Daimler
Der Dienst war von Nokia speziell auf hochpräzise Straßenkarten für autonom fahrende Autos ausgerichtet worden und entwickelte auch eine Plattform für die Unterhaltungsanlagen in Fahrzeugen aller Klassen. Here werde eine "Schlüsselrolle bei der digitalen Revolution der Mobilität" spielen, erklärte BMW-Chef Harald Krüger. Daimler-Chef Dieter Zetsche bezeichnete hochpräzise digitale Karten als einen entscheidenden Baustein für die Mobilität der Zukunft.
NOKIA WILL SICH AUFS KERNGESCHÄFT KONZENTRIEREN
Nokia tritt seinen Kartendienst ab, um sich auf das Kerngeschäft
als Ausrüster von Telekom-Netzwerken zu konzentrieren und den
Konkurrenten Alcatel-Lucent
Die Autohersteller befürchten einen zu großen Einfluss von Apple
ZUNÄCHST SOLL ES VIELE INTERESSENTEN GEGEBEN HABEN
Als Nokia Here zur Auktion stellte, war das eine seltene Gelegenheit, einen gut ausgebauten weltweiten Kartendienst zu erwerben. Laut Medienberichten hatte sich Nokia einen höheren Preis erhofft. Zunächst soll es auch viele Interessenten gegeben haben, von chinesischen Online-Konzernen bis hin zum umstrittenen Fahrdienst-Vermittler Uber, der selbst an selbstfahrenden Fahrzeugen forscht. Am Ende blieben jedoch nur die deutschen Autobauer im Rennen.
Nokia rechnet damit, bei dem Verkauf einen Buchgewinn von einer Milliarde Euro zu erzielen. Der Betrag von 2,8 Milliarden Euro soll noch um einige Verbindlichkeiten von Here reduziert werden, so dass dem finnischen Konzern am Ende gut 2,5 Milliarden Euro zufließen sollen. Über die Jahre hatte Nokia aber einige Milliarden mehr in den Ausbau des Dienstes investiert.
BERLIN MIT ENTSCHEIDUNG ZUFRIEDEN
Here sitzt hauptsächlich in Berlin und hatte Ende Juni rund 6450 Mitarbeiter. Der Kauf habe auch aus industriepolitischer Sicht eine enorme Bedeutung, betonte Wirtschafts-Staatssekretär Matthias Machnig. "Die automobile Wertschöpfungskette wird insgesamt in Deutschland weiter gestärkt. Wichtig ist, dass eine offene Plattform entsteht, die für weitere Hersteller aus Europa offen ist."
Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz von Here als Nokia-Sparte um ein Viertel auf 551 Millionen Dollar (gut 500 Millionen Euro) und es gab einen operativen Gewinn von 28 Millionen Dollar. Im vergangenen Jahr hatte Nokia den Here-Wert um 1,2 Milliarden Euro berichtigt, was beim gesamten Konzern auf die Bilanz drückte.
NOKIA PEILT RÜCKKEHR INS VERBRAUCHERGESCHÄFT AN
Nokia wird nach dem Verkauf nur noch aus dem Netzwerk-Geschäft
und der "Technologies"-Sparte bestehen, die auch an einer Rückkehr
ins Verbrauchergeschäft arbeitet. Der Konzern hatte seine einst
weltgrößte Handy-Sparte im vergangenen Jahr an Microsoft
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