Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die industrielle Produktion in Japan hat im Oktober im zweiten Monat in Folge zuglegt, allerdings blieb der Zuwachs von 1,4 Prozent zum Vormonat hinter den von Volkswirten erwarteten 1,9 Prozent zurück. Im September war nach vier Monaten mit Rückgängen mit 1,1 Prozent erstmals wieder ein Plus verbucht worden. Nach Regierungsangaben zeigten die Exporte im Oktober Zeichen einer Stabilisierung, während der inländische Verbrauch weiter flau geblieben sei. Das Wirtschafts-, Handels- und Industrieministerium in Tokio stufte die Entwicklung als einen anhaltenden Seitwärtstrend ein. Die Umfrage unter Unternehmen deutet für November auf einen 0,2-prozentigen Zuwachs der Produktion hin, während für Dezember ein Minus von 0,9 Prozent prognostiziert wird. Aus Sicht von Volkswirten stützt die Exportnachfrage für Apples iPhone zwar die industrielle Aktivität in Japan, doch die Bereitschaft zu Investitionen bleibe insgesamt zurückhaltend. Dies sei Folge der sinkenden Bevölkerungszahl in Japan und attraktiveren Investitionsmöglichkeiten im Ausland. Dies zeigt sich auch in der Verdopplung der Akquisitionen japanischer Unternehmen im Ausland von bislang 10 Billionen Yen im Jahresverlauf, was aber der inländischen Wirtschaftsaktivität nicht helfe. Der Einzelhandelsumsatz erholte sich im Oktober zwar gleichfalls, er legte im Monatsvergleich um 1,8 Prozent zu nach einem Minus von 0,1 Prozent im September.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago November PROGNOSE: 54,0 zuvor: 56,2
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.086,50 -0,16% Nikkei-225 19.747,47 -0,69% Hang-Seng-Index 22.154,00 +0,39% Kospi 1.991,97 -1,82% Shanghai-Composite 3.434,64 -0,05% S&P/ASX 200 5.166,50 -0,69%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die sich ausweitenden Untersuchungen gegen einige Brokerhäuser wegen möglicherweise illegaler Geschäfte haben in Schanghai die bisherigen November-Gewinne ausgelöscht. Die Schwäche in China strahlt auch auf die anderen asiatischen Märkte aus. Stabil hält sich der Hongkonger Markt mit einem kleinen Plus. Der japanische Nikkei entfernt sich mit einem Schlussstand von 19.747 Punkten weiter von der 20.000er Marke, der er sich in der Vorwoche wegen des schwächeren Yen angenähert hatte. Auch die gestiegene Industrieproduktion in Japan konnte die Kurse nicht stützen, da der Zuwachs spürbar unter den Erwartungen gelegen hatte. Am Sonntag hatten drei große chinesische Brokerhäuser von Ermittlungen der Aufsichtsbehörden berichtet. Die Broker sollen Regelverletzungen begangen haben bei der Zeichnung von Margenkontrakten mit ihren Kunden. Bereits in der vergangenen Woche hatten Citic Securities Co, Haitong Securities Co und Guosen Securities Co laufende Ermittlungen eingeräumt, aber keinen Grund dafür genannt. Das hatte bereits am Freitag die Kurse der Beteiligten wie auch des Gesamtmarkts kräftig unter Druck gebracht. Aktuell verlieren Citic und Guosen 3,9 bzw 5,7 Prozent, Haitong ist um das Tagesmaximum von 10 Prozent zurückgefallen.
US-NACHBÖRSE
Consol Energy und Southwestern Energy, die wegen des schwachen Ölpreises zunächst 6,5 bzw. 7,2 Prozent abgegeben hatten, sanken nach der Schlussglocke um weitere 0,7 bzw. 0,2 Prozent. Auch Walt Disney, die zunächst als Dow-Schlusslicht unter Druck gestanden hatten, ermäßigten sich um weitere 0,1 Prozent. KaloBios Pharmaceuticals zogen nach einer Rally um mehrere hundert Prozent zunächst um weitere 30,8 Prozent an und packten nachbörslich noch einmal 1,7 Prozent drauf. Der gerade erst berufene CEO Martin Shkreli hatte mitteilte, keine Aktien der Biotechnologiegesellschaft mehr an Leerverkäufer zu verleihen. Zuvor hatte er das Unternehmen, das noch Mitte November die Einstellung der Geschäfte angekündigt hatte, mit seinem Einstieg gerettet.
