
NEW YORK (Dow Jones)--Der Gegenwind für Dialog Semiconductor bei der geplanten Übernahme des US-Konzerns Atmel wird rauer. Der die Transaktion ablehnende US-Hedgefonds Elliott Management hat seinen Anteil am Halbleiterhersteller auf 3,6 Prozent der stimmberechtigten Aktien von zuvor 2,9 Prozent erhöht. Gleichzeitig rief Elliott die Aktionäre von Dialog Semiconductor erneut dazu auf, bei der Hauptversammlung am 19. November gegen die milliardenschwere Übernahme von Atmel zu stimmen. Diese sei eine "wertvernichtende" Transaktion. Dialog Semiconductor hatte im September die Übernahme von Atmel für 4,6 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien angekündigt.
Auch die einflussreichen Aktionärsberatungen International Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis haben sich gegen die Transaktion gestellt und den Aktionären empfohlen, gegen die Übernahme zu stimmen. Wie Elliott in seiner Mitteilung vom Mittwochabend erklärte, habe der Aktienkurs von Dialog seit dem Bekanntwerden der ablehnenden Haltung von Elliott sowie ISS und Glass Lewis um rund 19 Prozent zugelegt. Dies zeige, das eine ganze Reihe von Aktionären der Transaktion kritisch gegenüber stünden, so der Hedgefonds.
Dialog Semiconductor hatte sich am Mittwochmittag gegen die Vorwürfe gewehrt, die Elliott bereits am Dienstag bekräftigt hatte. In einem Brief an die Aktionäre wirft Dialog dem Hedgefonds eine kurzfristige Denkweise, Übertreibungen, Ignoranz und falsche Angaben vor. Elliott sei nicht daran interessiert, langfristige Werte für die Aktionäre zu schaffen, heißt es in dem Brief. Es käme dem Hedgefonds vor allem auf kurzfristige Risikoarbitrage an. Man sei weiterhin der Ansicht, dass die Transaktion strategisch wichtig und im besten Interesse der Aktionäre ist.
Auf der Hauptversammlung müssen 50 Prozent der Dialog-Semiconductor-Aktionäre zustimmen. Der Schwellenwert liegt schon unter der üblichen Hürde von 75 Prozent, könnte sich aber trotzdem für Dialog Semiconductor als ein schweres Ziel erweisen.
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November 11, 2015 15:26 ET (20:26 GMT)
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