Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG BIS MITTWOCH: Die chinesische Kernlandbörse in Schanghai bleibt wegen der Feierlichkeiten um den Nationalfeiertag noch bis einschließlich 7. Oktober geschlossen.
TAGESTHEMA
Die deutschen Auftragseingänge dürften sich im August von dem Rücksetzer erholt haben, den sie im Juli erlitten hatten. Das wäre ein gutes Vorzeichen für die Entwicklung der deutschen Industrie Ende 2015. Volkswirte rechnen damit, dass die Orders im August auf Monatssicht saisonbereinigt um 0,3 Prozent zugelegt haben. Im Juli war der Auftragseingang um 1,4 Prozent gesunken, was allerdings nach einem Plus von 1,8 Prozent im Vormonat nicht weiter erstaunlich war. Im gesamten zweiten Quartal hatten die Bestellungen sogar um 3,0 Prozent zugelegt. Von den Analysten der Berliner Sparkasse heißt es zu den Auftragseingängen, die Exporterwartungen hätten sich im September nicht eingetrübt. Dies könnte ein Hinweis auf eine zumindest befriedigende Auftragslage im Vormonat gewesen sein, zumal auch der Ifo-Abfragesaldo zur jüngsten Nachfragesituation im September wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt sei. Allerdings dürfte die Nachfrageabkühlung in vielen aufstrebenden Märkten nicht spurlos an den Auftragsdaten vorbeigehen, warnen die Analysten. Schon im Juli seien beispielsweise im Kfz-Bereich die Bestellungen von außerhalb des Euroraums um 16 Prozent eingebrochen. Nach den jüngsten Ereignissen rund um VW könnte es demnächst zu weiteren Wirren kommen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
08:00 GB/Air Berlin plc, Verkehrszahlen September
09:10 DE/Covestro AG, Erstnotiz im Prime Standard
09:30 EU/EuGH, Urteil zur Übermittlung von Facebook-Daten in die USA
11:30 RU/Uralkali, Produktion 3Q
12:30 US/PepsiCo Inc, Ergebnis 3Q
Ím Laufe des Tages
- DE/Deutsche Lufthansa AG und ver.di, Fortsetzung der Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE
08:00 Auftragseingang August
saisonbereinigt
PROGNOSE: +0,3% gg Vm
zuvor: -1,4% gg Vm
-US
14:30 Handelsbilanz August
PROGNOSE: -48,50 Mrd USD
zuvor: -41,86 Mrd USD
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 AT/Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit
Oktober 2023
Auktion 1,20-prozentiger Anleihen mit Laufzeit
Oktober 2025
im Gesamtvolumen von 1,43 Mrd EUR
11:30 DE/Auktion 0,10-prozentiger inflationsindexierter Anleihen
mit Laufzeit April 2046 im Volumen von 0,5 Mrd EUR
11:30 GB/Auktion 4,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit
September 2034 im Volumen von 1,5 Mrd GBP
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.971,10 -0,18% Nikkei-225 18.241,75 +1,31% Shanghai-Composite Feiertag INDEX zuletzt +/- % DAX 9.814,79 +2,74% DAX-Future 9.892,50 +2,21% XDAX 9.894,63 +2,21% MDAX 19.827,18 +2,61% TecDAX 1.783,27 +2,62% Euro-Stoxx-50 3.190,39 +3,31% Stoxx-50 3.068,72 +3,05% Dow-Jones 16.776,43 +1,85% S&P-500-Index 1.987,05 +1,83% Nasdaq-Comp. 4.781,26 +1,56% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 156,44 -71
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick
Wetten auf eine fortgesetzt lockere Geldpolitik der großen Notenbanken dürften den europäischen Aktien auch am Dienstag Auftrieb geben. "So lange wir uns in einem Umfeld niedriger Zinsen befinden, muss man Aktien kaufen", sagt Paul Nolte, Portfoliomanager bei Kingsview Asset Management. "Bargeld oder Anleihe werfen keine Zinsen ab", fügt er hinzu. Rückenwind erhalten die europäischen Börsen von positiven Vorgaben aus den USA und Asien. In Tokio setzen Anleger darauf, dass die Bank of Japan möglicherweise schon am morgigen Mittwoch oder Ende des Monats ihre Geldpolitik nochmals lockert. Ansonsten hoffen die Investoren, dass die US-Notenbank sich mit der Zinswende länger Zeit lässt. Am deutschen Aktienmarkt wird der Börsengang der Bayer-Tochter Covestro mit Spannung erwartet. Die Aktien werden zum Kurs von 24 Euro ausgegeben. Geschäftszahlen wird der russische Kaliproduzent Uralkali vorlegen. Sie dürften auf ihre Aussagekraft für die Branche abgeklopft werden, zumal nach den jüngsten Turbulenzen um K+S. Der deutsche Wettbewerber steht jetzt in der Bringschuld. Nachdem die kanadische Potash ihr Übernahmeangebot zurückgezogen hat, muss K+S beweisen, dass das Unternehmen auch allein die in es gesetzten Erwartungen erfüllen kann.
