DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Japan blieben die Börsen wegen des Feiertages "Herbstanfang" geschlossen.
MÄRKTE AKTUELL (12:45 Uhr)
INDEX Stand +-% S&P-500-Future 1.935,50 +0,18% Euro-Stoxx-50 3.102,51 +0,86% Stoxx-50 2.984,43 +0,79% DAX 9.640,27 +0,73% FTSE 6.019,59 +1,41% CAC 4.460,61 +0,72% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 155,94% -6
AUSBLICK AKTIEN USA
Die US-Börsen dürften nach ihren Verlusten am Dienstag zur Wochenmitte etwas höher eröffnen. Zwar sind die Vorgaben aus Europa gut, denn dort erholen sich die Börsen etwas stärker; allerdings waren hier die Verluste an den Vortagen auch deutlich höher ausgefallen. Ein Stimmungsdämpfer, der den asiatischen Börsen kräftige Einbußen bescherte und die Erholung in den USA erschweren dürfte, kommt aus China. Dort ist der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auf ein Sechseinhalbjahrestief gesunken und hat die Erwartungen enttäuscht. Das schürt die ohnehin seit dem Zinsentscheid der US-Notenbank am vergangenen Donnerstag wieder stärker in den Vordergrund gerückten Ängste vor einer Wachstumsschwäche in China, die auch das globale Wachstum beeinträchtigen dürfte. Konjunkturseitig dürfte der entsprechende Index für die USA am Nachmittag für neue Impulse sorgen. Er wird eine viertel Stunde nach Handelsbeginn veröffentlicht. Michael Hewson, Chefanalyst bei CMC Markets in Großbritannien, rechnet im Verlauf mit einer Erholung an der Wall Street. Allerdings sei fraglich, ob es sich dabei um mehr handeln könne, als nur eine kurze technische Gegenbewegung. Immerhin zeigten sogar die chinareagiblen Rohstoffaktien in Europa nach vier Tagen mit Verlusten etwas Stärke, wie auch die Rohstoffpreise, bemerkt er. Die Unsicherheit nach der ausgebliebenen Zinserhöhung dürfte den Märkten noch weiter erhalten bleiben, befürchtet er. Die neuesten Daten aus China belegten, wie recht die US-Notenbank mit ihrer Zögerlichkeit gehabt habe.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,8 zuvor: 53,0 16:30 Rohöllagerbestände (Woche)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Auf den Ausverkauf am Dienstag folgt am Mittwoch eine kleine Erholung an Europas Börsen. Selbst die VW-Aktie, die am Morgen nochmals um weitere 10 Prozent einbrach und erstmals seit mehr als vier Jahren unter 100 Euro rutschte, hat im Verlauf des Vormittags gedreht und handelt am Mittag knapp 3 Prozent höher bei 109 Euro. Positives können Volkswirte neuen Daten zur Konjunktur in der Eurozone abgewinnen. Zwar ist eine viel beachtete Umfrage unter Einkäufern im September leicht zurückgegangen. Sie weist jedoch nach wie vor auf eine zunehmende wirtschaftliche Dynamik hin. "Die Turbulenzen in den Schwellenländer bringen die Erholung in der Eurozone nicht zu Fall", sagt Marco Val von UniCredit. Die werde vielmehr vom abwertenden Euro und niedrigen Energiepreise gestützt. Bei der VW-Aktie könnten nach dem Kursdesaster der vergangenen beiden Tage nun spekulative Anleger zugreifen, argumentiert die Commerzbank. "Andere Investoren sollten noch an der Seitenlinie bleiben", rät die Bank. Mit J.P. Morgan und der Deutschen Bank haben zwei weitere große Broker die VW-Aktie abgestuft. Im Verlauf des Tages tritt das Präsidium des Aufsichtsrats von VW zusammen. Unterdessen sind vor allem die großen Kursverlierer der vergangenen Schwächephase gesucht. So ziehen RWE und E.ON an. E.ON haben seit Jahresbeginn 44 Prozent eingebüßt und RWE sogar 57 Prozent. Lufthansa führen die Gewinner im DAX an. Laut der Berenberg Bank hat ein Manager der Lufthansa auf einer Veranstaltung der Bank in München ein positives Fazit des Sommergeschäfts gezogen. Demnach sollen die Geschäfte auch