FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bank denkt offenbar darüber nach, für mehrere Milliarden Euro eigene Verbindlichkeiten zurückzukaufen. Der Schwerpunkt solle auf vorrangigen Anleihen liegen, von denen Papiere im Volumen von etwa 50 Milliarden Euro begeben worden sind, berichtete die Financial Times.
Banken können Kapitalgewinne erzielen, wenn sie eigene Schulden unter dem Nennwert zurückkaufen. Die Aktien und Anleihen der Deutschen Bank und auch die anderer Geldhäuser waren in den jüngsten Tagen teils deutlich gefallen.
Dem Zeitungsbericht zufolge ist es aber unwahrscheinlich, dass die Deutsche Bank auch Hybridinstrumente, die so genannten CoCo-Bonds, ebenfalls zurückkauft. Diese standen beim jüngsten Ausverkauf besonders unter Druck und haben bereits mehr als ein Viertel im Vergleich zum Nennwert verloren, obwohl die Deutsche Bank angekündigt hatte, die Zinsen dieser Bonds bedienen zu wollen.
Die Aussage des CEO John Cryan am Dienstag, die Kapitalstärke und die Risikoposition der Bank seien "absolut grundsolide", konnte auch den Aktienkurs nicht stützen. Der Aktienkurs der Deutschen Bank ist allein seit Jahresbeginn um 40 Prozent eingebrochen. Die Aktie handelt auf dem Niveau des Höhepunkts der Finanzkrise nach der Pleite von Lehman Brothers. Der Tagesverlust am Montag von fast 10 Prozent war der größte seit fast sieben Jahren.
Bei der Deutschen Bank war am frühen Mittwochmorgen keine Stellungnahme zu dem angeblich erwogenen Rückkauf eigener Anleihen zu erhalten.
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February 10, 2016 01:13 ET (06:13 GMT)
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