Zürich (ots) -
- Hinweis: Die Studie kann kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/nr/100058682 heruntergeladen
werden -
Branchenfremde Akteure wie Automobilhersteller,
Internet-/Hightech-Giganten, Vergleichsportale und FinTechs setzen
Branche zunehmend unter Druck. Kfz-Versicherer stehen bei
Digitalisierung erst am Anfang. Vernetze Autos liefern wertvolle
Kundendaten - teilautonomes Fahren reduziert Prämieneinnahmen
signifikant. Versicherer sollten permanentes Innovationsmanagement
betreiben. Kooperationen und Partnerschaften werden entscheidend für
den Markterfolg.
Kfz-Versicherer stehen vor einer grossen Herausforderung. Denn
Vergleichsportale, neue Geschäftsmodelle wie Carsharing, das
vernetzte Fahrzeug und die zunehmende Verbreitung von
Fahrzeugassistenzsystemen bis hin zum teilautonomen Fahren verändern
schrittweise die traditionellen Marktregeln der eher konservativen
Branche. Einige Autoversicherer haben zwar bereits begonnen, mit
Einzelinitiativen ihr Geschäftsmodell digitaler und stärker
kundenorientiert auszurichten. Dem Grossteil fehlt aber noch eine
strategische Zielvorstellung für ihr künftiges Geschäftsmodell unter
den veränderten Marktbedingungen.
In ihrer neuen Studie "Geschäftsmodell der Kfz-Versicherung im
Umbruch" analysieren die Versicherungsexperten von Roland Berger,
Jürgen Thiele und Dr. Carsten Schmidt-Jochmann, die Treiber des
künftigen Kfz-Versicherungsmarkts und deren Auswirkungen auf das
Geschäftsmodell. Zudem geben sie Empfehlungen, wie Versicherer darauf
reagieren sollten, um weiterhin erfolgreich zu sein. Die Studie
basiert auf Gesprächen mit rund 30 Top-Entscheidern aus dem deutschen
Kfz-Versicherungsmarkt.
"Veränderte Kundenpräferenzen und die zunehmende Digitalisierung
rund um das Thema Mobilität werden die Versicherungslandschaft
deutlich verändern - auch in der Schweiz", sagt Philipp Angehrn,
Managing Partner und Versicherungsexperte von Roland Berger in
Zürich. "Unter dem Druck, neue innovative Geschäftsmodelle zu
entwickeln und effizienter zu werden, werden einige europäische
Versicherer in Zukunft vom Markt ausscheiden." Diese Einschätzung
bestätigt auch die Roland Berger-Befragung: Knapp 60 Prozent der
Entscheider rechnen bis 2030 mit einer starken Marktkonsolidierung.
1997 haben noch 132 Versicherungsunternehmen in Deutschland
Kfz-Versicherungen angeboten, 2013 waren es nur noch 96 und bis 2030
wird diese Zahl nochmals spürbar sinken.
Kooperationsfähigkeit wird zur Schlüsselkompetenz
Durch die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen werden
Automobilhersteller (OEMs) künftig zahlreiche Daten zu Fahrverhalten
oder Defekten sammeln und neue Produkte sowie Dienstleistungen auf
den Markt bringen können. Für Kfz-Versicherer sind solche
Informationen etwa über Schadenereignisse oder Pannen ebenfalls
wettbewerbsrelevant, zumal die zunehmende Ausstattung mit Sensoren
oder Assistenzsystemen in den kommenden Jahren die Anzahl an Unfällen
und Schäden reduzieren und in der Folge zu rückläufigen
Prämieneinnahmen bei den Versicherern führen wird. "Der Wettlauf um
Kunden und Daten wird durch attraktive Angebote für den Kunden
entschieden", sagt Dr. Carsten Schmidt-Jochmann, Principal bei Roland
Berger. "Doch beim vernetzten Kfz sitzen die Automobilhersteller im
Fahrersitz."
Versicherer müssen daher attraktive Angebote entwickeln, damit
Kunden bereit sind, ihre Daten zu teilen. Ansonsten laufen sie
Gefahr, in eine permanente Abhängigkeit von OEMs oder anderen
branchenfremden Akteuren zu geraten. Bis 2030 erwarten die befragten
Branchenexperten für Telematik-basierte Kfz-Versicherungen einen
Marktanteil von über 20 Prozent - davon ein grosser Teil von
branchenfremden Anbietern. Insbesondere der zunehmende Abschluss von
Policen über Vergleichsportale setzt die Kfz-Versicherer unter Druck.
