Von Chao Deng
SCHANGHAI (Dow Jones)--Die chinesischen Behörden haben im Kampf gegen den Einbruch der Aktienmärkte neue Maßnahmen ergriffen. Am Montagabend veröffentlichten die Börsen in Schanghai und Shenzhen auf ihren Webseiten neue Regeln für den Leerverkauf von Aktien, das sogenannte Short-Selling, um die Volatilität zu verringern.
Künftig dürften Aktien nicht mehr am selben Tag geliehen, verkauft und zurückgekauft werden. Die Investoren müssen mindestens einen Tag warten, ehe sie ihre Positionen decken und die Kredite zurückzahlen können, mit denen sie Aktien gekauft haben. Die bislang gängige Praxis, dies alles an einem einzigen Tag zu tun, habe zu der "anormalen Volatilität der Aktienkurse" beigetragen, so die Regulierer. Die Aktienmärkte in China sind seit Mitte Juni um 30 Prozent eingebrochen.
Bei Leerverkäufen setzen Investoren auf sinkende Aktienkurse. Sie verkaufen geliehene Aktien in der Erwartung, diese später zu niedrigeren Kursen zurückkaufen und die Differenz dann als Gewinn einstreichen zu können. Zwar macht das Short-Selling nur einen keinen Teil der oft schuldenfinanzierten Aktieninvestitionen in der Volksrepublik aus. Doch der Schritt der Regulierer könnte vor allem Kleinanleger beruhigen, die diese Entwicklung per Saldo als positiv für den Markt sehen dürften, schätzt Gerry Alfonso, Handelsdirektor bei Shenwan Hongyuan Securities.
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August 04, 2015 00:42 ET (04:42 GMT)
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