
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
Die israelische Teva Pharmaceutical Industries ist in Gesprächen über ein Zusammengehen mit dem Generika-Geschäft des irisch-amerikanischen Allergan-Konzerns. Damit würden wohl zugleich die Ambitionen von Teva in Richtung anderer Akquisitionen vorerst an ein Ende kommen. Der zu übernehmende Geschäftsbereich wird auf rund 45 Milliarden Dollar taxiert. Ein Abschluss könnte bereits am Montag mitgeteilt werden, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagen. Die Allergan-Sparte würde ausgegliedert und mit dem Teva-Konzern kombiniert, der bereits jetzt der größte Generika-Hersteller weltweit mit einer Marktkapitalisierung von 60 Milliarden Dollar ist. Teva hatte sich zuvor um die niederländische Mylan bemüht, die sich jedoch geziert hat. Mylan seinerseits würde gerne die irische Perrigo übernehmen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Juni PROGNOSE: +2,7% gg Vm zuvor: revidiert -2,2% gg Vm; vorläufig -1,8% gg Vm Im Laufe des Tages: Baugenehmigungen Juni (revidiert)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.077,00 -0,03% Nikkei-225 20.306,61 -1,16% Hang-Seng-Index 24.472,03 -2,61% Shanghai-Composite 3.976,26 -2,33% S&P/ASX 200 5.575,70 +0,17%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Minuszeichen dominieren zum Wochenauftakt an den Kurstableaus der Börsen in Ostasien nach schwachen Vorgaben vom Freitag aus Europa und den USA. An den chinesischen Börsen geht es am stärksten bergab. Als Belastungsfaktoren nennen Händler Enttäuschungen von der Quartalsberichtssaison und den andauernden Verfall vieler Rohstoffpreise, die das Kupfer auf ein Sechsjahres- und das Gold auf ein Fünfeinhalbjahrestief gedrückt haben. "Die Anleger sind auf der Hut vor Gewinnrevisionen und stellen sich auf eher negative Überraschungen ein, nachdem so viele prominente US-Unternehmen entweder mit ihren Quartalszahlen oder aber Ausblicken enttäuscht haben", sagt Hideyuki Ishiguro, Marktstratege bei Okasan Securities. Weiter fragil ist die Lage an den chinesischen Börsen, die sich zuletzt nur mit Hilfe staatlich gelenkter Käufe zu einem Teil von ihren massiven Verlusten seit Juni erholen konnten. Noch hätten die Aktienmärkte nicht wieder richtig Fuß gefasst, heißt es. Die schwach ausgefallenen Daten aus der Industrie verstärkten den Druck nach unten noch, meint Gerry Alfonso, Handelsdirektor bei Shenwan Hongyuan Securities. Im Juni sind die Gewinne der Industrieunternehmen im Jahresvergleich um 0,3 Prozent gesunken, nachdem sie in den beiden Monaten zuvor jeweils noch zugelegt hatten. Am Markt gilt das als Indiz für einen eher schleppenden Konjunkturverlauf. Bei den Einzelwerten stehen in Hongkong Central China Securities stark unter Druck. Das Brokerhaus hat eine Kapitalerhöhung über rund 326 Millionen US-Dollar angekündigt, worauf die Aktie um 11 Prozent einbricht.
