Zürich (ots) - Der Schweizer Wirtschaft werde es gelingen, sich an
die Währungsaufwertung und den intensiveren Wettbewerb mit dem
Ausland anzupassen. Dies sagt Thomas Jordan im Interview mit der
«Handelszeitung». Laut dem Präsidenten der Nationalbank sollten
Innovation und Effizienzgewinne den Firmen dabei helfen. «Jeder
einzelne Arbeitsplatz, der verloren geht, ist für die Betroffenen
äusserst schmerzhaft», so Jordan, «doch der Strukturwandel ist für
die Schweiz nichts Neues.»
Der SNB-Präsident reagiert damit auf die zunehmende Kritik am Kurs
der Nationalbank. Diese hatte im Januar die Untergrenze von 1,20
Franken pro Euro aufgehoben. Seither bewegte sich der Euro-Kurs
zwischen 1,05 und 1,10 Franken, am Mittwochmorgen notierte der Euro
bei 1,0830 Franken. Der Franken sei damit zu stark, monierte zuletzt
etwa der Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, Serge
Gaillard. Der emeritierte HSG-Professor Franz Jäger forderte, die SNB
müsse den Euro auf 1,15 Franken schwächen.
Laut Thomas Jordan kommt eine neue Mindestgrenze für die SNB aber
vorerst nicht infrage. «Unsere Geldpolitik ist klar», sagt er. «Sie
basiert auf zwei Säulen: Den Negativzinsen und der Bereitschaft, bei
Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren.» Laut Jordan sollen diese
Massnahmen insgesamt den Druck auf den Franken mindern. Am
Devisenmarkt sei die Nationalbank primär «stabilisierend» aktiv. Bei
Bedarf sei die SNB allerdings auch bereit, ihre Bilanz einzusetzen.
Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die
Nationalbank maximal noch eine Feuerkraft von knapp 200 Milliarden
Franken habe, entgegnet Jordan: «Es gibt keine solche Limite.»
Laut dem Notenbanker ist es wichtig, in wirtschaftlich schwierigen
Situationen ruhiges Blut zu bewahren. «Man darf sich nicht von
einzelnen Meinungen beeinflussen lassen, nur weil diese in den Medien
immer wieder geäussert werden», sagt Jordan. Die SNB müsse die
Geldpolitik im Gesamtinteresse des Landes führen, ohne
Partikularinteressen zu berücksichtigen. Die Schweizerische
Nationalbank wird am 10. Dezember das nächste Mal ausführlich über
ihre Politik informieren. Die Medienkonferenz wird mit Spannung
erwartet. Beobachter gehen davon aus, dass der Franken zu dieser Zeit
unter Druck stehen könnte, weil die Europäische Zentralbank eine
Woche zuvor, am 3. Dezember, eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik
bekannt geben könnte.
Originaltext: Handelszeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100009535
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100009535.rss2
Kontakt:
Nähere Auskunft erhalten Sie unter Tel: 043 444 57 77
die Währungsaufwertung und den intensiveren Wettbewerb mit dem
Ausland anzupassen. Dies sagt Thomas Jordan im Interview mit der
«Handelszeitung». Laut dem Präsidenten der Nationalbank sollten
Innovation und Effizienzgewinne den Firmen dabei helfen. «Jeder
einzelne Arbeitsplatz, der verloren geht, ist für die Betroffenen
äusserst schmerzhaft», so Jordan, «doch der Strukturwandel ist für
die Schweiz nichts Neues.»
Der SNB-Präsident reagiert damit auf die zunehmende Kritik am Kurs
der Nationalbank. Diese hatte im Januar die Untergrenze von 1,20
Franken pro Euro aufgehoben. Seither bewegte sich der Euro-Kurs
zwischen 1,05 und 1,10 Franken, am Mittwochmorgen notierte der Euro
bei 1,0830 Franken. Der Franken sei damit zu stark, monierte zuletzt
etwa der Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, Serge
Gaillard. Der emeritierte HSG-Professor Franz Jäger forderte, die SNB
müsse den Euro auf 1,15 Franken schwächen.
Laut Thomas Jordan kommt eine neue Mindestgrenze für die SNB aber
vorerst nicht infrage. «Unsere Geldpolitik ist klar», sagt er. «Sie
basiert auf zwei Säulen: Den Negativzinsen und der Bereitschaft, bei
Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren.» Laut Jordan sollen diese
Massnahmen insgesamt den Druck auf den Franken mindern. Am
Devisenmarkt sei die Nationalbank primär «stabilisierend» aktiv. Bei
Bedarf sei die SNB allerdings auch bereit, ihre Bilanz einzusetzen.
Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die
Nationalbank maximal noch eine Feuerkraft von knapp 200 Milliarden
Franken habe, entgegnet Jordan: «Es gibt keine solche Limite.»
Laut dem Notenbanker ist es wichtig, in wirtschaftlich schwierigen
Situationen ruhiges Blut zu bewahren. «Man darf sich nicht von
einzelnen Meinungen beeinflussen lassen, nur weil diese in den Medien
immer wieder geäussert werden», sagt Jordan. Die SNB müsse die
Geldpolitik im Gesamtinteresse des Landes führen, ohne
Partikularinteressen zu berücksichtigen. Die Schweizerische
Nationalbank wird am 10. Dezember das nächste Mal ausführlich über
ihre Politik informieren. Die Medienkonferenz wird mit Spannung
erwartet. Beobachter gehen davon aus, dass der Franken zu dieser Zeit
unter Druck stehen könnte, weil die Europäische Zentralbank eine
Woche zuvor, am 3. Dezember, eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik
bekannt geben könnte.
Originaltext: Handelszeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100009535
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100009535.rss2
Kontakt:
Nähere Auskunft erhalten Sie unter Tel: 043 444 57 77