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Solarworld profitiert vom derzeitigen Photovoltaik-Boom

Liebe Leserin, lieber Leser,

am 3. August stellte der US-Präsident Barack Obama einen neuen Plan zur Verringerung der CO2-Emissionen vor. Darin wird den Erneuerbaren Energien ein prominenter Platz eingeräumt, und dazu gehört auch die Photovoltaik. Das sah nach keinem Lippenbekenntnis aus, sondern eher danach, dass dieses Thema zur "Chefsache" gehören wird. Ein Profiteur dieser Entwicklung auch könnte der deutsche Konzern Solarworld sein.

Dem Plan von US-Präsident Barack Obama sieht vor, dass der CO2-Output der gesamten Vereinigten Staaten innerhalb der nächsten 15 Jahre um 32% sinkt (vom 2005er Niveau aus gesehen). Da es sich bei der US-Volkswirtschaft um keine Planwirtschaft handelt, kann das den Energiekonzernen nicht vorgeschrieben werden. Es können aber Gebote und Verbote und Förderungen erlassen werden.

Das soll übrigens auf Bundesstaaten-Ebene geschehen. Solange das übergeordnete Ziel erreicht wird, bleibt es diesen überlassen, wie sie das Ziel erreichen. Deshalb könnten auch die Atomenergie (mir persönlich behagt diese überhaupt nicht) und Erdgas (immerhin "sauberer" als Kohle) eine prominente Rolle spielen.

Im Zusammenhang mit Solarworld interessiert mich dabei natürlich der Sektor Photovoltaik. Diese ist in den USA sehr wettbewerbsfähig geworden und wir sehen derzeit einen regelrechten Boom dieser Energieform in den USA. Das hat mehrere Gründe.

  1. Zum einen diesen: Der Preis für Solarzellen ist inzwischen auf einem günstigen Niveau angekommen - und fällt nicht weiter. Die Preise liegen nun bei rund 60 Cents, verglichen mit rund 4,50 Dollar vor sieben Jahren (Quelle: Energy Voice).
  2. Zudem sind die Zinsen - wie Sie wissen - äußerst niedrig. Das ermöglicht es Hausbesitzern, sehr günstig Photovoltaik-Anlagen auf ihrem Hausdach zu finanzieren. Und in der Tat sehen wir derzeit eine regelrechte Explosion von solchen Photovoltaik-Anlagen auf privaten Eigenheimen. Und die USA sind sehr wohl eine Nation von Hausbesitzern.

Dazu passt es, dass Solarworld mit Vorlage der aktuellen Halbjahreszahlen diesen Monat vermelden konnte, dass insbesondere das Geschäft in den USA boomt. Dort habe sich der Absatz im Jahresvergleich verdoppelt. Genau, verdoppelt! Bevor ich näher zu den Halbjahreszahlen komme, hier wie üblich der Blick auf den Chart der Solarworld-Aktie:

Chart Solarworld AG Solarworld Chart

Quelle: Finanzen100

Der Kurs der Aktie notiert inzwischen deutlich über dem 200-Tage-Gleitenden-Durchschnitt (welcher aktuell bei rund 13,70 Euro verläuft)- und das ist üblicherweise ein bullishes Zeichen. Im Chart zeigt sich derzeit die charttechnische Formation eines aufsteigenden Dreiecks. Bei einer solchen Formation ist ein "Ausbruch" aus der Spitze dieses Dreiecks wahrscheinlich. Und zwar ist es wahrscheinlicher, dass der Ausbruch in die Richtung verläuft, in welche die nicht horizontale Seite des Dreiecks zeigt. In diesem Fall wäre das "nach oben".

Der Chart zeigt außerdem, dass in den letzten Monaten im Bereich 12,50 Euro ein gewisser Deckel auf den Kurs gelegt war. Das lag daran, dass die Marke von 12,50 Euro bei einigen institutionellen Anlegern im Blickfeld war, ich glaube in dieser Höhe erfolgte auch die Ausgabe der neuen Aktien von Solarworld nach der Umstrukturierung. Zu den Fundamentaldaten:

Halbjahreszahlen Solarworld AG

  • Das ist geschafft: Auf Basis des Ebitda immerhin schreibt Solarworld wieder schwarze Zahlen. Im ersten Halbjahr erreichte das Ebitda +10 Mio. Euro