US-NACHBÖRSE
American Airlines konnten sich nachbörslich am Freitag leicht von den deutlichen Verlusten aus dem regulären Handel erholen. Für die Titel ging es um 0,8 Prozent aufwärts, nachdem zur Schlussglocke ein Abschlag von 7 Prozent auf dem Kurstableau gestanden hatte. Die Visa-Aktie baute ihr Plus aus dem regulären Handel noch leicht aus und legte um weitere 0,5 Prozent zu. Die Kreditkartengesellschaft hatte im dritten Geschäftsquartal mehr verdient als Analysten erwartet hatten.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.568,53 -0,92 -163,39 S&P-500 2.079,65 -1,07 -22,50 Nasdaq-Comp. 5.088,63 -1,12 -57,78 Nasdaq-100 4.557,37 -0,99 -45,46 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 892 Mio 858 Mio Gewinner 862 1.004 Verlierer 2.308 2.163 Unverändert 88 96
Nach der Durststrecke der vorigen Tage verbuchten die US-Börsen auch am Freitag Verluste. Enttäuschende Daten zu den Neubauverkäufen, neue schwache Unternehmenszahlen und maue Konjunkturdaten aus China sorgten für Verkäufe auf breiter Front. Gleichwohl verzeichnete einige Einzelwerte auch kräftige Gewinne. Die überraschend gut ausgefallenen Amazon-Zahlen bescherten der Aktie am Ende ein Plus von 10 Prozent - deutlich unter dem Tageshoch. American Airlines verloren dagegen 7 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte zwar den Überschuss verdoppelt und auf bereinigter Basis die Gewinnerwartungen übertroffen, allerdings hielt der Geschäftsbericht auch einige Dämpfer wie sinkende Erlöse parat. Visa zogen um 4,3 Prozent an, nachdem die Kreditkartengesellschaft im dritten Geschäftsquartal mehr verdiente als Analysten erwartet hatten. Ebenfalls positiv aufgenommen wurden die Geschäftszahlen von AT&T, der Kurs legte um 1,1 Prozent zu. Starbucks verteuerten sich um 1,3 Prozent. Die Kaffeehauskette überzeugte bei Umsatz und Ergebnis und erfreute Anleger mit einem neuen Aktienrückkaufprogramm. Pandora Media sprangen um 15 Prozent nach oben. Der Internetradiobetreiber überzeugte mit einem Rekordumsatz je Hörerstunde.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 98-23/32 +2/32 2,271% -0,7BP 30 Jahre 100-24/32 +11/32 2,961% -1,8BP
Angesichts schwacher Konjunktursignale aus China und Europa bzw. vom US-Immobilienmarkt sanken die Renditen am US-Rentenmarkt.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 11.30 Uhr EUR/USD 1,1009 +0,3% 1,0980 1,0947 EUR/JPY 135,91 +0,1% 135,83 135,67 USD/JPY 123,46 -0,2% 123,74 123,94 USD/KRW 1170,20 +0,7% 1170,20 1170,76 USD/CNY 6,2096 +0,0% 6,2096 6,2096 AUD/USD 0,7293 +0,3% 0,7274 0,7291
Der Dollar profitierte nur vorübergehend von schwächeren Einkaufsmanagerindizes aus Europa, weil am Nachmittag auch neue Daten aus den USA enttäuschten. Von seinem Tagestief bei 1,0925 Dollar erholte sich der Euro im späten US-Handel auf rund 1.0980 Dollar und näherte sich damit wieder dem Kurs vom Vorabend.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 47,91 48,14 -0,48 -0,23 Brent/ICE 54,53 54,62 -0,16 -0,09
Nach der Talfahrt des Vortages war für die Ölpreise keine Entspannung in Sicht. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 48,14 Dollar je Fass. Brentöl gab um 1,2 Prozent nach. Seit den Junihochs ist der Preis für US-Rohöl über 20 Prozent eingebrochen. "Wir befürchten immer noch, dass der Markt länger als gedacht überversorgt bleibt", machte Analyst Jason Gammel von Jefferies wenig Hoffnung auf eine kurzfristige Erholung. Daten des Öldienstleisters Baker Hughes untermauerten diese Sicht. Das Unternehmen hatte gemeldet, dass die Zahl der in Betrieb befindlichen Ölförderanlagen in den USA in dieser Woche um 21 auf 659 gestiegen ist.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.098,28 1.099,00 -0,1% -0,72 Silber (Spot) 14,65 14,68 -0,2% -0,03 Platin (Spot) 985,95 985,75 +0,0% +0,20 Kupfer-Future 2,39 2,38 +0,1% +0,00
Gold profitierte nicht von der unsicheren makroökonomischen Lage. Der Preis für die Feinunze sank um 0,8 Prozent bzw 8,60 Dollar auf 1.085,50 Dollar.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
IS-TERROR
Die Türkei hat ihre Offensive gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und kurdische PKK-Rebellen ausgeweitet. Am Samstag bestätigte die Regierung in Ankara neue Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien und zudem auf militärische Einrichtungen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak. Bundeskanzlerin Merkel rief die Türkei zum Maßhalten im Konflikt mit den Kurden auf.
GSR VENTURES
Das chinesische Wagniskapital-Unternehmen GSR Ventures hat einen fünf Milliarden Dollar schweren Fonds aufgelegt, der ausländische Anlagemöglichkeiten eruieren soll. Der Fonds soll Übernahmeziele aus den Branchen Technologie, Internet und Biotechnologie ins Visier nehmen.
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July 27, 2015 01:36 ET (05:36 GMT)
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