Die IG Metall hat die Politik aufgefordert, den Missbrauch mit Werkverträgen einzudämmen. Immer öfter setzten Unternehmen Werkverträge ein, um dadurch Lohndumping durchzusetzen, erklärte der Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, am Dienstag in Berlin. Mehr als zwei Drittel der Betriebe (69 Prozent) kaufen einer aktuellen Umfrage der IG Metall zufolge inzwischen Leistungen bei anderen Firmen ein. In fast drei Viertel aller Fälle müssen die Beschäftigten der Werkvertragsfirmen zu schlechteren Bedingungen arbeiten als ihre Kollegen, die fest angestellt sind.
Der Gesetzgeber müsse endlich mit gesetzlichen Regelungen Ordnung auf dem Arbeitsmarkt herstellen, forderte Hofmann. Dazu gehörten bessere Informationspflichten und mehr Mitwirkungsrechte der Betriebsräte in den Einsatzbetrieben. Die IG Metall kritisiere diesen Missbrauch. Es gehe jedoch nicht um das Vertragskonstrukt Werkvertrag an sich, erläuterte Hofmann. An der Umfrage der Gewerkschaft beteiligten sich über 4000 Betriebsratsvorsitzende./rm/DP/stb
AXC0074 2015-09-01/10:48