Ulm (ots) - KOMMENTAR · DOPINGVERDACHT
Zum Schaden aller Athleten
Einmal mehr wird der Sport, in diesem Fall die olympische Kerndisziplin Leichtathletik, erschüttert von Doping-Vorwürfen. Die Dimension geht weit über die Schuld von Einzelsportlern hinaus. Denn beim Leichtathletik-Weltverband IAAF selbst wusste man offenbar um mehrere tausend abnorme Blutwerte. Das belegen die Daten aus den Jahren 2001 bis 2012, die jetzt lanciert wurden. Die IAAF unternimmt nicht einmal den Versuch, die Existenz zu bestreiten, sondern beklagt sich lediglich darüber, dass durch Veröffentlichungen Athletenrechte verletzt würden. Bisher gibt es keine Namen, nur den Hinweis, es handele sich um Ausdauerläufer. Superstars wie der Sprint-Weltrekordler Usain Bolt aus Jamaika sind knapp drei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Peking also nicht unter den unmittelbar Verdächtigen. Aber mal ehrlich: Haben wir nicht alle geahnt, dass da nach wie vor grundsätzlich etwas nicht stimmen kann? Sicher hat sich der Mensch körperlich weiterentwickelt. Doch bestimmt nicht so rasant, dass die regelmäßigen Bestmarken auch lange nach der unseligen Zeit des Anabolika-Dopings logisch wären ohne künstliches Nachhelfen hier und da. Die Polin Wlodarczyk hat aktuell den Hammerwurf-Weltrekord extrem gesteigert. Weiß die IAAF vielleicht noch mehr über sie? Gerät ein Verband in den Verdacht, frevelnde Athleten zu decken, schadet das auch den sauberen. Wie im Radsport. Den Fußballern musste erst mit Olympia-Ausschluss gedroht werden, ehe die Fifa den Anti-Doping-Code akzeptiert hat. Viele Funktionäre wollen sich vor allem im Erfolg ihrer Athleten sonnen. Der Versuch zu vertuschen gehört auch da offenbar zum Geschäft.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
Zum Schaden aller Athleten
Einmal mehr wird der Sport, in diesem Fall die olympische Kerndisziplin Leichtathletik, erschüttert von Doping-Vorwürfen. Die Dimension geht weit über die Schuld von Einzelsportlern hinaus. Denn beim Leichtathletik-Weltverband IAAF selbst wusste man offenbar um mehrere tausend abnorme Blutwerte. Das belegen die Daten aus den Jahren 2001 bis 2012, die jetzt lanciert wurden. Die IAAF unternimmt nicht einmal den Versuch, die Existenz zu bestreiten, sondern beklagt sich lediglich darüber, dass durch Veröffentlichungen Athletenrechte verletzt würden. Bisher gibt es keine Namen, nur den Hinweis, es handele sich um Ausdauerläufer. Superstars wie der Sprint-Weltrekordler Usain Bolt aus Jamaika sind knapp drei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Peking also nicht unter den unmittelbar Verdächtigen. Aber mal ehrlich: Haben wir nicht alle geahnt, dass da nach wie vor grundsätzlich etwas nicht stimmen kann? Sicher hat sich der Mensch körperlich weiterentwickelt. Doch bestimmt nicht so rasant, dass die regelmäßigen Bestmarken auch lange nach der unseligen Zeit des Anabolika-Dopings logisch wären ohne künstliches Nachhelfen hier und da. Die Polin Wlodarczyk hat aktuell den Hammerwurf-Weltrekord extrem gesteigert. Weiß die IAAF vielleicht noch mehr über sie? Gerät ein Verband in den Verdacht, frevelnde Athleten zu decken, schadet das auch den sauberen. Wie im Radsport. Den Fußballern musste erst mit Olympia-Ausschluss gedroht werden, ehe die Fifa den Anti-Doping-Code akzeptiert hat. Viele Funktionäre wollen sich vor allem im Erfolg ihrer Athleten sonnen. Der Versuch zu vertuschen gehört auch da offenbar zum Geschäft.
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