im September trotz Streiks gut laufen, dieser positive Trend bis Mitte November fortdauern und die Airline ihr Gewinnziel für 2015 "bequem" erreichen. Am Nachmittag spricht der EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Von seinen Aussagen und auch von Konjunkturdaten aus den USA könnten die nächsten Impulse für den Euro/Dollar und den Gesamtmarkt ausgehen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi. 8.21 Uhr Di, 17.43 Uhr EUR/USD 1,1142 0,16% 1,1124 1,1145 EUR/JPY 133,89 0,29% 133,50 133,76 EUR/CHF 1,0885 0,26% 1,0856 1,0843 USD/JPY 120,17 0,14% 120,01 120,02 GBP/USD 1,5291 -0,31% 1,5338 1,5372
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mit tiefroten Vorzeichen haben die Börsen in Ostasien am Mittwoch den Handel beendet. Nachdem schon in Europa und den USA am Dienstag Sorgen über die globale Konjunkturentwicklung auf die Stimmung gedrückt hatten, erhielten diese neue Nahrung aus China. Denn dort ist der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes im September auf 47,0 gesunken, verglichen mit 47,3 im August. Damit erreichte das Konjunkturbarometer den niedrigsten Stand seit sechseinhalb Jahren und verfehlte auch den bei etwa 47,5 liegenden Erwartungswert. Ein Wert unter 50 deutet auf eine wirtschaftliche Abschwächung hin. Während in Tokio auch am Mittwoch noch nicht gehandelt wurde - dort geht es nach dann dreitägiger Feiertagspause erst am Donnerstag weiter -, befanden sich die Börsen in China auf Talfahrt. "Die Reaktion des Marktes hat nicht auf sich warten lassen", kommentierte IG-Marktstratege Bernard Aw. "Die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten verstärken die Sorgen, dass die chinesische Wirtschaft Probleme hat, Wachstumsmomentum aufzubauen". Am Devisenmarkt standen Währungen von Ländern unter Druck, die stärker von der Nachfrage aus China abhängen. So gaben die indonesische Rupie und der malaysische Ringgit nach zum US-Dollar. Und auch der Austral-Dollar fiel zurück. Auch der Offshore-Yuan, der frei handelbare Yuan, gab nach Bekanntgabe des schwachen Einkaufsmanagerindex nach. Die Ölpreise reagierten ebenfalls auf die schwachen Konjunkturdaten aus China und gaben während des asiatischen Handels einen kleinen Teil ihrer Gewinne aus dem späten US-Handel vom Dienstag wieder ab. Die schwachen Daten aus China hätten vor allem auch den Aktien in Sydney zugesetzt, weil Australien als potenziell am stärksten betroffen von einem Wirtschaftsabschwung in China gelte, so IG-Marktstratege Evan Lucas. BHP Billiton verloren 4,4 Prozent an Wert und erreichten beinahe ein Siebenjahrestief.
CREDIT
Nach einer deutlichen Ausweitung am Dienstag engen sich die Spreads zur Wochenmitte wieder leicht ein. Teilnehmer verweisen zur Begründung auf die europäischen Einkaufsmanager-Indizes, die nicht negativ überrascht hätten. In Folge sei die Risikobereitschaft unter den Investoren leicht gestiegen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Investoren verlieren die Geduld mit K+S-Management
Einige deutsche Investoren des Düngemittelherstellers K+S verlieren allmählich die Geduld mit dem Management des Kasseler Unternehmens. Sie stören sich zunehmend an dem Widerstand der Unternehmensführung gegen das Übernahmeangebot des kanadischen Konkurrenten Potash, das durch den jüngsten Rückgang der Aktien von Rohstoffwerten zunehmend attraktiv werde.
RWE-Chef: Wollen Probleme aus eigener Kraft in den Griff bekommen
Der Energiekonzern RWE will seine Schwierigkeiten aus eigener Kraft in den Griff bekommen. Zusammenschlüsse seien aktuell kein Thema, sagte RWE-Chef Peter Terium. Eine Beteiligung Dritter am Aktienkapital des Energiekonzerns lohne sich beim jetzigem Kurs nicht.
