Der Euro
In einer Rede vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel hatte EZB-Chef Draghi am Vormittag weitere Hinweise auf eine bevorstehende Lockerung der Geldpolitik gegeben. Aus heutiger Sicht könnte eine nachhaltige Rückkehr zu einer höheren Inflation länger dauern, als noch beim Start der Anleihekäufe im März erwartet worden sei, sagte Draghi. Der Euro reagierte mit deutlichen Kursverlusten und sank auf sein Tagestief, bevor er sich wieder etwas erholte.
Kurz vor Draghis Aussagen wurden Daten veröffentlicht, nach denen die Verbraucherpreise in Deutschland und Frankreich etwas angezogen haben. Mit 0,3 beziehungsweise 0,2 Prozent blieben die Teuerungsraten aber weiter niedrig und weit von dem Inflationsziel der EZB von zwei Prozent entfernt.
Zusätzlichen Druck auf die Gemeinschaftswährung übte am Donnerstag ein stärker als erwarteter Rückgang der Industrieproduktion im Euroraum aus. Im September fiel die Herstellung um 0,3 Prozent zum Vormonat. Bankvolkswirte hatten im Mittel ein Minus von 0,1 Prozent erwartet. Allerdings wurde der Rückgang im August von bisher 0,5 auf 0,4 Prozent revidiert.
In den USA rückt im weiteren Tagesverlauf abermals die Geldpolitik in den Mittelpunkt. Mit Notenbankchefin Janet Yellen, Fed-Vize Stanley Fischer und dem regionalen Fed-Chef von New York, William Dudley, melden sich die drei einflussreichsten Notenbanker des Landes zu Wort. Beobachter erhoffen sich Hinweise, ob die Federal Reserve die für Dezember in Aussicht gestellte Zinswende tatsächlich einleiten wird./tos/bgf
ISIN EU0009652759
AXC0218 2015-11-12/14:10