BONN (dpa-AFX) - Hundert Tage nach dem Klimagipfel von Paris warnt UN-Klimachefin Christiana Figueres die US-Republikaner vor einem Ausstieg aus dem historischen Abkommen. "Sollten sich die Vereinigten Staaten nun wieder den Energieträgern des letzten Jahrhunderts zuwenden, wird das schlicht und einfach ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt schaden", sagte Figueres in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in Bonn. "Wenn sie ganz plötzlich eine Kehrtwendung machen und es zulassen wollen, dass China weiterhin der wichtigste Exporteur von Solarpanels bleibt, dann ist das ihre Entscheidung."
Der führende Republikaner im Senat, Mitch McConnell, hatte für den Fall eines Sieges seiner Partei bei der Präsidentenwahl mit dem Ausstieg aus dem Klimavertrag gedroht. Mitte Dezember hatten sich erstmals nahezu alle Staaten der Erde auf einen Weltklimavertrag geeinigt. Zentrales Ziel der gut 190 Länder ist es, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Am 21. März sind 100 Tage vergangen.
Figures lobte, dass es schon erste Schritte zur Umsetzung gebe. "Der König von Marokko hat zum Beispiel das größte Solarenergie-Kraftwerk der Welt eröffnet. China hat angekündigt, dass es 1000 Kohlenminen dicht machen wird." Dies sei aber nicht nur wegen des Pariser Vertrags so gekommen. "Dieser Übergang zu einer entkarbonisierten Wirtschaft, der läuft schon eine ganze Weile. Diese Verschiebung ist unaufhaltsam und dauerhaft."/cd/DP/zb
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