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MARKT-AUSBLICK/Schon vor Berichtsaison droht "Stolperstein Doha"

Von Michael Denzin

FRANKFURT (Dow Jones)--Eine spannende Woche steht den Aktienmärkten bevor. Mit dem Treffen der Ölförderländer in Doha könnte ihr Schicksal aber schon am jetzigen Wochenende besiegelt werden. Sollte es dort zu enttäuschenden Ergebnissen kommen, könnte die Aktienerholung schnell wieder in sich zusammenfallen - schließlich war sie fast ausschließlich auf der Ölpreiserholung aufgebaut. Sollten die Ergebnisse hingegen akzeptabel ausfallen, dürfte sich der Markt der mit Spannung erwarteten Berichtsaison widmen.

Unsicherheit und Überraschungspotenzial bei Berichtssaison 
 

Denn selten zuvor gingen die Analystenschätzungen über das erste Quartal so weit auseinander. Händlern und Analysten ist bewusst, dass es diesmal ein großes Überraschungspotenzial gibt. Zu unklar ist, wie Dollarschwäche und Rohstoffpreise konkret auf die Bilanzen der Unternehmen gewirkt haben. Ein gutes Beispiel für eine positive Überraschung lieferten bereits die Daten von JP Morgan, deren Gewinn nur etwa halb so stark wie befürchtet einbrach.

"Der Nettogewinn ging um 6,7 Prozent zurück, erwartet waren aber rund 15 Prozent - das zeigt exemplarisch, wie unscharf die Prognosen in diesem Quartal sind", sagte ein Frankfurter Aktienstratege. Auch in anderen Branchen müsse mit derartigen Abweichungen gerechnet werden. Mit Zahlen von Morgan Stanley und Goldman Sachs stehen auch kommende Woche große Vertreter der Branche an.

Selbst bei Banken dreht sich alles ums Öl 
 

Banken dürften ohnehin der Sektor sein, der derzeit am empfindlichsten gegenüber Änderungen der Nachrichtenlage ist. Schließlich wurde die Performance der abgelaufenen Woche von rund 10 Prozent im Stoxx-Banken-Index allein von der Erholung der Ölpreise getragen. Auch wenn sich der Zusammenhang nicht auf den ersten Blick aufdrängt, sind Bank-Aktien an der Börse gleich doppelt vom Öl abhängig: Sie haben Milliardenkredite an die Ölbranche vor allem in den USA vergeben und gleichzeitig enorme Beträge an Hochzinsanleihen aus dem Energie-Sektor auf den Büchern. Die Analysten von Bernstein bezifferten das Ausfallrisiko für die globalen Institute mit rund 70 Milliarden Dollar.

Der Ölpreissturz förderte daher berechtigte Angst, dass insolvente Ölfirmen zu massiven Zahlungsausfällen bei Banken führen könnten. Die Furcht vor einer Finanzkrise 2.0 ging durch die Handelsräume. Durch den erholten Ölpreis ist die Gefahr von Zahlungsausfällen nun wieder drastisch gesunken. Bei vielen Förderfirmen wurde im Bereich um 40 Dollar der entscheidende Break-Even bei den Förderkosten überschritten, womit die Gefahr dauerhafter Verluste zunächst gebannt scheint.

Scheitert Doha, droht die Tauchstation 
 

Vor dem Hintergrund dieser Kausalkette sehen Händler auch die Hebelwirkung des Doha-Treffens am Wochenende. Sollten die Ergebnisse dem Markt missfallen, könnte ein fallender Ölpreis den Markt für Hochzinsanleihen erneut nach unten reißen und damit auch die Bankaktien. Die Abwärtspirale könnte von vorne anfangen. Unter anderem warnen bereits die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch, keine zu hohen Hoffnungen zu hegen und Risikopositionen vor dem Treffen zu reduzieren. Von den Anleihe-Experten der Commerzbank kommt die Empfehlung, "taktisch long" in das Wochenende zu gehen - allerdings bei Bundesanleihen. Diese dürften jedoch nur kräftig zulegen, wenn der Aktienmarkt auf Tauchstation geht.

Ob die Erwartungshaltung des Marktes nach der DAX-Rally diese Woche zu hoch war oder Rückschläge aushalten kann, wird sich nun zeigen. Im Februar hatten sich Russland und drei OPEC-Staaten (Saudi-Arabien, Katar, Venezuela) darauf verständigt, die Ölförderung einzufrieren. Saudi-Arabien möchte nun aber den gerade von Sanktionen befreiten Iran mit einbeziehen. Dieser beharrt bislang jedoch auf einer Ausweitung seiner Produktion. Genau hierüber solle nun eine Einigung beim Treffen der Ölminister erzielt werden, unterstreichen die Analysten der BHF Bank. Sie halten ein ambitioniertes Abkommen aufgrund des Konflikts zwischen beiden Ländern aber für eher unwahrscheinlich.

Mit der Marktreaktion auf das Treffen ab Montag dürften die Weichen für die gesamte Woche gestellt werden: Sollte ein katastrophales Scheitern ausbleiben, werden sich die Märkte der Berichtssaison zuwenden. Gerade aus Europa kommen bereits genügend Daten, um daraus repräsentative Schlüsse zu ziehen. So bei den Autobauern, wo Quartalszahlen von Renault, Michelin, Daimler und Volkswagen den Branchentrend über die Woche hinaus bestimmen können. Im öl-verwandten Rohstoffsektor wird genau auf die Daten von Rio Tinto, BHP und Anglo American geachtet. Zudem legen Branchengrößen wie L'Oreal, Danone, Roche und Novartis ihre Ergebnisse vor. In den USA werden als Highlight die Quartalsvorlagen von Microsoft, Google, General Motors, General Electric, IBM, Intel und Caterpillar gesehen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 15, 2016 07:44 ET (11:44 GMT)

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