BaFin analysiert Kurseinbruch bei VW
In den ersten beiden Börsentagen nach Bekanntwerden des Skandals um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen (VW) ist die Aktie des Autoherstellers im freien Fall gewesen. Das hat nun auch die Finanzaufsicht BaFin auf den Plan gerufen. Die Behörde prüfe mögliche Unregelmäßigkeiten rund um den Handel mit Volkswagen-Aktien, bestätigte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Dow Jones, und zwar hinsichtlich Marktmanipulation, Insiderhandel und Verletzung der Mitteilungspflicht
Hochtief hofft auf gute Geschäfte im deutschen Infrastrukturbau
Deutschlands Straßen und Brücken müssen dringend saniert werden. Laut Berechnungen der KfW dürfte der Investitionsstau in der kommunalen Straßen- und Verkehrsinfrastruktur 2015 bei 31 Milliarden Euro liegen. Die marode Infrastruktur belastet auch Deutschland als Industriestandort. Die Politik hat daher zusätzliche Milliarden locker gemacht. Der deutsche Baukonzern Hochtief hofft auf lukrative Aufträge.
Lanxess erweitert Vorstand von 3 auf 4 Mitglieder
Der in Restrukturierung befindliche Spezialchemiekonzern Lanxess verstärkt seinen Vorstand. Mit Wirkung zum 1. Oktober soll Hubert Fink neues Vorstandsmitglied bei dem Kölner MDAX-Konzern werden, gab das Unternehmen bekannt. Bislang besteht das Gremium aus dem CEO Matthias Zachert, CFO Michael Pontzen und Arbeitsdirektor Rainer Van Roessel.
Xing-Chef erhält Vertragsverlängerung bis Ende 2020
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 23, 2015 06:51 ET (10:51 GMT)
Der Aufsichtsrat des beruflichen Netzwerks Xing hat den Vertrag von CEO Thomas Vollmoeller bis Ende 2020 verlängert. Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Winners sagte, die erste Amtszeit von Vollmoeller sei ein Erfolg gewesen. Der gesamte Aufsichtsrat freue sich, dass der Manager auch künftig die Geschicke des Unternehmens leiten wird. Vollmoeller führt die Xing AG seit August 2012.
Indus-Beteiligungen kaufen kleinere Unternehmen
Zwei Firmen der Beteiligungsgesellschaft Indus Holding runden mit kleineren Unternehmenskäufen ihr Produktportfolio ab. So erwirbt die Indus-Beteiligung Obuk das Unternehmen Eumatic/Frohmasco mit Sitz in Sittensen und einem Werk in Polen.
RAG-Stiftung steigt mit 11 Prozent bei Constantia Flexibles ein
Die RAG-Stiftung steigt über ihre Beteiligungsgesellschaft Maxburg Capital Partners (MCP) beim österreichischen Verpackungshersteller Constantia Flexibles ein. Für 100 Millionen Euro erwirbt MCP einen Anteil von circa 11 Prozent an den Österreichern, die im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Euro umgesetzt haben.
Aurelius-Tochter Publicitas trennt sich von Kinowerbevermarktung
Die schweizerische Tochtergesellschaft Publicitas von Aurelius hat die Sparte Kinowerbevermarktung Cinecom an die Weischer Beteiligungs GmbH verkauft. Die Transaktion sei Teil der Fokussierungsstrategie des Unternehmens auf die Kernbereiche Print- und Onlinewerbevermarktung. Die Einzelheiten zu den Konditionen wurden nicht bekannt.
Charterflieger BBA Aviation kauft Wettbewerber Landmark
Der britische Charterflieger BBA Aviation nimmt 2,07 Milliarden US-Dollar in die Hand, um auf die Erholung des amerikanischen Marktes für Geschäftsflüge zu wetten. Die Briten kaufen dazu den US-Wettbewerber Landmark Aviation, der ebenso wie BBA Privatflüge in kleinen Geschäftsflugzeugen anbietet. Das Geschäft hatte hier in der Vergangenheit eher stagniert, könnte sich aber mit der guten Konjunktur in den USA nun beleben.
