Unter den Anlegern am deutschen
Aktienmarkt macht sich aktuell wieder Optimismus breit: "Der Dax
Gründe für Zuversicht gibt es einige: Die deutsche Wirtschaft erweist sich als recht robust und falls es am Markt doch noch wieder ruckelig werden sollte, bleibt den Anlegern weiter der Glauben an die schützenden Hände der Notenbanken. Die Analysten der Landesbank Helaba stellten sogar bereits die Frage, ob den Investoren ein "Goldener Oktober" bevorstehe.
ANALYST: ERLEICHTERUNGSRALLY KÖNNTE BEGINNEN
Aus Deutschland zumindest kamen jüngst positive Signale, schrieb Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp: "Seit April konnte das starke Wachstum der deutschen Exporte in die USA sowie nach Großbritannien und Spanien die enttäuschende Entwicklung der deutschen Ausfuhren in die Schwellenländer kompensieren." Nach einem schwachen, von Problemen in den Emerging Markets wie etwa China belasteten, dritten Quartal könne nun eine Erleichterungsrally beginnen.
Damit können sich die Investoren einigermaßen beruhigt auf die
bald beginnende, heiße Phase der Berichtssaison in Deutschland
konzentrieren. Bereits am Donnerstag legt der Online-Modehändler
Zalando
BERICHTSSAISON KÖNNTE POSITIV ÜBERRASCHEN
Die LBBW-Analysten blicken zuversichtlich auf den bevorstehenden Zahlenreigen der deutschen Unternehmen: Die Erwartungen seien sehr verhalten, so dass sich Chancen auf positive Überraschungen ergäben.
Einen Blick wert sind in der neuen Woche auch die
Geschäftszahlen großer US-Banken wie JPMorgan
VIELE US-KONJUNKTURDATEN
Helaba-Analyst Christian Apelt tritt jedoch etwas auf die Euphoriebremse: "Trotz insgesamt positiver Aussichten bei Aktien und an anderen Märkten ist noch eine gewisse Vorsicht angebracht". Denn in der neuen Woche stehen einige Konjunkturdaten aus den USA auf der Agenda, die von einer leichten Abkühlung der US-Wirtschaft zeugen könnten.
So dürften die Einzelhandelsumsätze für September am Mittwoch trotz hoher Autoverkäufe bescheiden ausfallen, meinte Apelt. Am Freitag würden die Daten zur Industrieproduktion im September vermutlich von einem Rückgang zeugen. Und bereits am Donnerstag könnte sich zeigen, dass die Inflation wegen des gesunkenen Rohölpreises nachgegeben habe. Die US-Notenbanker fürchten aber weiteren Druck auf die Preise durch die schwächelnde Weltkonjunktur, wie sie auf ihrer jüngsten Sitzung betont haben.
HOFFNUNG AUF VERSCHIEBUNG DER ZINSWENDE
Schwache US-Konjunkturdaten hätten Apelt zufolge demnach auch Ihr Gutes. Denn enttäuschende Wirtschaftsnachrichten aus der größten Volkswirtschaft der Welt würden zumindest Erwartungen weiter dämpfen, dass die US-Notenbank noch in diesem Jahr den Leitzins erhöhe. Seit Monaten rätseln Experten, wann denn nun zum ersten Mal seit der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise die Zinsen in den Vereinigten Staaten wieder angehoben werden. Inzwischen rechnet ein Großteil der Anleger nicht mehr mit einer Zinswende in diesem Jahr./la/fat/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145
AXC0144 2015-10-09/16:22