Der größte Börsengang in Deutschland seit
Jahren ist am Ende doch noch geglückt: Die Bayer-Kunststofftochter
Der Börsengang war jedoch kein Selbstläufer: Am Donnerstag hatte Bayer den geplanten Börsenstart wegen des eingetrübten Marktumfelds noch um vier Tage verschoben und die zunächst anvisierte Preisspanne von bis zu 35,50 Euro drastisch auf 21,50 bis 24,50 Euro gesenkt. Das Emissionsvolumen schrumpfte so um 1 Milliarde auf 1,5 Milliarden Euro.
Covestro-Finanzchef Frank Lutz zeigte sich dennoch zufrieden: "Der Eröffnungskurs zeigt, dass Interesse da ist", sagte er in Frankfurt. Ein so schwieriges Marktumfeld sei zu Beginn nicht zu erwarten gewesen. Neben Konjunktursorgen in China hatte zuletzt der VW-Skandal um manipulierte Abgastests die Stimmung an der Börse stark belastet.
BÖRSENGANG IST TEIL VON KONZERNUMBAU
"Wir wollen in den Markt und müssen uns dem Markt auch stellen", erklärte der Finanzchef. Der Börsengang von Covestro helfe zu zeigen, dass auch große Börsengänge in Deutschland möglich seien. Insbesondere institutionelle Anleger aus Europa und den USA griffen zu. Etwa zehn Prozent der verkauften Anteile seien an Profianleger in Deutschland gegangen, sagte Lutz. Bayer bleibt mit rund 69 Prozent aber größter Anteilseigner.
Der Börsengang ist Teil eines großangelegten Umbaus bei Bayer. Der Dax-Konzern will sich künftig auf das Gesundheits- und Agrarchemiegeschäft konzentrieren. Der Kunststoffspezialist Covestro - bis vor kurzem noch bekannt als Bayer MaterialScience - stellt unter anderem Grundstoffe für Schaumstoffe sowie den Kunststoff Polycarbonat her. Aber auch Vorprodukte für Lacke, Beschichtungen und Klebstoffe gehören zum Programm. Im vergangenen Jahr setzte Covestro mit weltweit mehr als 16 000 Mitarbeitern rund 11,7 Milliarden Euro um./jha/she/das
ISIN DE000BAY0017 DE0006062144
AXC0056 2015-10-06/10:34