Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Dow, Nikkei & Co.: Gewinnmitnahmen an den Weltleitbörsen
Immobiliensektor: Vonovia will Deutsche Wohnen übernehmen
Während der DAX aktuell noch ein wenig um die Richtung kämpft, ging es an den Börsen in den USA und Japan zuletzt - teilweise empfindlich - nach unten. In den USA setzte die Verkaufswelle vor allem im späten Handel ein und der Dow Jones verlor bis Handelsschluss gut 0,3 Prozent an Wert. Der breiter gefasste S&P 500 sowie die US-Technologiebörse NASDAQ mussten gar einen Verlust in Höhe von 0,7 Prozent hinnehmen. Noch etwas härter erwischte es den japanischen Nikkei-Index. Dieser schloss mit knapp 1,9 Prozent im Minus.
Für den DAX ging es dann auch im frühen Handel empfindlich bergab, doch noch scheint eine wichtige Unterstützung im Bereich von 9.939/9.891 Punkten zu halten. Nach dem morgendlichen Ausverkauf konnte sich der DAX wieder etwas stabilisieren und notiert aktuell nur noch mit gut 0,1 Prozentpunkten im Minus.
Der Immobilienkonzern Vonovia will den Konkurrenten Deutsche Wohnen übernehmen. Falls, ja falls, die Aktionäre der Deutsche Wohnen einen bereits angekündigten Zusammenschluss mit LEG Immobilien ablehnen. Das jüngste DAX-Mitglied Vonovia würde sich die Übernahme bis zu neun Milliarden Euro kosten lassen, was aktuell einer Prämie von rund zehn Prozent pro Aktie entspricht. Erst Ende September hatten die beiden MDAX-Unternehmen LEG und Deutsche Wohnen mögliche Fusionspläne verkündet. Im Zuge eines solchen Zusammenschlusses würde man sehr viel näher an den Branchenprimus Vonovia heranrücken. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Oktober werden die Aktionäre der Deutsche Wohnen über die Fusionspläne abstimmen.
Der Fokus vieler Anleger liegt heute jedoch auf den USA. Im Rahmen der Quartalsberichtssaison haben heute JP Morgen und Intel ihre Zahlen vorgelegt. Trotz einer Gewinnsteigerung um satte 22 Prozent hat JP Morgan die Erwartungen von Analysten enttäuscht. Die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten gingen auch an der US-Bank nicht spurlos vorüber. Insbesondere das Anleihegeschäft läuft derzeit mehr als schleppend. So gingen die Einnahmen im abgelaufenen Quartal deutlich zurück und gleich drei von den vier wichtigsten Sparten des Kerngeschäfts hatten Gewinnrückgänge zu verzeichnen. Beim Ausblick gibt man sich ebenfalls verhalten. So bewertet Finanzchefin Marianne Lake die Analystenschätzungen für das kommende Quartal als ambitioniert. Das JP Morgan dennoch eine Gewinnsteigerung auf 6,8 Milliarden US-Dollar verzeichnen konnte, liegt vor allem an Steuereffekten sowie gesunkener Gehälter für die Angestellten.
Die vorgelegten Zahlen von Intel trafen hingegen weitestgehend die Erwartungen von Analysten, was jedoch auch ein wenig daran lag, dass die Erwartungen an Intel nicht allzu hoch waren. So fiel der Umsatz zum Vorjahresvergleichszeitraum auf 14,5 Milliarden US-Dollar. Insgesamt machte Intel im vergangenen Jahr einen Gewinn in Höhe von 3,1 Milliarden US-Dollar. Auch hier hatten Analysten mit etwas weniger gerechnet. Euphorie mag dennoch keine aufkommen, denn kurz nach der Vorstellung der Zahlen kappte Intel die Prognose für das Geschäft mit Chips für Rechenzentren. Trotzdem könnte dem Chip-Geschäft in den kommenden Monaten eine besondere Bedeutung zukommen. Denn erst im vergangenen September stellte Intel eine neue Chip-Generation vor. Im Vergleich zur Vorgänger-Generation sollen diese zweieinhalb mehr Leistung, eine 30mal bessere Graphik sowie eine bis zu dreimal längere Batterielaufzeit ermöglichen. Durch die nachbörslichen Kursverluste verabschiedete sich die Aktie vorerst wieder von
Euwax Sentiment
Die derzeitige Unsicherheit am Gesamtmarkt ist greifbar und macht sich auch bei den Derivateanlegern mittlerweile bemerkbar. Der DAX konnte zwar eine wichtige Unterstützungszone halten, was einige Anleger offenbar dazu veranlasste sich wieder mit Call-Positionen einzudecken. Doch die ganz große Euphorie mag dennoch nicht aufkommen. Der jüngste Fall unter die 10.000 Punkte-Marke hat offenbar nachhaltig Spuren hinterlassen.
Trends im Handel
Die Bayer AG profitiert derzeit noch ein wenig von einer Kaufempfehlung durch die Credit Suisse. Zwar senkten die Eidgenossen das Kursziel von 152 auf 135 Euro, doch die Einstufung bleibt weiterhin auf "Outperform".
Auch die Analysten der HSBC senkten bereits am vergangenen Freitag das Kursziel für die Daimler-Aktie von 102 auf 89 Euro. Doch auch die HSBC belässt die Einstufung für die Aktien des Autobauers auf "Buy". HSBC-Analyst Horst Schneider hob zwar seine Gewinn- und Umsatzerwartungen für Daimler an, das dennoch reduzierte Kursziel sei jedoch ein Resultat der jüngsten massiven Kursverluste europäischer Autobauer im Zuge des VW-Skandals.
Die jüngste Euro-Stärke zwingt einige Anleger ihre Puts auf das Devisenpaar Euro/US-Dollar zu veräußern. Der Euro steigt auch heute wieder an und eroberte bereits die Marke von 1,14 US-Dollar zurück.
Börse Stuttgart TV
Emotionen spielen an der Börse eine entscheidende Rolle. Im Positiven, wie im Negativen. Mit Bahavioral Finance hat sich mittlerweile ein eigener Wissenschaftszweig entwickelt, der sich mit diesem allzu menschlichen Verhalten auseinandersetzt. Worum es dabei geht und weshalb Emotionen mitunter einen ganz entscheidenden Einfluss auf unsere Anlageentscheidungen haben, erläutert Dr. Mirko Häcker von der Wolff & Häcker Finanzconsulting AG bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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