 bis 12,5 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll um maximal fünf Prozent auf bis zu 3,55 Milliarden Euro steigen.
Bevor Kley im April 2007 Merck-Chef wurde, war er ab September
2006 deren stellvertretender Vorsitzender gewesen. Vor Merck war
Kley von 1998 bis 2006 Mitglied des Vorstandes der Deutschen
Lufthansa
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AXC0139 2015-10-13/14:53