Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hoffnung auf eine anziehende Konjunktur in Europa hat am Montag die Börsen gestützt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Eurozone wurde im Juli auf 52,4 nach 52,2 in der ersten Veröffentlichung nach oben revidiert, was oberhalb der Markterwartung lag. Im frühen Handel hatten noch Konjunkturdaten aus China belastet. Die chinesische Industrie befindet sich in einer Flaute, die sich im Juli nochmals verstärkt hatte.
Der DAX stieg 1,2 Prozent auf 11.444 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,0 Prozent auf 3.635 Zähler nach oben. Die Börse in Athen öffnete nach einer fünfwöchigen Zwangspause zu Wochenbeginn wieder. Die Anleger machten Kasse. Der Börsenindex brach um 16,4 Prozent ein - vor allem Bankentitel wurden verkauft. "Die institutionellen Investoren haben ihr Vertrauen in das Land verloren", sagte ein Händler.
Der Euro gab auf 1,0965 Dollar nach, im Tageshoch hatte die Gemeinschaftswährung zum Wochenschluss noch oberhalb von 1,11 Dollar notiert. Die Aussicht auf eine baldige US-Zinserhöhung lastete weiter auf der Einheitswährung. Bei Rohöl fielen die Preise auf ein frisches Viermontstief, was zumindest zu einem Teil den enttäuschenden chinesischen Wirtschaftsdaten zugeschrieben wurde. Der Sektor der europäischen Öl- und Gasunternehmen schloss gegen den Trend im Minus genauso wie der Rohstoffsektor.
Keine großen Akzente an den Märkten setzten neue US-Daten. Die persönlichen Einkommen waren im Juni wie erwartet um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Mit den persönlichen Ausgaben ging es wie prognostiziert um 0,2 Prozent nach unten. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juli auf 52,7 Punkte von 53,5 im Juni. Die Prognose lag bei 53,5. Laut der Heleba lieferten die Daten keinen Grund für forcierte Zinserhöhungserwartungen in den USA.
Für die Commerzbank-Aktie ging es nach Zahlenausweis für das zweite Quartal um 2,2 Prozent nach oben. Der unerwartet gute Nettogewinn war equinet zufolge auf eine niedrigere Steuerquote und geringere Anteile Dritter zurückzuführen. Positiv zu bemerken sei, dass sich die harte Kernkapitalquote der Bank auf 10,5 Prozent verbessert habe und damit stärker als erwartet.
Für Fresenius und FMC ging es 3,9 bzw 3,1 Prozent nach oben. Im Handel war von einer Erholungsbewegung auf die negative Marktreaktion im Anschluss an die Quartalszahlen der vergangenen Woche die Rede. Zudem hatte es seitdem einige positive Analystenkommentare zu Fresenius und FMC gegeben. Außerdem wurde bekannt, dass der Vorsitzende des Fresenius-Aufsichtsrats, Gerd Krick, am 31. Juli 800 Fresenius-Aktien zu einem Stückpreis von 62,63 Euro erworben hatte.
Die Aktie der Deutschen Telekom gewann 3,0 Prozent. Im Handel war von Käufen im Vorfeld der Quartalszahlen am Donnerstag die Rede. T-Mobile US hatte in der vergangenen Woche sehr gute Geschäftszahlen vorgelegt. Dies weckte Erwartungen an einen starken Quartalsausweis der Mutter.
Gut kam der Verkaufspreis des Brasiliengeschäfts von HSBC an. Der Preis von 5,2 Milliarden Dollar von Banco Bradesco SA sei "in Ordnung". Der Rückgang beim Nettogewinn von rund 4 Prozent im zweiten Quartal sei dagegen nicht so schön, im Rahmen der laufenden Restrukturierung aber erwartet worden, so Stimmen aus dem Handel. Die Aktie stieg in London um 0,3 Prozent.
Besser als erwartet fielen die Geschäftszahlen von Heineken aus. Der niederländische Bierbrauer habe die Erwartungen des Marktes übertroffen, hieß es. "Die echte Überraschung ist aber die Stärke in den Schwellenländern", sagte ein Händler. Hier hätten die Konkurrenten eher Probleme gehabt. Nach den eher enttäuschenden Ergebnissen von Anheuser-Busch und Diageo rage Heineken positiv hervor, die Aktie legte um 5,6 Prozent zu.
Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat im zweiten Quartal Umsatz und Ergebnis kräftig verbessert und damit die Erwartungen übertroffen. Geholfen haben dem MDAX-Konzern vor allem günstige Wechselkurseffekte und eine gute Nachfrage. Die Jahresprognosen hatten die Münchener aber "nur" bestätigt, die Aktie gab um 0,6 Prozent nach. Nach sehr bullischen Kommentaren von Goldman Sachs und Oddo Seydler legten Drillisch im TecDAX um 9,1 Prozent zu.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.635,40 +34,71 +1,0% +15,5% Stoxx-50 3.456,29 +23,85 +0,7% +15,1% Stoxx-600 399,44 +3,07 +0,8% +16,6% XETRA-DAX 11.443,72 +134,73 +1,2% +16,7% FTSE-100 London 6.688,62 -7,66 -0,1% +1,9% CAC-40 Paris 5.120,52 +37,91 +0,7% +19,8% AEX Amsterdam 500,43 +5,20 +1,1% +17,9% ATHEX-20 Athen 201,73 -39,49 -16,4% -23,8% BEL-20 Brüssel 3.799,34 +36,70 +1,0% +15,6% BUX Budapest 22.615,87 +26,88 +0,1% +36,0% OMXH-25 Helsinki 3.422,02 +25,21 +0,7% +14,5% ISE NAT. 30 Istanbul 95.748,38 -2186,47 -2,2% -9,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.032,60 +22,02 +2,2% +38,7% PSI 20 Lissabon 5.715,61 +30,90 +0,5% +19,7% IBEX-35 Madrid 11.265,90 +85,20 +0,8% +9,6% FTSE-MIB Mailand 23.714,38 +176,35 +0,7% +24,7% RTS Moskau 834,89 -23,93 -2,8% +5,6% OBX Oslo 575,03 +0,55 +0,1% +9,8% PX Prag 1.040,97 +9,50 +0,9% +10,0% OMXS-30 Stockholm 1.618,28 +2,64 +0,2% +10,5% WIG-20 Warschau 2.230,28 +2,77 +0,1% -3,7% ATX Wien 2.499,44 -0,01 -0,0% +15,7% SMI Zürich 9.468,97 +40,80 +0,4% +5,4% DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.47 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0955 -0,24% 1,0982 1,1048 EUR/JPY 135,79 -0,33% 136,24 136,85 EUR/CHF 1,0615 0,10% 1,0604 1,0618 USD/JPY 123,96 -0,08% 124,05 123,87 GBP/USD 1,5593 -0,19% 1,5623 1,5639 ===
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August 03, 2015 12:20 ET (16:20 GMT)
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