Rückblick
Hausse - Die Aussicht auf eine Verschiebung der US-Zinswende stützte, die Sorgen über das globale Wachstum waren keineswegs verflogen. Der Euro-Stoxx-50 gewann mit deutlichen Kursgewinnen der Rohstoffwerte besonders deutlich. Der Sektor der Öltitel legte um 4,8 Prozent zu, die Minenwerte um 5,8 Prozent. Die Rohstoffpreise stiegen und befeuerten die Sektorwerte. "Eine Zinserhöhung in den USA ist zumindest für Oktober vom Tisch, vermutlich sogar für den Rest des Jahres", mutmaßte ein Marktteilnehmer. Dies eröffne anderen Notenbanken wiederum mehr Raum für eine Lockerung ihrer Geldpolitik. Glencore stiegen um 21 Prozent, nachdem sich das Unternehmen offen für eine Übernahme gezeigt hatte. ArcelorMittal gewannen 7,5 Prozent, Citigroup hatte den Wert gleich um zwei Stufen hochgenommen. Nordex übernimmt Acciona Windpower. Der Kurs stieg um 7,9 Prozent. Die Aktie von Acciona, der Mutter von Acciona Windpower, rückte in Madrid um 9,1 Prozent vor. Die Finanzmärkte in Spanien reagierten indes positiv auf die Hochstufung durch S&P. Die Ratingagentur beurteilte die Kreditwürdigkeit des Landes eine Stufe höher als zuvor. Der IBEX gewann 3,8 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Hausse - Nachdem der DAX in der Vorwoche noch auf Jahrestief notiert hatte, handelte er nur vier Handelstage später 5 Prozent höher. Ob es sich um eine nervöse Bodenbildung handelte oder aber nur um eine weitere Zwischenerholung, darüber waren sich Bullen und Bären uneinig. K+S brachen um 25 Prozent ein und stellten den einzigen DAX-Verlierer. Potash nahm von einer Übernahme Abstand. RWE stellte mit einem Plus von 7,7 Prozent den Gewinner des Tages. Während die Politik dementierte, wurde an der Börse darauf gesetzt, dass die deutschen Versorger beim Atomausstieg auf staatliche Hilfe hoffen können. Lufthansa stiegen um 3 Prozent, die Markt spekulierte auf eine Prognoseanhebung nach zuletzt positiven Unternehmensaussagen. Nach Aussagen zu Einsparungen gewannen ThyssenKrupp 4,9 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 9.895 (XETRA-Schluss: 9.815) Pkt.
Von kräftigen Käufen quer durch die Branchen berichtete ein Händler von Lang & Schwarz. K+S erholten sich leicht von den massiven Verlusten im Tagesgeschäft und stiegen um 2 Prozent. Auch Hamburger Hafen zeigten sich minimal erholt nach der Gewinnwarnung im späten Xetra-Handel. Die Aktie legte 0,1 Prozent zu.
USA / WALL STREET
Kräftige Gewinne - Bereits den zweiten Handelstag in Folge hat Zinsfantasie die Anleger beflügelt. Auslöser für die weltweit gute Stimmung waren schwache amerikanische Arbeitsmarktdaten vom Freitag, die die Angst vor der nahenden Zinswende dämpften. Dazu passten auch neue Konjunkturdaten zum Dienstleistungsektor, die schwächer als erwartet ausfielen. Außerdem hoffen Anleger auf zusätzliche Stimuli in China und Japan. Am US-Rentenmarkt fielen die Notierungen mit dem anhaltenden Optimismus am Aktienmarkt deutlich zurück, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 7 Basispunkte auf 2,06 Prozent. Am Aktienmarkt zogen Twitter um 7 Prozent an. Anleger begrüßten die Bestellung von Jack Dorsey zum CEO des Kurznachrichtendienstes. Amazon stiegen um 2 Prozent. Die Cloud-Sparte des Online-Händlers will einen neuen Dienst ankündigen, der Unternehmen dabei hilft, ihre Daten zu analysieren. Micron Technology bauten die Gewinne vom Freitag um weitere 10,6 Prozent aus. Der Chiphersteller hatte unerwartet starke Viertquartalszahlen ausgewiesen. General Electric (GE) kletterten um 5,3 Prozent. Der aktivistische Investor Trian sieht GE trotz des seit langem niedrigen Kursniveaus auf dem richtigen Konsolidierungspfad. Der kanadische Düngemittelkonzern Potash hat seine Übernahmepläne für den deutschen Wettbewerber K+S aufgegeben. Die Aktie legte 2,2 Prozent zu. Die US-Bekleidungskette American Apparel hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt, der Wert war vom Handel ausgesetzt - auf nasdaq.com war er im Vorbörsengeschäft um gut 24 Prozent abgestürzt.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1185 -0,0% 1,1187 1,1217 EUR/JPY 134,71 -0,0% 134,76 134,92 EUR/CHF 1,0913 -0,0% 1,0915 1,0919 USD/JPY 120,46 -0,0% 120,48 120,30 GBP/USD 1,5160 +0,1% 1,5150 1,5175
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 06, 2015 01:35 ET (05:35 GMT)
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