    Der Umsatz der Solarworld AG stieg in den ersten 6 Monaten 2015 auf 320 Mio. Euro. Im entsprechenden Vorjahres-Halbjahr waren es 228 Mio. Euro gewesen. Dies entspricht einem schönen Wachstum von 40%.
  • Ebenfalls stark angestiegen ist die Absatzmenge an Modulen und Bausätzen. Diese stieg auf ein Volumen von 440 MW. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 333 MW gewesen. Dies entspricht einem Wachstum also bei 32%.
  • Ebenfalls gerne im Blick habe ich die liquiden Mittel. Diese lagen per Ende Juni 2015 im komfortabel dreistelligen Millionenbereich, bei 141 Mio. Euro.

Quelle: Ad-hoc-Mitteilung "SolarWorld AG steigert Absatzmenge im 1. Halbjahr 2015 um ein Drittel"

Was mir aufgefallen ist: Offensichtlich haben wir es mit einem Ende des Preisverfalls bei den Photovoltaik-Modulen zu tun. Das Indiz dafür: Die Umsätze sind stärker gestiegen als die Absatzmenge - das spricht tendenziell für Preissteigerungen! In den letzten Jahren war es genau umgekehrt, und das hatte tiefrote Zahlen für Solarworld und andere Photovoltaik-Produzenten bedeutet. Nun sieht es nach genau dem Gegenteil aus.

Plausibel finde ich die Kaufempfehlung der WGZ Bank, welche Anfang des Monats bestätigt wurde. Das Kursziel wurde bei 19,00 Euro festgesetzt. Ich tue mich etwas schwer, ein Kursziel festzulegen. Denn Solarworld weist in der Tat stark steigende Umsätze vor, hat wieder ausreichend liquide Mittel und strategische Partner an seiner Seite. Aber richtig profitabel (auf Ebit-Basis) ist der Konzern noch nicht. Das wird sich wahrscheinlich im Lauf der nächsten Monate ändern = verbessern. Doch solange noch keine wirklich schwarzen Zahlen geschrieben werden, errechnen sich eben auch noch keine attraktiven Bewertungskennzahlen im Hinblick auf den Gewinn. Ich meine damit Kennzahlen wie Eigenkapitalrendite und Kurs-Gewinn-Verhältnis, von Dividendenrendite ganz zu schweigen.

Risiko "Hemlock-Klage" = Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang

Fakt ist jedenfalls: Mit den letzten Quartalszahlen gab es jedes Mal eine Verbesserung. Der Umsatz stieg und die roten Zahnlen wurden niedriger bzw. auf Ebitda-Basis wurde die Gewinnzone erreicht. Es wurde sogar in Kapazitätserweiterungen investiert, was generell ein bullishes Zeichen ist. Die für die nächsten 12 Monate anstehenden Zahlungen inklusive Zinszahlungen sollten mit den liquiden Mitteln problemlos bedient werden können. Es besteht allerdings noch ein juristisches Risiko (sogenannte "Hemlock-Klage" welche Millionen kosten könnte), als Nicht-Jurist kann ich dieses Risiko nicht einschätzen.

Mein Fazit: Solarworld hat den Turnaround geschafft!

Die Solarworld-Aktie habe ich seit einiger Zeit im Blickfeld. Boom-Zeiten und eine Fast-Insolvenz - das Unternehmen hat einiges geboten. Nach der erfolgten Restrukturierung, welche für die Alt-Aktionäre massive Verluste gebracht hatte (das Eigenkapital war aufgebraucht!) sieht es nun wieder ordentlich aus. Und mehr als das: Die Umsätze sind kräftig gestiegen und insbesondere in den USA wachsen sie weiterhin stark.

Das sieht ganz klar nach einem Boom aus. Dieser Aufschwung hat auch durch den Obama-Plan politischen Rückenwind erhalten, ist aber wohl auch sich selbst tragend, d.h. ohne Subventionen auskommend (zumindest in den USA). In den USA zahlt sich auch aus, dass Solarworld durchaus als amerikanischer Produzent wahrgenommen wird, da der Konzern in Hillsboro produziert und damit den US-Markt bedient. Nächster Schritt ist nun die Profitabilität auf Ebit-Basis. Wenn das auch noch klappt, könnten ab dem nächsten Jahr wieder Dividendenzahlungen aufgenommen werden.

Mit herzlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

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