WALL STREET
Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 17.798,49 -0,1% -14,90 S&P-500 2.090,11 +0,1% +1,24 Nasdaq-Composite 5.127,52 +0,2% +11,38 Nasdaq-100 4.680,47 +0,2% +7,58 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 388 Mio 678 Mio Gewinner 1.857 1.902 Verlierer 1.216 1.211 Unverändert 127 127
Uneinheitlich - Der Seitwärtshandel sei nicht überraschend angesichts der Schlagzeilen schwacher Märkte in den Schwellenländern und geopolitischer Bedrohungen rund um den Globus, hieß es. In Schanghai war der Markt eingebrochen. Nach dem Feiertag "Thanksgiving" wurde an der Wall Street nur verkürzt gehandelt. Die Umsätze blieben begrenzt, weil sich viele Marktteilnehmer bereits in ein verlängertes Wochenende verabschiedet hatten. Der Blick richtete sich auf Einzelhandelswerte, denn der "Black Friday" gilt als wichtigster Einkaufstag in den USA. Während die Umsätze übers Netz am Feiertag um 22 Prozent zulegten, nannten Analysten von SunTrust die Erlöse an "Thanksgiving" in den Ladengeschäften "eine Pleite". Einzelhändler Target sprach von "unvorhergesehenen Gewinnen" an Thanksgiving, der Kurs gewann 0,4 Prozent. Wal-Mart sprach von einem Besucheransturm auf der Webseite, ohne jedoch konkret die Umsatzentwicklung zu skizzieren. Der Kurs ermäßigte sich um 0,6 Prozent. Belastet vom erneuten Ölpreisverfall büßten Chevron 0,6 Prozent ein, Exxon Mobil schlossen nur hauchdünn im Minus. In der zweiten Reihe traf es Consol Energy und Southwestern Energy mit Abschlägen von 6,5 bzw. 7,2 Prozent. Der Branchenindex im S&P-500 gab 0,7 Prozent ab. Walt Disney standen als Schlusslicht im Dow unter Druck, nachdem der Unterhaltungskonzern über einen Rückgang der Abonnentenzahl in seinem Sport-Kanal ESPN berichtet hatte. Der Wert sank um 3,0 Prozent.
TREASURYS
Die Notierungen am langen Ende des Marktes stiegen zwischenzeitlich auf ein Dreiwochenhoch. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gab 1 Basispunkt auf 2,22 Prozent ab. Insbesondere der Einbruch des chinesischen Aktienmarktes stütze, hieß es.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 8.32 Uhr EUR/USD 1,0581 -0,1% 1,0593 1,0627 EUR/JPY 129,93 -0,1% 130,03 130,04 USD/JPY 122,80 +0,0% 122,77 122,38 USD/KRW 1156,83 0% 1156,83 1154,79 USD/CNY 6,3973 +0,0% 6,3950 6,3948 AUD/USD 0,7188 -0,0% 0,7191 0,7206
Der Euro fiel erneut unter die Marke von 1,06. Am frühen Abend eroberte die Gemeinschaftswährung diese Marke jedoch zurück und notierte bei 1,0604 Dollar. Im Tagestief war der Euro bis auf 1,0569 Dollar gesunken. Die Erwartung, die EZB werde in der kommenden Woche ihre Geldpolitik weiter lockern, drückte die Gemeinschaftswährung immer tiefer Richtung Parität. Am Markt wurde spekuliert, dass die EZB den Einlagensatz noch tiefer in den negativen Bereich senken wird.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 41,74 41,71 0,07 0,03 Brent/ICE 44,70 44,86 -0,36 -0,16
Der Rohölpreis baute seine Vortagesverluste aus dem elektronischen Handel weiter aus. Es gebe praktisch keine Indikation, dass die gestiegenen Spannungen im Nahen Osten die Ölversorgung in irgendeiner Weise beeinträchtige, so eine Stimme. WTI verbilligte sich im späten Geschäft um 2,6 Prozent auf 41,93 US-Dollar. Brent verlor 1,0 Prozent auf 44,99 Dollar. Neben der globalen Überversorgung war es der wieder Fahrt aufnehmende Dollar, der die Ölpreise belastete. Marktteilnehmer verwiesen zudem auf die am Montag beginnende Weltklimakonferenz. Dabei könnten Schritte zur CO2-Begrenzung die Nachfrageseite eindämmen.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung Bewegung abs. Gold (Spot) 1.054,92 1.057,98 -0,3% -3,06 Silber (Spot) 14,04 14,10 -0,4% -0,06 Platin (Spot) 826,85 836,00 -1,1% -9,15 Kupfer-Future 2,06 2,05 +0,5% +0,01
Ähnlich wie Öl war auch der Goldpreis ein Leidtragender der Dollarstärke. Die Feinunze fiel auf 1.058 Dollar nach 1.072 am Vorabend. Während die EZB ihre Geldpolitik weiter lockern dürfte, wird von der US-Notenbank ein Anziehen der Zinszügel im Dezember erwartet. Das setzte das renditelose Edelmetall zusätzlich unter Druck. Aus technischer Sicht hat sich die Situation bereits mit dem Bruch des Julitiefs deutlich eingetrübt. Ein Test der Marke von 1.000 Dollar je Feinunze werde zunehmend wahrscheinlich. Zwar gelte es als möglich, dass der Goldpreis wegen der dünnen Umsätze zum Thanksgiving-Wochenende nach unten überziehe. Andererseits stelle der Fall auf die tiefsten Stände seit fast sechs Jahren nach dem Scheitern der Erholungsversuche auch ein neues Verkaufssignal dar, so eine Stimme.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
AB INBEV
will zwei der bekanntesten Biermarken von SABMiller verkaufen, um die Bedenken der Europäischen Regulierer bei der Übernahme des Rivalen zu zerstreuen. Eine informierte Person sagte, dass der Konzern sowohl Grolsch als auch Peroni verkaufen wolle.
BHP/VALE
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November 30, 2015 01:59 ET (06:59 GMT)
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