Von Saabira Chaudhuri
LONDON (Dow Jones)--Dem Spirituosenhersteller Diageo machen schwächere Erträge auf seinen Kernmärkten Nordamerika, Asien und Lateinamerika zu schaffen. Der operative Gewinn verringerte sich im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr ohne Einmaleffekte um 0,8 Prozent auf 1,45 Milliarden britische Pfund oder umgerechnet 2,06 Milliarden Euro. Auf organischer Basis, aus der Wechselkursschwankungen und Übernahmen herausgerechnet werden, waren die Nettoumsätze unverändert. In Europa stagnierten die Verkäufe, während in Afrika als einzigem Lichtblick die Erlöse unter dem Strich um 6 Prozent zulegten.
Mit den jetzigen Ergebnissen schließt Diageo mehrere schwere Jahre ab, in denen in Nordamerika viel Marktanteil verloren ging und sich Marken wie Wodka Smirnoff und Captain Morgan unterdurchschnittlich entwickelten. Auch in Asien kamen die Briten ins Straucheln. In China litten sie unter einer breitangelegten Antikorruptionsoffensive, die Geschenke an Funktionäre stärker bestrafte. Zugleich störten die Unruhen in Thailand das Geschäft in diesem südostasiatischen Land.
Werden die Wechselkurseffekte und Übernahmen nicht bereinigt, steigerte Diageo im Geschäftsjahr, das im Juni endete, seinen Nettogewinn von 2,25 Milliarden auf 2,38 Milliarden Pfund. Zugleich schoben sich die Nettoumsätze um 5,4 Prozent auf 10,81 Milliarden Pfund nach vorn. Im Februar hatte der Johnny-Walker-Konzern den indischen Spirituosenhersteller United Spirits und die Tequila-Marke Don Julio übernommen.
Unter CEO Ivan Menezes will Diageo einen stärkeren Fokus darauf legen, was an die Einzelhändler abgegeben wird und nicht bloß der Belieferung an Zwischenhändler dient. Erst jüngst ermittelte die US-Börsenaufsicht SEC, ob der Konzern überschüssige Bestände an Zwischenhändler weitergereicht hat, um seine Ergebnisse besser aussehen zu lassen. Nach eigenen Angaben kooperiert Diageo in der Sache mit den Börsenaufsehern.
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July 30, 2015 04:48 ET (08:48 GMT)
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