FRANKFURT (Dow Jones)--Der neue DWS-Chefstratege Stefan Kreuzkamp geht gedämpft optimistisch in das kommende Anlagejahr. Der DAX wird nach seiner Erwartung bis Ende 2016 auf 11.700 Punkte steigen, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Allerdings rechnet er mit weiter steigender Volatilität: "Wir erwarten, dass die Schwankungen größer werden und sich die Risiken erhöhen", sagte er. Grund sei zum einen die Wachstumsschwäche in China und zum anderen die Zinswende in den USA durch die US-Notenbank (Fed).
Kreuzkamp will zwar eher von einem "Signal" sprechen statt von einer Zinswende. Er meint, mehr als zwei Zinsschritte im kommenden Jahr seien unwahrscheinlich. Die Märkte dürften aber skeptischer reagieren: "Es bleibt abzuwarten, ob die Fed ihren Zinsschritt auch so moderieren wird, dass die Märkte nicht eine Serie von Zinserhöhungen befürchten", warnt er.
Weiter sagte er, er bevorzuge dividendenstarke Werte sowie Aktien aus den Industrieländern gegenüber denen aus den Schwellenländern. Zugleich bevorzuge er Deutschland und Europa gegenüber den USA: US-Aktien seien mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,5 hoch bewertet, der DAX habe mit 14 "ein gewisses Aufholpotenzial".
Auf der Anleihenseite rät er zu Staatsschuldentiteln aus der Peripherie der Eurozone und zu Unternehmensanleihen. Bei in Dollar aufgelegten Unternehmensanleihen aus der Eurozone könnten zudem Währungsgewinne locken: Beim Euro rechnet er mit einem weiteren Rückgang: "mindestens auf 0,95 Dollar auf Jahressicht".
DJG/hru
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November 29, 2015 06:30 ET (11:30 GMT)
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