Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen schalten am Montagnachmittag noch einen Gang höher. Ein besser als erwartet ausgefallener Einkaufsmanager-Index (PMI) für die Eurozone sorgt für Erleichterung. Der Index wurde im Juli auf 52,4 nach 52,2 in der ersten Veröffentlichung nach oben revidiert. Im frühen Handel hatten noch Konjunkturdaten aus China belastet. Die chinesische Industrie befindet sich in einer Flaute, die sich im Juli nochmals verstärkt hat.
Der DAX steigt 1,0 Prozent auf 11.423 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 3.628 Zähler nach oben. Die Börse in Athen hat nach einer fünfwöchigen Zwangspause zu Wochenbeginn wieder geöffnet. Die Anleger machen Kasse, jeder möchte sein Geld außer Landes bringen. Der Börsenindex bricht um 16 Prozent ein, vor allem Bankentitel werden verkauft. "Die institutionellen Investoren haben ihr Vertrauen in das Land verloren", so ein Händler.
Der Euro gibt bis am Nachmittag auf 1,0960 Dollar nach. Die Aussicht auf eine baldige US-Zinserhöhung lastet auf der Einheitswährung. Bei Rohöl ist der Preis für das Barrel der Sorte WTI unter die Marke von 46 Dollar gefallen, was zumindest zu einem Teil den enttäuschenden chinesischen Wirtschaftsdaten zugeschrieben wird. Der Sektor der europäischen Öl- und Bauunternehmen handelt gegen den Trend im Minus genauso wie der Rohstoffsektor.
Keine großen Akzente an den Märkten setzen neue US-Daten. Die persönlichen Einkommen sind im Juni wie erwartet um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Mit den persönlichen Ausgaben ging es wie prognostiziert um 0,2 Prozent nach unten. Die Anleger warten nun auf die Bekanntgabe des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe Juli.
Die Commerzbank-Aktie steigt nach Zahlenausweis für das zweite Quartal um 3 Prozent. Der unerwartet gute Nettogewinn der Commerzbank ist equinet zufolge auf eine niedrigere Steuerquote und geringere Anteile Dritter zurückzuführen. Positiv zu bemerken sei, dass sich die harte Kernkapitalquote der Bank auf 10,5 Prozent verbessert habe und damit stärker als erwartet.
Für Fresenius und FMC geht es 4 bzw 3,4 Prozent nach oben. Im Handel ist von einer Erholungsbewegung auf die negative Reaktion am Markt auf die Quartalszahlen in der vergangenen Woche die Rede. Zudem hat es seitdem einige positive Analystenkommentare zu Fresenius und FMC gegeben. Außerdem wurde bekannt, dass der Vorsitzende des Fresenius-Aufsichtsrats, Gerd Krick, am 31. Juli 800 Fresenius-Aktien zu einem Stückpreis von 62,63 Euro erworben hat.
Gut kommt der Verkaufspreis des Brasiliengeschäfts von HSBC an. Der Verkaufspreis von 5,2 Milliarden Dollar an Banco Bradesco SA sei "in Ordnung". Der Rückgang beim Nettogewinn von rund 4 Prozent im zweiten Quartal sei dagegen nicht so schön, im Rahmen der laufenden Restrukturierung aber erwartet worden, so Stimmen aus dem Handel. Die Aktie steigt in London um 0,2 Prozent.
Besser als erwartet sind die Geschäftszahlen von Heineken ausgefallen. Der niederländische Bierbrauer habe die Erwartungen des Marktes übertroffen, heißt es. "Die echte Überraschung ist aber die Stärke in den Schwellenländern", sagt ein Händler. Hier hätten die Konkurrenten eher Probleme gehabt. Nach den eher enttäuschenden Ergebnissen von Anheuser-Busch und Diageo rage Heineken positiv hervor, die Aktie legt um 4,9 Prozent zu.
Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat im zweiten Quartal Umsatz und Ergebnis kräftig verbessert und damit die Erwartungen an der Börse getroffen. Geholfen haben dem MDAX-Konzern vor allem günstige Wechselkurseffekte und eine gute Nachfrage. Die Jahresprognosen haben die Münchener zwar bestätigt, dennoch gibt die Aktie leicht um 0,4 Prozent nach. Nach sehr bullischen Analysten-Kommentaren von Goldman Sachs und Oddo Seydler legen Drillisch im TecDAX um gut 7,4 Prozent zu.
In den kommenden Tagen sollte die Berichtssaison für weitere Impulse bei den Einzelwerten sorgen. In dieser Woche legen viele Unternehmen aus der Automobilbranche ihre Geschäftszahlen vor. Besonders für den deutschen Aktienmarkt ist das Abschneiden im dem Sektor von großer Bedeutung. Zuletzt hatten Investoren die Titel der Automobilhersteller und ihrer Zulieferer gemieden, da wegen den heftigen Kursverlusten an der Börse in China mit einer schwächeren Nachfrage dort gerechnet werden muss. Der Sektor startet mit Abschlägen von 0,4 Prozent in die Woche.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.629,15 +0,79% Stoxx-50 3.447,83 +0,45% DAX 11.425,14 +1,03% FTSE 6.669,23 -0,40% CAC 5.109,34 +0,53% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,61% +19 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.47 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0976 -0,05% 1,0982 1,1048 EUR/JPY 136,16 -0,05% 136,24 136,85 EUR/CHF 1,0619 0,13% 1,0604 1,0618 USD/JPY 124,03 -0,02% 124,05 123,87 GBP/USD 1,5611 -0,07% 1,5623 1,5639 ===
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August 03, 2015 09:48 ET (13:48 GMT)
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