Boeing erhält Aufträge aus China für 300 Flugzeuge - Xinhua
Boeing bekommt von drei chinesischen Unternehmen Aufträge zum Bau von insgesamt 300 Flugzeugen. Die Aufträge habe der chinesische Präsident Xi Jinping mit im Gepäck, der aktuell auf Staatsbesuch in den USA ist. Über die Flugzeugbestellungen berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.
Diageo-Gewinn wird durch ungünstige Wechselkurse gedrückt
Der Spirituosenhersteller Diageo rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit Belastungen von 150 Millionen Britischen Pfund wegen ungünstiger Wechselkurse. Ansonsten laufe das Geschäft aber wie erwartet, teilte der britische Konzern mit. Das Geschäftsjahr beginnt bei Diageo am 1. Juli.
EuGH-Gutachter: US-Server kein sicherer Hafen für Facebook-Daten
Im Streit mit Facebook hat der österreichische Datenschutzaktivist Maximilian Schrems einen wichtigen Etappensieg errungen. Nach Einschätzung des richterlichen Rechtsgutachters beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg, Yves Bot, sind Server in den USA kein "sicherer Hafen" für die Daten von EU-Bürgern. Eine gegenteilige Entscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2000 sei unwirksam und hätte spätestens nach den Enthüllungen von Edward Snowden ausgesetzt werden müssen.
Google öffnet sich der Wall Street
Google hat sich lange Zeit über die meisten Konventionen der Wall Street hinweg gesetzt. Doch unter der neuen, für Finanzen zuständigen Vorstandsvertreterin Ruth Porat ändert sich das jetzt. Vor einigen Wochen hat der Internetgigant damit angefangen, Analysten 15- bis 30-minütige Besprechungen über das Geschäft von Google einzuräumen, sagen mit der Situation Vertraute.
Lindt gewinnt Goldbärenstreit gegen Haribo
Die Schweizer Schokoladenfirma Lindt darf ihren in Goldfolie verpackten "Lindt Teddy" weiter verkaufen. Dies verletzt nicht die Rechte des deutschen Fruchtgummi-Herstellers Haribo an seiner Marke "Goldbären", wie der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschied. Die Ähnlichkeit der großen Schoko-Bären mit den kleinen Gummibärchen reiche für eine unzulässige "Zeichenähnlichkeit" nicht aus, begründete der BGH seine Entscheidung.
Santander erhöht Ziel für Kernkapitalquote
Banco Santander SA will seine Kapitalausstattung aufstocken. Wie die zweitgrößte europäische Bank nach Marktwert mitteilte, strebt die Bank eine harte Kernkapitalquote von 11 Prozent bis 2018 an. Derzeit liegt sie bei 9,8 Prozent und will bis Jahresende 10 Prozent erreichen.
SolarWorld AG erhält Großauftrag in den USA
Die US-Tochter der deutschen SolarWorld AG hat den Auftrag zur Lieferung von Solarstrommodulen mit einer Kapazität von 65 MWp an die Panasonic Enterprise Solutions Co erhalten. Die Lieferung ist für das Jahr 2016 geplant. Die 72-Zell-Hochleistungsmodule werden für einen Solarpark im Bundesstaat Oregon verwendet, wie das Unternehmen mitteilte.
Swiss Re kauft britische Guardian für 1,6 Mrd GBP
Der Rückversicherer Swiss Re verstärkt sich mit einer Milliardenübernahme in Großbritannien. Das Unternehmen kauft über seinen Bereich Admin Re die Guardian Financial Services für 1,6 Milliarden Britische Pfund. Verkäufer von Guardian Financial ist die Beteiligungsgesellschaft Cinven, teilte das Züricher Unternehmen mit. Anfang 2016 soll die Übernahme abgeschlossen werden.
Ölkonzern Total startet neue Runde zur Kostenreduktion
Der französische Ölkonzern reagiert mit neuen Einsparungen auf den gefallenen Ölpreis. Die operativen Kosten sollen nun bis 2017 um insgesamt 3 Milliarden US-Dollar sinken, teilte der Konzern mit. Bislang hatte er nur Einsparungen über 2 Milliarden Dollar angekündigt. "Wir bereiten uns auf einen dauerhaft niedrigen Ölpreis vor", sagte Finanzvorstand Patrick de la Chevardiere.
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September 23, 2015 06:51 ET (10:51 GMT)
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