Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In den USA findet wegen der Thanksgiving-Woche nur ein verkürzter Handel statt. Während der Aktienmarkt bereits um 19:00 Uhr MEZ schließt, wird am Rentenmarkt bis 20:00 Uhr MEZ gehandelt.
TAGESTHEMA
Die japanische Teuerung ist im Oktober den dritten Monat in Folge leicht gefallen. Die um frische Lebensmittel bereinigte Kerninflation fiel wie erwartet um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus Regierungsdaten am Freitag hervorging. Zuletzt waren die Verbraucherpreise 2013 drei Monate in Folge zurückgegangen. In dem Jahr hatte die Bank of Japan sich ein Inflationsziel von 2 Prozent gesetzt und ein massives Kaufprogramm von Anleihen und Wertpapieren aufgelegt, um aus der Deflation herauszukommen, die Japan in den letzten zehn Jahren immer wieder heimgesucht hat. Die erneut rückläufigen Daten zeigen, wie schwer es der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt trotz aller Bemühungen nach wie vor fällt, eine nachhaltige Inflation zu erreichen. Das ist ein Problem, mit dem auch die Zentralbanken in den USA, in Europa und Australien zu kämpfen haben. Denn in Zeiten niedriger Rohstoffpreise bleibt die Inflation hartnäckig unter dem von den jeweiligen Zentralbanken ausgerufenen Ziel. Die jüngsten Daten dürften laut Einschätzung einiger Volkswirte den Druck auf die japanische Zentralbank erhöhen, ihre Geldpolitik weiter zu lockern.
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine Daten angekündigt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.092,00 +0,19% Nikkei-225 19.857,36 -0,44% Hang-Seng-Index 22.231,34 -1,15% Kospi 2.028,99 -0,08% Shanghai-Composite 3.533,88 -2,80% S&P/ASX 200 5.202,60 -0,16%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Verluste, zum Teil in deutlicher Höhe, kennzeichnen das Börsengeschehen am Freitag an den ostasiatischen Märkten. Während es in Tokio und Sydney nur leicht abwärts geht, befinden sich die chinesischen Märkte über ein Prozent im Minus. Bestimmende Themen bleiben weiterhin die Schwäche der Rohstoffpreise und die Erwartung einer strafferen Zinspolitik in Amerika. Darüber hinaus drücken in China die Untersuchungen im Finanzsektor. Die zuständigen Behörden in Peking haben ihre Razzien ausgeweitet, die wegen der Turbulenzen an den Börsen im Sommer eingeleitet wurden. In Schanghai verliert der Leitindex 1,6 Prozent auf 3.578 Punkte. Am Donnerstag hatte das größte Handelshaus in China, Citic Securities, mitgeteilt, dass es mit dem Börsenregulierer zusammenarbeitet, um eventuelle Verstöße gegen die Marktregeln aufzudecken. Auch beim drittgrößten Broker des Landes Guosen Securities wird ermittelt. Die Aktien der beiden Unternehmen verlieren jeweils 4,5 Prozent. Weniger spektakulär geht es in Japan zu, wo der jüngste Höhenlauf des Nikkei erst einmal ausgebremst wurde, nachdem er am Vortag knapp unter den Marke von 20.000 Punkten verharrte. Am Freitag verliert der Index 0,3 Prozent auf 19.892 Punkte. Händler beobachten leichte Gewinnmitnahmen von heimischen Investoren. Zudem können die Pensionsfonds nicht mehr viele Aktien zukaufen, da deren Gewichtung in den Portfolios aufgrund der gestiegenen Kurse schon sehr hoch ist.
US-NACHBÖRSE (Mi.)
Das nachbörsliche Geschäft in den USA verlief am Mittwoch im Vorfeld des Thanksgiving-Feiertags äußerst ruhig. Stärkster Gewinner im Nasdaq-100 war die Illumina-Aktie mit einem Plus von lediglich 0,9 Prozent. Die Hewlett-Packard-Aktie konnte sich von den massiven Verlusten im Tagesverlauf nur minimal erholen. Im regulären Geschäft hatten HP Inc 13,7 Prozent verloren, da der Computerkonzern im vierten Geschäftsquartal, dem letzten vor seiner Aufspaltung, deutlich weniger umgesetzt und etwas weniger verdient hatte. Zudem gab das Unternehmen für den Bereich Drucker und PC einen enttäuschenden Ausblick. Im nachbörslichen Handel legte das Papier auf nasdaq.com bis 19.59 Uhr um 0,3 Prozent zu auf 12,68 Dollar.
WALL STREET (Mi.)
Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 17.813,39 +0,0% +1,20 S&P-500 2.088,87 -0,0% -0,27 Nasdaq-Composite 5.116,14 +0,3% +13,33 Nasdaq-100 4.672,88 +0,1% +3,47 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 678 Mio 916 Mio Gewinner 1.902 1.941 Verlierer 1.211 1.203 Unverändert 127 96
Kaum verändert - Der feste Dollar sowie die Schwäche der Ölpreise hielten den Aktienmarkt in Schach. Eine Serie von Konjunkturdaten zeichnete ein überwiegend rosiges Bild der US-Konjunktur, was aber nicht für Auftrieb sorgte. Die Türkei-Russland-Krise nach dem Abschuss eines Militärflugzeugs am Vortag war am Markt schon wieder halb vergessen, zumal es nicht nach einer Eskalation aussah. Bei den Einzelwerten standen Hewlett-Packard im Blick. Der Computerkonzern hatte im vierten Geschäftsquartal, dem letzten vor seiner Aufspaltung, deutlich weniger umgesetzt und etwas weniger verdient. Zudem gab das Unternehmen für den Bereich Drucker und PC einen enttäuschenden Ausblick. Die Aktie der HP Inc brach um 13,7 Prozent ein. Bei Hewlett Packard Enterprise, in der das Cloud- und das Unternehmenskundengeschäft gebündelt ist, zeigten sich Anleger zufrieden, das Papier kletterte um 3,1 Prozent. Nach einer Reisewarnung der US-Regierung wegen der jüngsten Terrorattacken zählten die Titel von Fluggesellschaften zu den Verlierern. Delta Air Lines verloren 0,8 Prozent, JetBlue Airways 1,0 Prozent, United Continental Holdings 1,0 Prozent und Southwest Airlines 0,8 Prozent. Deere steigerten sich um 4,8 Prozent. Der Landmaschinenhersteller hat trotz stark rückläufiger Gewinne die Erwartungen übertroffen.
TREASURYS (Mi.)
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 100-05/32 +3/32 2,232% -1,1 30 Jahre 100-03/32 +7/32 2,994% -1,2
Am Rentenmarkt zogen die Notierungen am langen Ende an, während sie am kurzen nachgaben. Händler sprachen angesichts der anstehenden Zinswende von Umschichtungen von kurzen in die langen Laufzeiten. Die zehnjährige Rendite war zwischenzeitlich auf ein Dreiwochentief gefallen, während die Rendite der zweijährigen Laufzeit in der Nähe eines Fünfjahreshochs handelte. Die Zinsdifferenz sank auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 8.34 Uhr EUR/USD 1,0617 +0,1% 1,0605 1,0615 EUR/JPY 130,01 -0,0% 130,05 130,16 USD/JPY 122,44 -0,2% 122,64 122,63 USD/KRW 1152,95 +0,4% 1148,92 1149,15 USD/CNY 6,3940 +0,1% 6,3896 6,3896 AUD/USD 0,7232 +0,2% 0,7219 0,7223
Der Euro fiel zum europäischen Börsenschluss knapp über der Marke von 1,06 Dollar, letztlich bewegte er sich aber kaum. Der Datenkalender hatte nur wenig zu bieten, zudem war in den USA Feiertag. Im Blick stand auch hier die EZB-Sitzung in der kommenden Woche. Laut Händlern überwiegen weiter die Abwärtsrisiken für die Gemeinschaftswährung.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 42,49 43,04 -1,28 -0,55 Brent/ICE 45,33 45,46 -0,29 -0,13
Die Ölpreise gaben im elektronischen Handel deutlich nach. Bis zum frühen Abend verbilligte sich das Fass WTI um 1,4 Prozent auf 42,44 US-Dollar. Brent gab noch etwas deutlicher nach. Händler sprachen von einer weiterhin robusten US-Förderung - trotz der gesunkenen Anzahl aktiver Förderanlagen in den USA. Zwar verringerte sich die US-Ölförderung auf Wochensicht, allerding diese im Vierwochendurchschnitt noch immer über der Fördermenge vor Jahresfrist zur selben Zeit. Allerdings äußerte ein Ölexperte Zweifel, dass dies auch so bleiben werde. Sadad al-Husseini, der frühere Verantwortliche für Exploration und Förderung beim saudischen Ölriesen Aramco sprach von einem "fantastischen Erfolg" der Opec. Angesichts der niedrigen Ölpreise sagte er eine deutliche Verringerung der US-Schieferölproduktion voraus, sollten die Preise unter 50 Dollar verharren.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.068,55 1.073,10 -0,4% -4,56 Silber (Spot) 14,14 14,28 -1,0% -0,14 Platin (Spot) 849,50 852,50 -0,4% -3,00 Kupfer-Future 2,08 2,05 +1,7% +0,04
Der Goldpreis gibt am Morgan leicht nach auf 1.067 Dollar. Am Vorabend war die Feinunze mit 1.072 Dollar nur einen Dollar teurer als am Vorabend. An der Überzeugung bald steigender US-Zinsen gebe es keine Zweifel, sagte ein Händler. Anziehende US-Zinsen machten das Edelmetall unattraktiver, weil dieses keine Zinsen abwerfe. Außerdem würden die Spannungen zwischen Russland und der Türkei auf wirtschaftlichen Gebieten ausgetragen. Eine militärische Eskalation sei auszuschließen. Damit sei Gold auch als sicherer Anlegerhafen in unsicheren Zeiten ebenfalls nicht sonderlich gefragt, hieß es.
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November 27, 2015 01:30 ET (06:30 GMT)
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