
Die "Lübecker Nachrichten" zu Antikorruptionsgesetz:
"Am vorliegenden Entwurf haben die Ärzteverbände kräftig mitgearbeitet, was nicht zum Nachteil war. Das Gesetz versucht, zwischen Kungelei und Kooperation, zwischen angemessenen Honorar und Schmiergeld zu unterscheiden, um künftig Verunsicherung zu vermeiden. Denn tatsächlich ist die Frage, wo nun Vorteilsannahme beginnt, nicht so einfach zu beantworten. Die Prämie, die der Arzt unter der Hand von der Klinik für die Überweisung seines Patienten kassiert, ist unlauter. Die Einladung des Pharmaunternehmens für den Kongress über ein paar Tage in der Karibik dient nicht wirklich der Medizin. Aber ist es in Ordnung, dass ein Arzt 1000 Euro von einer Pharmafirma kassiert, weil er für eine "Anwendungsbeobachtung" notiert, wie ein bestimmtes Medikament bei seinen Patienten wirkt - das er natürlich aus diesem Grund auch häufiger verordnet? Korruption im Gesundheitswesen ist kein Massenphänomen. Aber solange es sie gibt, ist das Gesetz unverzichtbar. Zum Schutz der Patienten."/yyzz/DP/she
AXC0011 2015-07-30/05:35