Die Kurseinbrüche an den Börsen halten die Experten von JPMorgan für übertrieben. "Die pessimistische Stimmung scheint überwältigend zu sein, während wir zugleich feststellen, dass eine Reihe wichtiger Variablen dieses negative Bild nicht untermauern", schrieb Aktienstratege Mislav Matejka in einer Studie der US-Bank am Montag. Die immensen Sorgen um das Wachstum der Weltwirtschaft ließen sich weder mit den Entwicklungen in China noch mit wichtigen europäischen Konjunkturdaten oder der jüngsten Quartalsberichtssaison begründen.
"China ist das Epizentrum der Wachstumssorgen, aber anders als der Marktkonsens sehen wir China nicht mehr als Hauptrisiko an." Vielmehr erscheint Matejka die Angst mit Blick auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stark übertrieben. Der chinesische Yuan dürfte sich seines Erachtens nach so rasch nicht weiter abschwächen und wichtige chinesische Konjunkturdaten wie die Häuserpreise stabilisierten sich. Zudem dürften in Kürze weitere Impulse für die Wirtschaft seitens der chinesischen Regierung folgen.
Da zudem auch die Rohstoffpreise inzwischen nicht mehr weit von ihren Tiefständen während der Finanzkrise 2008 entfernt seien, dürfte auch von dieser Seite her der Wind nicht mehr wesentlich schärfer werden. Eine weitere Abschwächung der Preise sieht der JPMorgan-Stratege daher als begrenzt an.
ZYKLIKER HABEN SICH VON WIRTSCHAFTSDATEN ABGEKOPPELT
Zugleich stellt Matejka jedoch fest: "Die zyklischen Sektoren habe sich von den Entwicklungen der Einkaufsmanager-Indizes (PMI) abgekoppelt." Während sich in der Eurozone diese bedeutsamen Frühindikatoren für die Wirtschaftsaktivität stabil zeigten und mit Blick auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts ermutigend seien, zeichneten die konjunktursensiblen zyklischen Sektoren, die unter einem möglichen Wirtschaftsabschwung besonders leiden würden, ein ganz anderes, sehr düsteres Bild. "Um die niedrigen Kurse zu rechtfertigen, bei denen zyklische Aktien aktuell gehandelt werden, müssten die PMIs ganz beträchtlich sinken."
Dass inzwischen sogar der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Mit Blick auf die Eurozone ist der Experte seit einiger Zeit positiv gestimmt. Er empfiehlt mit Blick auf die sich aktuell abzeichnende Panik an den Aktienmärkten: "Wir würden jede weitere Schwäche zum Zukauf nutzen."/ck/ag
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AXC0063 2015-08-24/11:52