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MÄRKTE USA/"Lockere" Fed treibt S&P-500 über 2.000 Punkte

Von Ralf Zerback

NEW YORK (Dow Jones)--Das Protokoll der jüngsten US-Notenbank-Sitzung von Mitte September hat der Wall Street am Donnerstag einen Schub gegeben. Die Teilnehmer lasen vor allem die "taubenhaften" Aussagen heraus und erfreuten sich der Perspektive einer anhaltenden Geldflut. Die Fed hatte unter anderem gesagt, dass die Teuerung noch bis Ende 2018 unter ihrem Ziel von zwei Prozent bleiben dürfte. Der Dollar schwächelte mit den Aussagen, Gold und US-Anleihen legten zu. Doch während Aktien auf Kurs blieben, schwächten sich an den anderen Märkten die genannten Tendenzen gegen Handelsende wieder ab.

Sowohl der Dow als auch der S&P-500 überwanden markante Hürden. Der S&P-500 schloss erstmals seit dem 20. August über der Marke von 2.000 Punkten, der Dow-Jones-Index erstmals seit dem 29. August über 17.000 Punkten. Der Dow gewann 0,8 Prozent auf 17.051 Punkte, der S&P-500 kletterte um 0,9 Prozent auf 2.013 Punkte, der Nasdaq-Composite legte um 0,4 Prozent zu auf 4.811 Punkte. Umgesetzt wurden 0,92 (Mittwoch: 1,19) Milliarden Aktien. Den 2.455 (2.445) Kursgewinnern standen 704 (714) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 80 (95) Titel.

Die US-Notenbank hatte hervorgehoben, dass sie wegen der niedrigen Teuerung keine Zinsanhebung vorgenommen habe. Viele Mitglieder hätten auch die Abwärtsrisiken betont, die von den weltweiten Entwicklungen drohten. So wurden Sorgen wegen der Turbulenzen an den Aktienmärkten und wegen der chinesische Wirtschaft laut. Andererseits gab es auch Erleichterung, dass China als vorübergehendes Problem gesehen wurde. Zudem hieß es, dass sich der amerikanische Arbeitsmarkt nahe am Ziel der Fed befinde und dass die meisten Mitglieder eine Zinserhöhung Ende 2015 sehen.

Noch kurz vor dem Protokoll hatte indes der Präsident der Fed von Minneapolis, Narayana Kocherlakota, sogar Zinssenkungen - und damit Negativzinsen - ins Spiel gebracht. Dagegen wiederholte der Fed-Präsident von San Francisco, John Williams, seine Ansicht, dass Ende des Jahres die Zinsen angehoben werden.

Vor Handelsbeginn hatten die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt ein freundliches Bild gezeichnet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind mit minus 13.000 auf 263.000 Anträge etwas stärker zurückgegangen als erwartet. Erst in der vergangenen Woche hatte der US-Arbeitsmarktbericht für September enttäuscht und damit Hoffnungen genährt, die Fed könnte sich mit einer Zinserhöhung noch länger Zeit lassen als gedacht.

Der Dollar kam mit den geldpolitisch "lockeren" Aussagen der Fed weiter zurück. Der Euro eroberte die Marke von 1,13 Dollar, konnte sie aber nicht halten. Die Gemeinschaftswährung notierte schließlich bei 1,1276 Dollar und damit nur wenig über dem Stand vom späten Mittwoch.

Mit dem schwachen Dollar baute der WTI-Ölpreis seine Gewinne aus und stieg erstmals seit Juli für kurze Zeit über 50 Dollar je Barrel. Zum Settlement gewann er dann noch 3,4 Prozent auf 49,43 Dollar. Bereits vor dem Protokoll hatte sich die jüngste Aufwärtsbewegung beschleunigt. Zunehmend melden sich Öl-Bullen zu Wort. Zu ihnen gehört Gary Ross, Chef des Energieberaters PIRA Energy: er sei seit zwei Wochen positiver für Öl gestimmt. Der nächste Preisschritt um 20 Dollar werde nach oben, nicht nach unten erfolgen, so Ross. Verhaltener präsentiert sich eine Umfrage des Wall Street Journal unter Analysten: sie sehen Öl 2016 in einer Spanne zwischen 45 und 63 Dollar je Barrel. Auch die Erwartung einer sinkenden US-Ölproduktion sowie Sorgen um den russischen Militäreinsatz in Syrien stützten den Ölpreis.

