Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat zu zusätzlichen Milliardenausgaben für Bildung aufgerufen, um Kindern und Jugendlichen aus ärmeren Familien bessere Chancen zu geben. Gemessen am Versprechen von Bund und Ländern, bis 2015 werde Deutschland zur Bildungsrepublik, würden hier pro Jahr 23,5 Milliarden Euro zu wenig investiert, sagte DGB-Vize Elke Hannack am Montag in Berlin. "Bund und Länder müssen schnellstens eine Reformkommission einrichten und gemeinsam mit Kommunen und Sozialpartnern eine Bildungsstrategie ausarbeiten."
Mehr als sieben Millionen Menschen könnten in Deutschland nicht richtig lesen und schreiben. "Rund 14 Prozent der Jugendlichen haben keine abgeschlossene Ausbildung, mehr als 45 000 verlassen in jedem Jahr die Schule ohne Abschluss." Selbst bei gleicher Leistung habe ein Kind eines Akademikers gegenüber einem Arbeiterkind eine drei Mal so große Chance, das Gymnasium zu besuchen. Der DGB forderte unter anderem einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz ab 2020 und eine Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen./bw/DP/men
AXC0077 2015-10-19/12:37