Von Sara Randazzo
NEW YORK (Dow Jones)--Der Flugzeughersteller Boeing hat kurz vor knapp einen langjährigen Rechtsstreit um die Verwaltung seiner Rentensparpläne beigelegt. Der Konzern erzielte am Mittwoch eine vorläufige Einigung mit den Klägern - dem Tag, an dem eigentlich ein Gerichtsverfahren in dem neun Jahre alten Fall beginnen sollte. Die Bedingungen der Einigung wurden nicht bekannt gegeben.
Das Gericht erwartet laut einer Anordnung, dass die beiden Seiten das Gericht im kommenden Monat über die Einzelheiten ihrer Gespräche informieren und eine Frist für die endgültige Einigung setzen.
Die im Namen von 190.000 aktuellen und bereits verrenteten Mitarbeitern eingereichte Sammelklage beschuldigt den Konzern, die die sogenannten 401(k)-Rentensparpläne seiner Mitarbeiter zu deren Nachteil schlecht verwaltet zu haben. Boeing habe gegen seine Treuepflichten verstoßen, indem übermäßige Gebühren nicht überprüft und teurere Publikumsfonds gegenüber günstigeren Optionen bevorzugt wurden. Zudem seien unsachgemäße Entscheidungen zum Pensionsplan getroffen worden, um Anbieter zu begünstigen, die bereits in anderer Form mit Boeing im Geschäft waren.
Boeing rechtfertigte sein Vorgehen und wies die Vorwürfe zurück. Am Mittwoch wollte sich der Konzern zu der Einigung nicht äußern.
Die Boeing-Klage ist eine von mehreren ähnlichen Sammelklagen, die in den vergangenen zehn Jahren gegen große Konzerne wegen der mutmaßlichen Verletzung von US-Gesetzen zur finanziellen Absicherung des Ruhestandes angestrengt wurden. Wenige davon gingen vor Gericht. Im Dezember einigte sich der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin - gegen eine Zahlung von 62 Millionen US-Dollar - auf die Beilegung des Streits, in der Woche, in der das Verfahren beginnen sollte. Es ist die bislang höchste Zahlung in einem Verfahren dieser Art.
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August 27, 2015 02:33 ET (06:33 GMT)
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