Der Goldpreis überwand im Gefolge der Fed-Aussagen die Marke von 1.150 Dollar je Feinunze. Niedrige Zinsen sind günstig für Gold, das keine Zinsen abwirft und als Inflationsschutz gesehen wird. Im späten Geschäft kam der Preis aber wieder zurück auf 1.140 Dollar.

Eine Achterbahnfahrt legten auch die Treasurys hin. Sie profitierten zunächst von der Perspektive einer länger lockeren Geldpolitik. Aber wie bei Gold und Dollar schwächte sich die Bewegung wieder ab und die Notierungen kamen zurück. Das trieb die Rendite der zehnjährigen Papiere um 4 Basispunkte auf 2,10 Prozent. Die Anleger hätten schließlich wie am Goldmarkt in Aktien umgeschichtet, hieß es.

Am Aktienmarkt legten die Titel des Technologieunternehmens EMC um 4,7 Prozent zu. Hintergrund sind offenbar Gespräche über eine Übernahme durch den Computerbauer Dell. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, befinden sich Dell und die Private-Equity-Gesellschaft Silver Lake mit EMC in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme. Sollte es dazu kommen, wäre es der größte Zusammenschluss, den die Branche jemals erlebt hat. EMC habe gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von 50 Milliarden US-Dollar und würde bei einem Deal auch in etwa auf diesem Niveau bewertet werden, sagte ein Informant.

Für EMC handele es sich um ein "Albtraum-Szenario", hieß es von FBR Capital Markets. Strategische Synergien seien kaum zu erkennen, und die Rückkehr auf den Wachstumspfad würde durch die Transaktion sogar eher erschwert, so die Analysten. Für Dell dagegen wäre die Übernahme des Speicherherstellers nach Ansicht von FBR Capital Markets dagegen äußerst sinnvoll, um sich weiter von der reinen Verbraucherorientierung zu entfernen.

Alcoa wird nach der Schlussglocke einen Blick in die Bücher gewähren und die Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben. Die Aktie zeigte sich im Vorfeld mit einem Plus von 0,6 Prozent. In der kommenden Woche wird die US-Berichtssaison dann Fahrt aufnehmen. Es werden unter anderem J.P. Morgan, Intel, Wells Fargo und General Electric ihre Quartalszahlen vorlegen.

Die US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) und Fiat Chrysler haben sich in letzter Minute auf einen neuen vorläufigen Tarifvertrag geeinigt. Dadurch konnte gerade noch ein Streik abgewendet werden. Die Papiere von Fiat Chrysler stiegen um 4,6 Prozent. McDonald's legten um 1,2 Prozent zu. Die Analysten von SunTrust Robinson empfehlen die Aktie zum Kauf. Nike gewannen 2,3 Prozent, nachdem die Analysten von D.A. Davidson die Aktie auf "Buy" hochgestuft haben.

=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut 
DJIA          17.050,75   0,82   138,46 
S&P-500        2.013,42   0,88    17,59 
Nasdaq-Comp.   4.810,79   0,41    19,64 
Nasdaq-100     4.350,15   0,39    16,69 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Do, 8.35 Uhr  Mi, 17.31 Uhr 
EUR/USD   1,1276   0,24%        1,1250         1,1262 
EUR/JPY   135,21   0,26%        134,86         134,96 
EUR/CHF   1,0898  -0,35%        1,0936         1,0933 
USD/JPY   119,90   0,03%        119,86         119,83 
GBP/USD   1,5357   0,27%        1,5316         1,5312 
=== 

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 08, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)

Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.

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© 2015 Dow Jones News
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