Darüber hinaus stellt das wachsende Angebot von FinTech-Unternehmen
ein noch schwer einzuschätzendes Bedrohungspotential für die
Versicherungsbranche dar. Versicherer werden künftig stärker auf
Kundenwünsche eingehen müssen und dabei verstärkt mit
Kooperationspartnern zusammenarbeiten müssen, um Produkte und
Dienstleistungen schnell und einfach on- und offline verfügbar zu
machen.
Innovationsmanagement als Teil des Geschäftsmodells
Um auf neue Wettbewerber und deren innovative Geschäftsmodelle
reagieren zu können, müssen Versicherer aktives und dauerhaftes
Innovationsmanagement betreiben. Mehr als die Hälfte der für die
Roland Berger-Studie Befragten ist der Meinung, dass zukünftig ein
fester Anteil von zwei bis drei Prozent der Kfz-Prämieneinnahmen in
Forschung & Entwicklung investiert werden wird. Den digitalen Wandel
verfolgen deutsche Versicherer aktuell mit unterschiedlichen
Ansätzen: Etwa 30 Prozent der Befragten haben bereits Gesellschaften
für Innovationsmanagement gegründet. Rund zehn Prozent kooperieren
oder betreiben eigene Inkubatoren oder Innovationslabs, um das eigene
Geschäftsmodell mit neuen Ideen und Ansätzen weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus sollten die Unternehmen einen kulturellen Wandel
vollziehen. "Eine Kultur des 'ausgesteuerten Scheiterns' ist nötig",
sagt Jürgen Thiele. Das heisst, es werden gezielt mehrere
Innovationsansätze gestartet und ausprobiert. Die, die funktionieren,
werden fortgeführt, die anderen werden wieder 'ausgesteuert', also
gestoppt. Das steigert die Agilität, um im digitalen
Wettbewerbsumfeld künftig erfolgreich zu bestehen. "Gewinner werden
die Versicherer sein, die bereits heute bereit sind, in die
erforderlichen Innovationen und Anpassungen ihres Geschäftsmodells zu
investieren", fasst Thiele zusammen. "Die Erschliessung neuer
Umsatzquellen in angrenzenden Geschäftsfeldern wird sich fortsetzen.
Kooperationen und Partnerschaften mit Firmen ausserhalb der
Versicherungsbranche sind deshalb ein entscheidender Erfolgsfaktor."
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschliesslichen Eigentum von rund 220
Partnern.
Originaltext: Roland Berger AG
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100058682
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100058682.rss2
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Yvonne Brunner
Roland Berger
Tel.: +41 79 808 86 55
E-Mail: yvonne.brunner@rolandberger.com
www.rolandberger.ch
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Branchenfremde Akteure wie Automobilhersteller,
Internet-/Hightech-Giganten, Vergleichsportale und FinTechs setzen
Branche zunehmend unter Druck. Kfz-Versicherer stehen bei
Digitalisierung erst am Anfang. Vernetze Autos liefern wertvolle
Kundendaten - teilautonomes Fahren reduziert Prämieneinnahmen
signifikant. Versicherer sollten permanentes Innovationsmanagement
betreiben. Kooperationen und Partnerschaften werden entscheidend für
den Markterfolg.
Kfz-Versicherer stehen vor einer grossen Herausforderung. Denn
Vergleichsportale, neue Geschäftsmodelle wie Carsharing, das
vernetzte Fahrzeug und die zunehmende Verbreitung von
Fahrzeugassistenzsystemen bis hin zum teilautonomen Fahren verändern
schrittweise die traditionellen Marktregeln der eher konservativen
Branche. Einige Autoversicherer haben zwar bereits begonnen, mit
Einzelinitiativen ihr Geschäftsmodell digitaler und stärker
kundenorientiert auszurichten. Dem Grossteil fehlt aber noch eine
strategische Zielvorstellung für ihr künftiges Geschäftsmodell unter
den veränderten Marktbedingungen.
In ihrer neuen Studie "Geschäftsmodell der Kfz-Versicherung im
Umbruch" analysieren die Versicherungsexperten von Roland Berger,
Jürgen Thiele und Dr. Carsten Schmidt-Jochmann, die Treiber des
künftigen Kfz-Versicherungsmarkts und deren Auswirkungen auf das
Geschäftsmodell. Zudem geben sie Empfehlungen, wie Versicherer darauf
reagieren sollten, um weiterhin erfolgreich zu sein. Die Studie
basiert auf Gesprächen mit rund 30 Top-Entscheidern aus dem deutschen
Kfz-Versicherungsmarkt.
