Gewinnmitnahmen haben den jüngsten Höhenflug am deutschen Aktienmarkt erst einmal beendet. Auslöser war am Dienstag der Kurssturz des Autozulieferers Leoni, der mit seinem pessimistischen Geschäftsausblick auch die Papiere der Wettbewerber in die Tiefe riss. Als Belastung hinzu kamen Kursverluste an den asiatischen Börsen.
Der Dax
Schon zum Wochenstart hatte der Dax an Dynamik verloren und sich nur noch knapp ins Plus gerettet. Es werde langsam spürbar, dass der deutsche Leitindex sein kurzfristiges Aufwärtspotenzial größtenteils ausgereizt habe, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar.
Ende September hatte der Dax ein Jahrestief bei 9325,05 Punkten markiert, steht aktuell auf Jahressicht aber wieder mehr als 6 Prozent im Plus. Seinerzeit hatten Sorgen um Chinas Wirtschaft auf die Stimmung gedrückt; hinzu kam der VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte.
KONJUNKTURERWARTUNGEN TRÜBEN SICH EIN
Auch die anderen wichtigen Aktienindizes knickten am Dienstag
ein: So fiel der MDax
In das recht trostlose Bild passte, dass sich die
Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im Oktober auch wegen
des Volkswagen-Skandals
AUTOZULIEFERER GERATEN IN DEN SOG VON LEONI
Bei Leoni war der Gewinn im dritten Quartal überraschend gesunken. Nach Unternehmensangaben bereitete die Bordnetz-Sparte Probleme. Im vierten Quartal dürfte die schwächere Entwicklung des Geschäftsbereichs das Ergebnis weiter belasten, hieß es. Leoni gab in der Folge sein Gewinnziel auf.
Im Sog des Kurseinbruches bei Leoni büßten auch die Papiere
anderer Zulieferer deutlich an Wert ein. So sackten die
Anteilsscheine von Continental
SAP EINSAM AN DER DAX-SPITZE
Am TecDax-Ende sackten die Papiere von Aixtron
Positiv überraschten indes die Geschäftszahlen von SAP
Die Tags zuvor noch sehr gefragten Versorger rutschten derweil
ans Dax-Ende. Die Papiere von Eon
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0140 2015-10-13/14:55