Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Festnahmen bei Aachen: Kein Bezug zu Paris-Terror
Die Festnahmen von sieben Verdächtigen in Alsdorf bei Aachen haben keinen Beitrag zur Aufklärung der Attentate in Paris geleistet. Man habe sich erhofft, einen noch flüchtigen Attentäter festnehmen zu können, erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Diese Hoffnung habe sich nicht erfüllt. Mindestens einer der Attentäter von Paris sei noch flüchtig, sagte de Maizière. "Es bestand und besteht die Sorge, dass der Täter in europäische Nachbarländer flieht", sagte der Minister. Die Festnahmen in Alsdorf stünden in diesem Zusammenhang.
Hollande trifft Obama am 24. und Putin am 26. November
Der französische Präsident François Hollande hat seine Pläne für Gespräche mit US-Präsident Barack Obama und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über das Vorgehen in Syrien konkretisiert. Er werde mit Obama am 24. November in Washington und mit Putin zwei Tage später in Moskau zusammentreffen, teilte sein Büro mit. Putin hatte am Nachmittag die Marine seines Landes angewiesen, im Mittelmeer "in direkten Kontakt" mit dem französischen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" zu treten. Beide Seiten sollten als "Verbündete" zusammenarbeiten, sagte Putin.
Merkel: Flüchtlingsproblem dank starker Wirtschaft lösbar
Kanzlerin Angela Merkel sieht Deutschland für die Bewältigung des Flüchtlingszustroms gut gerüstet. "Wir haben glücklicherweise die wirtschaftlichen Voraussetzungen, um das schaffen zu können", sagte die CDU-Vorsitzende am Dienstag zum Auftakt des achten Integrationsgipfels im Kanzleramt. Deutschland habe ein "wirtschaftlich solides Wachstum und wir suchen auch an vielen Stellen Auszubildende und Fachkräfte", sagte Merkel. Wenn Migranten die entsprechenden Fähigkeiten und Fertigkeiten aufweisen könnten, "können sie auch solche Möglichkeiten nutzen"
Bundesbank/Dombret: Bankestresstest beginnt im März
Der nächste Stresstest für europäische Banken wird nach Aussage von Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret im März beginnen und bis etwa Juni laufen. Die europäische Bankenregulierungsbehörde EBA, nach deren Methodik die Tests gemacht werden, hatte kürzlich noch Ende Februar als Termin genannt. Dombret sagte bei der Euro Finance Week in Frankfurt, die neuen Tests würden von der Aufsichtsbehörde nach der Top-Down-Methode durchgeführt, aber auch von den Banken selbst ermittelte Ergebnisse ("bottom-up") enthalten.
Rechnungshof wirft Regierung Steuerausfälle wegen Vollzugsmängeln vor
Der Bundesrechnungshof hat der Regierung vorgeworfen, das Umsatzsteuerrecht nicht in vollständig anzuwenden und damit für Steuerausfälle gesorgt zu haben. Zudem solle der Bund auf die Wahrnehmung ihm nicht zustehender Aufgaben verzichten, um mehr Mittel frei zu machen. "Die stabile Haushaltslage darf nicht über die erheblichen finanzwirtschaftlichen Herausforderungen des Bundes hinwegtäuschen", sagte der Präsident des Rechnungshofes, Kay Scheller.
Brüssel mit Verständnis für erhöhte Sicherheitsausgaben Frankreichs
Die EU-Kommission hat nach den Anschlägen von Paris Gesprächsbereitschaft mit Blick auf voraussichtlich steigende Ausgaben Frankreichs im Sicherheitsbereich signalisiert. "Die Regeln des Stabilitätspaktes hindern die Staaten nicht daran, ihre Prioritäten zu definieren", sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici am Dienstag in Brüssel. Die Kommission werde zeigen, "dass der Pakt weder unnachgiebig noch dumm ist". Aus Regierungskreisen in Berlin hieß es zu dem Thema lediglich, der Pakt enthalte bereits die Möglichkeit der Flexibilität.
Französischer Dschihadist Fabien Clain nahm Bekennerbotschaft auf
Ein französischer Dschihadist namens Fabien Clain hat die Bekennerbotschaft des Islamischen Staats (IS) zu den Anschlägen in Paris aufgenommen. Aus Ermittlerkreisen verlautete am Dienstag, der 35-Jährige, der ein Mitglied der radikalen islamistischen Szene in Toulouse war, sei nach eingehender Prüfung als Sprecher der fünfeinhalb Minuten langen Audiobotschaft identifiziert worden. Die IS-Miliz hatte sich im Internet zu den blutigen Anschlägen in Paris bekannt, bei denen am Freitagabend 129 Menschen getötet wurden.
Identität zweier Verdächtiger in Belgien geklärt
Bei den Verdächtigen, gegen die am Montag nach den Pariser Anschlägen in Belgien Strafverfahren eingeleitet wurden, handelt es sich um zwei junge Männer, Mohammed Amri und Hamza Attou, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Brüssel am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Agentur Belga zufolge besitzen beide die belgische Staatsbürgerschaft und kommen aus dem Problemviertel Molenbeek.
