Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Weidmann weist IWF-Forderungen nach extralockerer Geldpolitik zurück
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat die wiederholte Aufforderung des Internationalen Währungsfonds (IWF) an die Notenbanken zurückgewiesen, eine extrem lockere Geldpolitik zu betreiben. "Ich würde die Aussichten für die Weltwirtschaft nicht zu schwarz malen", sagte Weidmann im Interview mit der Welt. Die Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik in China sei auch Ausdruck einer Normalisierung.
Finanzministerium will Verbraucherschutz bei Privatrenten stärken
Das Bundesfinanzministerium will den Verbraucherschutz bei steuerlich geförderten privaten Altersvorsorgeprodukten stärken. Zur besseren Vergleichbarkeit von Produkten wie der Riester-Rente oder der Basisrente sei in Kaiserslautern die Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA) gegründet worden, teilte das Finanzministerium in Berlin am Donnerstag mit. Die PIA werde künftig Produkte in "Chancen-Risiko-Klassen" einordnen.
EZB sieht verstärkte Abwärtsrisiken für Inflation
Die Abwärtsrisiken für die Inflation haben sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) über den Sommer verstärkt. Für eine Bewertung der Folgen der erhöhten Marktvolatilität und der Wachstumsabschwächung in China bedürfe es jedoch mehr Zeit, wie aus dem Protokoll der EZB-Ratssitzung am 3. September hervorgeht.
Bank of England bestätigt Leitzins mit 8 zu 1 Stimmen
Die Bank of England (BoE) hat wie erwartet die Zinswende noch nicht eingeleitet und den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent belassen. Die aktuelle Geldpolitik werde dazu beitragen, das Wachstum anzukurbeln und die Jahresinflation wieder in Richtung der Zielmarke von 2 Prozent zu bringen, heißt es in dem gleichzeitig mit der Zinsentscheidung veröffentlichten Protokoll der Sitzung.
EU setzt in Flüchtlingskrise auf Abschreckung durch Abschiebungen
Schutzbedürftige ja, Wirtschaftsflüchtlinge nein: Die EU setzt in der Flüchtlingskrise auf mehr und schnellere Abschiebungen. Die EU-Innenminister verabschiedeten am Donnerstag einen zehnseitigen Plan, der unter anderem gemeinsame Abschiebeflüge und Anreize für Herkunftsstaaten in Afrika, Nahost oder Asien vorsieht, ihre geflüchteten Bürger wieder aufzunehmen. Erklärtes Ziel der verstärkten Abschiebungen ist auch die Abschreckung.
Europaparlament beschließt Auflagen für Internet-Zahlungsdienste
Internet-Bezahldienste wie Paypal, Sofort oder Barzahlen.de sollen künftig kostengünstiger und sicherer werden. Darauf zielt eine Neuregelung ab, die das Europaparlament am Donnerstag verabschiedet hat. Sie ergänzt die bereits verabschiedete Richtlinie zu Zahlungsdiensten, welche die Gebühren für Kredit- und Debitkarten - wie die in Deutschland beliebten EC-Karten - deckelt.
EU-Verkehrsminister vereinbaren Liberalisierung des Bahnverkehrs
Die europäischen Verkehrsminister haben sich am Donnerstag in Luxemburg auf eine weitere Liberalisierung des Schienenpersonenverkehrs geeinigt. Demnach sollen ab 2020 inländische Bahnverbindungen und ab 2026 Regionalzüge liberalisiert werden, nachdem der Markt für den Güterverkehr und internationalen Bahnverbindungen schon zuvor geöffnet worden war.
WSJ-Umfrage/Volkswirte erwarten US-Zinsschritt weiterhin noch 2015
Volkswirte erwarten mehrheitlich noch für dieses Jahr die erste Zinserhöhung in den USA seit fast zehn Jahren. Rund 64 Prozent der Teilnehmer der monatlichen Umfrage unter Ökonomen durch das Wall Street Journal setzen darauf, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung am 15. und 16. Dezember einen solchen Zinsschritt beschließt.
Weniger US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als erwartet
In den USA sind in der Woche zum 3. Oktober weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, was die derzeit gute Lage am Arbeitsmarkt bestätigt. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 13.000 auf 263.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen deutlich geringeren Rückgang auf 273.000 vorhergesagt.
Chinas Zentralbank plant erste Yuan-Bondemission in London - Kreise
chinesische Zentralbank will voraussichtlich noch in diesem Monat in London eine in Yuan denominierte Anleihe mit einem Volumen von bis zu 5 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 700 Millionen Euro) begeben, wie mit der Emission vertraute Personen sagten. Es wäre das erste Mal, dass die People's Bank of China (PBoC) über den Londoner Markt an Investoren herantritt.
Literaturnobelpreis geht an Weißrussin Swetlana Alexijewitsch
Der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an die Weißrussin Swetlana Alexijewitsch. Die Journalistin und Schriftstellerin werde für ihr "vielstimmiges Werk" geehrt, welches "dem Leid und dem Mut unserer Epoche ein Denkmal" setze, teilte die Schwedische Akademie der Wissenschaften am Donnerstag in Stockholm mit. Die 67-jährige Alexijewitsch war schon seit mehreren Jahren als Favoritin für den Preis gehandelt worden. Sie hatte 2013 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.
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October 08, 2015 13:00 ET (17:00 GMT)
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