(Neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Hoffnung auf gut laufende
Geschäfte hat den von Streiks und Sparmaßnahmen gebeutelten Aktien
der Lufthansa
Börsianer verwiesen vor allem auf eine positiv aufgenommene Studie der US-Bank Merrill Lynch, die die Aktien der Lufthansa und auch die gesamte Branche beflügelt habe.
PREISGESTALTUNGSMACHT SPRICHT FÜR LUFTHANSA
Analyst Mark Manduca äußerte sich nach einer Investorenkonferenz der Lufthansa optimistisch. Das Sommergeschäft sei wohl gut verlaufen. Zudem könnte die Fluggesellschaft im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal an Preisgestaltungsmacht gewinnen.
Ein Medienbericht über optimistische Aussagen des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr untermauerte Börsianern zufolge diese Einschätzung. Der Manager habe das Ziel eines bereinigten operativen Gewinns von mehr als 1,5 Milliarden Euro im laufenden Jahr bestätigt.
Vor diesem Hintergrund würden sich Anleger, die zuvor auf fallende Kurse gesetzt hätten, eventuell gezwungen sehen, ihre Positionen aufzulösen, schrieb Manduca. Das würde die Papiere der Lufthansa dann antreiben, ein sogenannter Short-Squeeze.
SHORT SQUEEZE KÖNNTE LUFTHANSA ANTREIBEN
Laut Marktanalyst Karl Loomes von dem auf Short-Selling spezialisierten Datendienstleister Sungard gibt es Anhaltspunkte, die die These von Mark Manduca stützen könnten. Aktuell hätten sich im historischen Vergleich recht viele professionelle Anleger Lufthansa-Aktien ausgeliehen und wieder verkauft, um damit von fallenden Kursen zu profitieren. Lediglich im März dieses Jahres habe es mehr solcher Wertpapierausleihungen gegeben.
Die professionellen Anleger setzten dabei darauf, die Papiere später billiger zurückkaufen zu können. Die Differenz können sie dann als Gewinn einstreichen. Zum überraschend und unerwünscht frühen Short-Squeeze auf breiter Front aber kann es kommen, wenn der Lufthansa-Kurs noch weiter steigt - etwa, weil das gute Sommergeschäft noch nicht vollständig in den Kursen berücksichtigt ist. Mit dem steigenden Kurs würden die Gewinne dieser Anleger immer weiter zusammenschmelzen, so dass sie mit kurstreibenden Zukäufen gegensteuern müssten. Eben dieses Szenario könnte Loomes und Manduca zufolge in naher Zukunft eintreten und die Lufthansa-Papiere weiter antreiben.
LUFTHANSA-CHEF SIEHT AKTIONÄRE BEI STREIKS HINTER SICH
Den Kurssprung der Lufthansa-Aktien am Freitag begründete ein Händler auch mit jüngsten Meldungen, wonach sich die Gewerkschaft des Kabinenpersonals kritisch zum erneut drohenden Streik der Pilotenvereinigung Cockpit geäußert habe. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass die Piloten im Streit mit der Lufthansa-Führung vielleicht doch noch einlenkten.
Lufthansa-Chef Spohr setzt derweil insbesondere auf die Rückendeckung seiner Aktionäre im Arbeitskampf mit den Piloten. "Per se goutiert der Finanzmarkt, wenn wir in diesen Arbeitskämpfen hart bleiben", sagte Spohr. "Ich glaube, die Aktionäre stehen hinter uns, dass diese notwendige Kostensenkung stattfinden muss."
STARKER SOMMER DER FLUGGESELLSCHAFTEN
Auch insgesamt dürften die europäischen Fluggesellschaften
Das Management des Easyjet-Wettbewerbers Ryanair
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AXC0163 2015-09-04/18:00