"Veränderte Kundenpräferenzen und die zunehmende Digitalisierung
rund um das Thema Mobilität werden die Versicherungslandschaft
deutlich verändern - auch in der Schweiz", sagt Philipp Angehrn,
Managing Partner und Versicherungsexperte von Roland Berger in
Zürich. "Unter dem Druck, neue innovative Geschäftsmodelle zu
entwickeln und effizienter zu werden, werden einige europäische
Versicherer in Zukunft vom Markt ausscheiden." Diese Einschätzung
bestätigt auch die Roland Berger-Befragung: Knapp 60 Prozent der
Entscheider rechnen bis 2030 mit einer starken Marktkonsolidierung.
1997 haben noch 132 Versicherungsunternehmen in Deutschland
Kfz-Versicherungen angeboten, 2013 waren es nur noch 96 und bis 2030
wird diese Zahl nochmals spürbar sinken.
Kooperationsfähigkeit wird zur Schlüsselkompetenz
Durch die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen werden
Automobilhersteller (OEMs) künftig zahlreiche Daten zu Fahrverhalten
oder Defekten sammeln und neue Produkte sowie Dienstleistungen auf
den Markt bringen können. Für Kfz-Versicherer sind solche
Informationen etwa über Schadenereignisse oder Pannen ebenfalls
wettbewerbsrelevant, zumal die zunehmende Ausstattung mit Sensoren
oder Assistenzsystemen in den kommenden Jahren die Anzahl an Unfällen
und Schäden reduzieren und in der Folge zu rückläufigen
Prämieneinnahmen bei den Versicherern führen wird. "Der Wettlauf um
Kunden und Daten wird durch attraktive Angebote für den Kunden
entschieden", sagt Dr. Carsten Schmidt-Jochmann, Principal bei Roland
Berger. "Doch beim vernetzten Kfz sitzen die Automobilhersteller im
Fahrersitz."
Versicherer müssen daher attraktive Angebote entwickeln, damit
Kunden bereit sind, ihre Daten zu teilen. Ansonsten laufen sie
Gefahr, in eine permanente Abhängigkeit von OEMs oder anderen
branchenfremden Akteuren zu geraten. Bis 2030 erwarten die befragten
Branchenexperten für Telematik-basierte Kfz-Versicherungen einen
Marktanteil von über 20 Prozent - davon ein grosser Teil von
branchenfremden Anbietern. Insbesondere der zunehmende Abschluss von
Policen über Vergleichsportale setzt die Kfz-Versicherer unter Druck.
Darüber hinaus stellt das wachsende Angebot von FinTech-Unternehmen
ein noch schwer einzuschätzendes Bedrohungspotential für die
Versicherungsbranche dar. Versicherer werden künftig stärker auf
Kundenwünsche eingehen müssen und dabei verstärkt mit
Kooperationspartnern zusammenarbeiten müssen, um Produkte und
Dienstleistungen schnell und einfach on- und offline verfügbar zu
machen.
Innovationsmanagement als Teil des Geschäftsmodells
Um auf neue Wettbewerber und deren innovative Geschäftsmodelle
reagieren zu können, müssen Versicherer aktives und dauerhaftes
Innovationsmanagement betreiben. Mehr als die Hälfte der für die
Roland Berger-Studie Befragten ist der Meinung, dass zukünftig ein
fester Anteil von zwei bis drei Prozent der Kfz-Prämieneinnahmen in
Forschung & Entwicklung investiert werden wird. Den digitalen Wandel
verfolgen deutsche Versicherer aktuell mit unterschiedlichen
Ansätzen: Etwa 30 Prozent der Befragten haben bereits Gesellschaften
für Innovationsmanagement gegründet. Rund zehn Prozent kooperieren
oder betreiben eigene Inkubatoren oder Innovationslabs, um das eigene
Geschäftsmodell mit neuen Ideen und Ansätzen weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus sollten die Unternehmen einen kulturellen Wandel
vollziehen. "Eine Kultur des 'ausgesteuerten Scheiterns' ist nötig",
sagt Jürgen Thiele. Das heisst, es werden gezielt mehrere
Innovationsansätze gestartet und ausprobiert. Die, die funktionieren,
werden fortgeführt, die anderen werden wieder 'ausgesteuert', also
gestoppt. Das steigert die Agilität, um im digitalen
Wettbewerbsumfeld künftig erfolgreich zu bestehen. "Gewinner werden
die Versicherer sein, die bereits heute bereit sind, in die
erforderlichen Innovationen und Anpassungen ihres Geschäftsmodells zu
investieren", fasst Thiele zusammen. "Die Erschliessung neuer
Umsatzquellen in angrenzenden Geschäftsfeldern wird sich fortsetzen.
Kooperationen und Partnerschaften mit Firmen ausserhalb der
Versicherungsbranche sind deshalb ein entscheidender Erfolgsfaktor."
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschliesslichen Eigentum von rund 220
Partnern.
Originaltext: Roland Berger AG
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100058682
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Yvonne Brunner
Roland Berger
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