Die Kosten für die Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen dürften in diesem Jahr auf bundesweit etwa acht Milliarden Euro steigen. Davon übernimmt der Bund nach bisherigem Stand eine Milliarde. Der Deutsche Landkreistag, der in seinen Berechnungen von durchschnittlichen Ausgaben von 10 000 Euro pro Asylbewerber ausgeht, sprach sich für eine "dauerhafte Lastenverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen aus". "Wir müssen endlich herauskommen aus diesem Krisenmodus", sagte Sprecher Markus Mempel am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Der Deutsche Städtetag forderte angesichts steigender Flüchtlingszahlen zusätzliche Hilfe des Bundes in Millionenhöhe. Der kommunale Spitzenverband lieferte drei Vorschläge, welche Kosten der Bund übernehmen könnte: eine Pro-Kopf-Pauschale, die Übernahme aller Kosten für einen Asylbewerber bis zur Entscheidung über seinen Antrag oder die Übernahme der Gesundheitskosten. Für 2016 hat die Bundesregierung versprochen, sich "dauerhaft, strukturell und dynamisch" an den Flüchtlingskosten zu beteiligen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte am Mittwoch eine neue Prognose für das laufende Jahr mit der Rekordzahl von 800 000 Asylbewerbern vorgelegt. Im vergangenen Jahr waren rund 202 000 Asylanträge gestellt worden. Die direkten Kosten für die Versorgung von Asylbewerbern hatten 2014 bei etwa 2,2 Milliarden Euro gelegen./abc/DP/she
AXC0090 2015-08-20/12:11