FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Auslöser für die erneute Euro-Schwäche waren Medienberichte, die auf eine deutliche zusätzliche Lockerung der EZB-Geldpolitik hindeuten. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass die EZB ihren Einlagenzins möglicherweise noch stärker als bisher erwartet reduzieren könnte. Der Zins für Bankeinlagen bei der Notenbank liegt bereits im negativen Bereich. Damit soll verhindert werden, dass das reichlich vorhandene Zentralbankgeld nicht bei der Notenbank gehortet, sondern in Form von Krediten an die Wirtschaft weitergereicht wird.
Grundsätzlich scheint in der EZB eine breite Debatte über eine ganze Palette von zusätzlichen Maßnahmen eingesetzt zu haben. Die Zentralbank wird auf ihrer Zinssitzung Anfang Dezember entscheiden, ob und wie sie ihren Kampf gegen die schwache Inflation ausweitet. Wegen der immer lockereren EZB-Geldpolitik und einer absehbaren Zinsstraffung in den USA rechnen immer mehr Experten mit einem Fall des Euro auf Parität, also einem Austauschverhältnis zum Dollar von eins zu eins. "Die Aussicht auf eine historisch große geldpolitische Abweichung zwischen den USA und der Eurozone dürfte den Euro erstmals seit 2002 unter Parität drücken", sagte Jonathan Loynes vom Analysehaus Capital Economics.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse
für einen Euro auf 0,70175 (0,70620) britische Pfund
ISIN EU0009652759
AXC0185 2015-11-25/16:56