
Die mehrfache Yuan-Abwertung durch die chinesische Notenbank hat in dieser Woche die Aktienmärkte gehörig durcheinandergewirbelt. Damit hat China einmal mehr das Geschehen dominiert, allerdings erneut nicht zum Guten: Im DAX wurde die 11.000er-Marke getestet und auch in den USA blickt man nicht sehr optimistisch auf die kommenden Handelswochen. Derweil zieht man in Deutschland Bilanz in Sachen Berichtssaison und die fällt gut aus. Laut einer Analyse des Beratungsunternehmens EY haben die 30 DAX-Konzerne dank des schwachen Euro ein Rekordquartal erzielt. So stieg der Umsatz in Summe um 11 Prozent auf 335 Mrd. Euro - ein neuer Rekordwert für ein zweites Quartal. Das Betriebsergebnis EBIT wiederum stieg um 10 Prozent auf 32 Mrd. Euro. Auch hier wurde ein neuer Bestwert erzielt. Alles in allem beziffert EY den Euro-Effekt für den Umsatz auf 20 Mrd. Euro und damit auf 60 Prozent des gesamten Umsatzanstiegs. Übersetzt: Hauptsächlich Währungseffekte sorgten für ein entspanntes zweites Quartal, doch ob das auch im dritten Quartal so bleibt, muss man abwarten. Zwar hat sich die Yuan-Abwertung bislang hauptsächlich gegenüber dem US-Dollar ausgewirkt, doch auch gegenüber dem Euro dürften Auswirkungen auf Dauer nicht ausbleiben. Der August dürfte also noch spannend werden. Mit der Rückkehr der meisten Handelsteilnehmer Ende des Monats werden die Karten dann noch einmal neu gemischt.
Eine bereits jetzt sehr spannende Entwicklung gab es bei der Daimler-Aktie (WKN 710000). Die Nachrichtenlage rund um China zwang den DAX-Titel in die Knie. Dabei durchbrach der Titel auch die wichtige 200-Tage-Linie nach unten. Damit befindet sich die Aktie für viele Charttechniker nun im Verkaufsmodus, nach dem die Aktie zuletzt deutlich an Wert verloren hat. Zwar wird die Aktie immer noch von vielen Anlegern im Sektor bevorzugt, aber da der gesamt Sektor unter Druck steht, ist auch Daimler hiervon betroffen. Ein Ende der Abwärtsbewegung ist nicht in Sicht.