SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Überwiegend freundliche Vorzeichen finden sich am Mittwoch an den Kurstafeln an den ostasiatischen Aktienmärkten. Allerdings präsentiert sich das Börsengeschehen äußerst wechselhaft und uneinheitlich. War der Markt in Schanghai wegen der weiter lastenden Sorgen um die Wirtschaft des Landes im tiefroten Bereich gestartet, zeigt sich er sich im Nachmittagsgeschäft erholt und tendiert leicht im Plus. Die Achterbahnfahrt an den Börsen belegt die große Nervosität der Anleger seit der Yuan-Abwertung Mitte August. Das hatte sich auch an der Wall Street gezeigt, die am Dienstag nach schwachen chinesischen Konjunkturdaten nahezu drei Prozent verloren hatte.
Schwache Konjunkturdaten auch außerhalb Chinas fachen die Sorgen an, dass das wirtschaftlich lahmende Land die ganze Region ansteckt. Am Mittwoch sind es Daten aus Australien, die für Stirnrunzeln sorgen. Von "ziemlich dunklen Wolken" spricht Chris Weston vom Handelshaus IG: "Die Anleger sollten überlegen, ob sie nicht besser in Bargeld oder short gehen sollten".
In Schanghai legt der Shanghai-Composite um 0,3 Prozent zu. Die Erholung im Tagesverlauf hänge möglicherweise mit Aussagen von Brokern zusammen, zur Stützung des Marktes Aktien kaufen zu wollen, heißt es. Einem Medienbericht zufolge wollen 50 Handelshäuser über 100 Milliarden Yuan in die China Securities Finance pumpen, die in Blue Chips investiert. "Trotz der jüngsten Anstrengungen der Regierung zur Stützung des Markts bleibt die Stimmung bei den Anlegern düster und eine baldige Erholung ist unwahrscheinlich", zeigt sich Xiao Shijun vom Analysehaus Guodu Securities skeptisch.
Am Markt wird außerdem weiter spekuliert, dass Peking vor dem Feiertag am Donnerstag zum 70-jährigen Jahrestag des Siegs über Japan den Markt mit Käufen stützt. In Hongkong zeigen sich Teilnehmer überrascht, dass trotz schwacher Einkaufsmangerindizes der Markt im Handelsverlauf den Schanghaier Vorgaben gefolgt ist und nun wenig verändert tendiert.
An der Börse in Sydney geht es um 0,5 Prozent nach unten. Das Land hat im zweiten Quartal ein BIP-Wachstum von 2 Prozent vorzuweisen und damit weniger als die erwarteten 2,2 Prozent. Hintergrund sind die gesunkenen Aktivitäten im Baugewerbe und gesunkene Rohstoffexporte. Der Markt des Landes ist stark von Rohstofflieferungen an China abhängig. Rohstoffaktien geben nach, so BHP Billiton um 1,4 Prozent und Rio Tinto um 1,1 Prozent. Bei den Energiewerten verlieren Santos 1,3 Prozent.
Dagegen zeigt sich der japanische Markt mit einem Plus von 1 Prozent etwas erholt von dem kräftigen Minus am Dienstag. Allerdings geht es auch hier auf und ab, denn im frühen Geschäft tendierte der Markt noch im Minus. Teilnehmer berichten, dass Schnäppchenkäufer die gesunkenen Kurse zum Einstieg genutzt hätten. Im übrigen soll einem Marktbeobachter zufolge Goldman Sachs sich zuversichtlich zum japanischen Markt gezeigt haben.
Entlastung kommt auch von der Devisenfront, wo der Yen wieder etwas an Boden verliert. Der Dollar wird aktuell mit 120,21 Yen bezahlt nach 119,40 am späten Dienstag.
=== INDEX Stand aktuell +- in % Handelsende (MESZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.072,00 -0,48% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.350,66 +1,02% 08:00 Kospi (Seoul) 1.918,87 +0,24% 08:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.176,34 +0,31% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.191,10 +0,03% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.902,55 +0,69% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.597,09 -0,75% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 9.55 Uhr EUR/USD 1,1281 -0,3% 1,1311 1,1329 EUR/JPY 135,62 +0,4% 135,03 135,97 USD/JPY 120,21 +0,7% 119,38 120,06 USD/KRW 1176,46 -0,3% 1179,77 1174,37 USD/CNY 6,3649 +0,0% 6,3645 6,3662 AUD/USD 0,7028 +0,2% 0,7017 0,7112 ===
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September 02, 2015 01:02 ET (05:02 GMT)
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