Die US-Aktienmärkte werden am Dienstag im Einklang mit den Börsen in Ostasien und Europa tiefrot erwartet. Der S&P-500-Future deutet auf ein Anfangsminus von über 2 Prozent hin. Erneute Schwächesignale aus der chinesischen Industrie machen immer mehr Anleger vorsichtig und führen zu einer alles überlagernden stark gestiegenen Risikoscheu. Das lässt sich daraus ermessen, dass die August-Daten aus China zwar eine Kontraktion signalisieren, sie aber letztlich exakt so ausgefallen sind, wie ohnehin schon erwartet.
Frische Impulse könnte gleich nach Handelsbeginn der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende US-Gewerbe liefern. Um 15.45 Uhr steht der Index des Datenlieferanten Markit auf dem Terminkalender, um 16.00 Uhr MESZ der Index des Institute for Supply Management (ISM). Beide werden für August fast unverändert und weiter im expansiven Bereich erwartet. Der Markt hofft darauf, daraus Hinweise auf die Terminierung der avisierten Zinserhöhung in den USA ableiten zu können. Zuletzt nahm die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu schon im September kommen könnte, wieder zu, nachdem zuvor der Dezember-Termin von den Akteuren stärker ins Kalkül genommen worden war.
"Die Sommerschwäche (in China) könnte in Verbindung stehen mit der jüngsten Explosion im Hafen von Tianjin und der Schließung vieler Fabriken in Peking vor den Feierlichkeiten zum Ende des zweiten Weltkriegs am 3. September", heißt es bei den Analysten von Barclays. Dessen ungeachtet zeige das Mehrjahrestief beim Einkaufsmanagerindex, dass es um die Wirtschaft weiter nicht allzu gut bestellt sei. Die Abwärtsrisiken bestünden weiter. Und bei der UBS heißt es zur Stimmungslage an den Märkten: "Die internationalen Anleger sind extrem besorgt über die Realwirtschaft in China, und sie haben Angst, dass es noch schlimmer werden könnte".
Bei den Einzelwerten stehen Valeant Pharmaceuticals im Fokus, nachdem die Kanadier ein Abkommen mit dem Pharmariesen AstraZeneca über die Rechte zum Verkauf des Medikaments Brodamulab gegen Schuppenflechte eingegangen sind. Valeant nimmt damit quasi den Platz von Amgen ein. Amgen hatte sich aus dem Projekt mit AstraZeneca verabschiedet wegen Zweifeln an der Wirksamkeit des Präparats.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/brb
(END) Dow Jones Newswires
September 01, 2015 06:24 ET (10:24 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.