(neu:Schlusskurse und Nomura)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf sinkende Gewinne beim
Hafenbetreiber HHLA
Commerzbank-Analyst Norbert Kretlow vermutet schwächelnde Exporte aus China als Auslöser für die gesenkte Prognose. Zudem habe sich die für die zweite Jahreshälfte erhoffte Erholung bislang nicht eingestellt. Die chinesischen Handelsdaten, so schrieb er, deuteten auf eine Schwäche bei den in Richtung Europäische Union gehenden Exporten hin, die wiederum stark auf den Euro-Verfall zurückgehe. Daher sieht Kretlow die Gründe der Gewinnwarnung von HHLA als strukturell und damit tieferliegend an.
EXPERTEN BESORGT ÜBER AUSMASS DER GEWINNWARNUNG
Analyst Leonhard Bayer vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser zeigte sich vor allem erschrocken über das "besorgniserregende Ausmaß des gekappten Ebit-Ziels". Dabei verwies er auf die rund 13-prozentige Kappung des operativen Ergebnisses des Hafenlogistikers auf etwa 135 Millionen Euro für 2015 und sieht nun die Unsicherheit mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung steigen. Bereits zur Vorlage der Zahlen des zweiten Quartals, so erinnerte er, sei das Jahresziel für die Container-Sparte wegen der geringer als erwarteten Volumenentwicklung von einem "leichten Anstieg" revidiert worden auf einen "leichten Rückgang".
Analyst Robert Joynson von Nomura stieß ins gleiche Horn: Die Kürzung des Gewinnziels auf einen Bereich um 135 Millionen Euro lasse auf ein Ergebnis schließen, das noch unter seiner bereits im Vergleich zum Marktkonsens zurückhaltenden Schätzung liegen könnte. Außerdem: Selbst wenn die Elbvertiefung genehmigt werde, würde das die Situation des Unternehmens nicht verbessern.
HHLA leidet seit geraumer Zeit unter der Krise in Russland und der schwächelnden chinesischen Wirtschaft; zudem ist über den seit Jahren erhofften Fahrrinnen-Ausbau der Elbe immer noch nicht entschieden worden./ck/das/mzs/he
ISIN DE000A0S8488
AXC0198 2015-10-06/17:50