Trichet verteidigt aktuelle EZB-Politik
Der ehemalige EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat die aktuelle EZB-Geldpolitik in Schutz genommen. Bei der Euro Finance Week in Frankfurt erinnerte Trichet zwar daran, dass Geldpolitik nicht alleine am Volumen der Zentralbank gemessen werden könne, er verwies auch aber auf Zentralbankaufgaben, die quantitative Methoden rechtfertigen. Trichet, der bis 2011 EZB-Präsident war, verwies zunächst auf Maßnahmen der EZB, die ihr Bilanzvolumen zunächst nicht nachhaltig beeinflusst hätten ("off balance sheet"), namentlich die großzügige Versorgung der Banken mit Liquidität und das bisher nicht aktivierte OMT-Programm.
Ungarn will EU-Flüchtlingsquoten juristisch anfechten
Ungarn will die Verteilung von Flüchtlingen nach Quoten innerhalb der EU juristisch anfechten. Das Parlament in Budapest gab am Dienstag grünes Licht für eine Klage der Regierung vor dem EU-Gerichtshof in Luxemburg. Justizminister Laszlo Trocsanyi kündigte an, das Gericht "Anfang Dezember" einschalten zu wollen. Das Votum im Parlament erging eindeutig: Für den Antrag stimmten 141 Abgeordnete, 41 votierten dagegen, es gab eine Enthaltung. Das Parteienbündnis der rechten Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban hat im Parlament eine absolute Mehrheit.
Italiens Wirtschaftsminister: Haushalt entspricht EU-Regeln
Der italienische Wirtschaftsminister hat die Warnung der EU-Kommission bezüglich des italienischen Haushaltes zurückgewiesen. Das Budget für 2016 liege im Rahmen der EU-Ausgabevorgaben, sagte Pier Carlo Padoan am Dienstag. Die EU hatte neben Italien auch bei den Haushaltsentwürfen Österreichs und Litauens und zuvor Spaniens Änderungen angemahnt. Padoan hob hervor, dass die Europäische Kommission anerkannt habe, dass der Reformkurs der Regierung zur wirtschaftlichen Erholung Italiens und zum Reduzierung des Schuldenlast beiträgt.
Ungarn lässt Leitzinsen wie erwartet unverändert
Die ungarische Zentralbank hat die Zinsen im fünften Monat in Folge unverändert und auf einem Rekordtief belassen. Der Leitzins liegt damit weiter - wie auch von Volkswirten einhellig erwartet - bei 1,35 Prozent im Vergleich zu 1,95 Prozent zu Jahresbeginn und 7,0 Prozent vor Beginn des Zinssenkungszyklus im August 2012. Bereits im vergangenen Monat hatten sich die Budapester Notenbanker darauf verständigt, dass das derzeitige Zinsniveau und die lockere Geldpolitik für eine ausgeweitete Periode Gültigkeit haben sollen.
Kerry: Syrien könnte nur noch "Wochen" von Übergang entfernt sein
US-Außenminister John Kerry hofft auf eine baldige Ablösung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Es sei jetzt vorstellbar, "dass wir nur noch Wochen von der Möglichkeit eines großen Umbruchs in Syrien entfernt" sind, sagte Kerry am Dienstag nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten François Hollande in Paris. Nach der internationalen Syrien-Konferenz in Wien gebe es eine Ausgangslage wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr.
Moskau bestätigt neue Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien
Nach der Einstufung des Flugzeugabsturzes über dem Sinai als Terroranschlag hat die russische Luftwaffe Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien angegriffen. Russische Kampfflugzeuge hätten Ziele in der IS-Hochburg Raka sowie in der Provinz Deir Essor bombardiert, erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Außerdem gab es demnach Raketenangriffe in Aleppo und Idlib. Der russische Präsident Wladimir Putin wies die Marine seines Landes zudem an, im Mittelmeer "in direkten Kontakt" mit dem französischen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" zu treten.
US-Inflation zieht auf niedrigem Niveau wie erwartet an
Die Verbraucherpreise in den USA sind im Oktober wie erwartet insgesamt und in der Kernrate um 0,2 Prozent gestiegen, nachdem die Gesamtrate in den beiden Vormonaten jeweils rückläufig war. Die zugrundliegende Inflation bleibt jedoch weiter auf einem historisch niedrigen Niveau, wie die Jahresrate verdeutlicht. Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums stieg sie insgesamt um ebenfalls 0,2 Prozent. Verantwortlich dafür war der massiv dämpfende Effekt der Energiepreise, die zum Vorjahresmonat um 17,1 Prozent fielen.
US-Industrie fährt Produktion im Oktober zurück
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November 17, 2015 13:00 ET (18:00 GMT)
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