Von Chao Deng
SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--An den asiatischen Aktienmärkten hat sich am Montag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Nach kräftigen Ausschlägen und zeitweise deutlichen Minus-Zeichen hat sich der chinesische Markt in Schanghai im Schlussgeschäft leicht ins Plus gerettet. Während die sich ausweitenden Untersuchungen gegen einige Brokerhäuser wegen möglicherweise illegaler Geschäfte die Stimmung weiter belasten, profitierte der breite Markt von der Spekulation, der Internationale Währungsfonds könnte den Yuan in seinen Währungskorb aufnehmen. Das wäre ein Statusgewinn für die chinesische Regierung. Verluste kennzeichnen dagegen die Lage an den Börsen in Tokio und in Seoul und auch die rohstoffabhängige Börse in Sydney schloss im roten Bereich.
Am Sonntag hatten drei große chinesische Brokerhäuser von Ermittlungen der Aufsichtsbehörden berichtet. Die Broker sollen Regelverletzungen begangen haben bei der Zeichnung von Margenkontrakten mit ihren Kunden. Bereits in der vergangenen Woche hatten Citic Securities Co, Haitong Securities Co und Guosen Securities Co laufende Ermittlungen eingeräumt, aber keinen Grund dafür genannt. Das hatte bereits am Freitag die Kurse der Beteiligten wie auch des Gesamtmarkts kräftig unter Druck gebracht. Am Montag ging es mit ihren Kursen weiter abwärts: Citic verloren in Schanghai weitere 1,5 Prozent und Haitong brachen noch einmal um 8,9 Prozent ein. Guosen waren in Shenzhen um 2,8 Prozent gefallen. Nun verloren Citic und Guosen 3,9 bzw. 5,7 Prozent, Haitong waren um das Tagesmaximum von 10 Prozent zurückgefallen.
Der Nikkei fiel um 0,7 Prozent auf 19.747 Punkte und hat damit die Attacke auf die 20.000er Marke zunächst abgebrochen. Auf die Stimmung drückten neue Daten zur japanischen Industrieproduktion. Diese war zwar den zweiten Monat in Folge gewachsen, das Plus von 1,4 Prozent lag aber deutlich unter der Erwartung von 1,9 Prozent.
In Sydney standen besonders die Rohstoffaktien weiter unter Druck. Die Papiere des BHP-Konzerns brachen um 3,6 Prozent ein, nachdem die brasilianische Regierung Schadensersatzforderungen von umgerechnet etwa 5 Milliarden Euro gegen das brasilianische Gemeinschaftsunternehmen von BHP und Vale angekündigt hatte. Aufgrund eines Dammbruchs war ein Fluss in Brasilien verseucht worden.
Nach unten zeigten die Kurse auch an der Börse in Taiwan, hier verlor der Leitindex 0,9 Prozent. Händler verwiesen auf die Umstellungen der MSCI-Indizes zu den Schlusskursen. Taiwan gilt als einer der Verlierer, das Gewicht der Börse in Taiwan sinkt mit der Umstellung deutlich. Allerdings schlossen OBI Pharma auf einem neuen Rekordhoch, der Titel wird neu in die MSCI-Welt aufgenommen.
Auf der Währungsseite bewegte sich nur wenig. Auch in Asien warten die Beteiligten darauf, ob die Europäische Zentralbank am Donnerstag die Geldschleusen weiter öffnen wird. Im Anschluss dürfte die US-Notenbank mit ihrer Sitzung am 18. Dezember in den Vordergrund rücken und damit die Spekulation, ob sie noch dieses Jahr die Zinswende vollziehen wird.
=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.166,50 -0,69% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.747,47 -0,69% 07:00 Kospi (Seoul) 1.991,97 -1,82% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.445,40 +0,26% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.015,16 -0,24% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.320,61 -0,93% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.860,44 +0,05% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.668,72 -0,82% 10:00 SET50 (Thailand) 875,60 +0,33% 11:00 BSE (Mumbai) 26.146,04 +0,07% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 8.32 Uhr EUR/USD 1,0590 -0,0% 1,0593 1,0627 EUR/JPY 130,07 +0,0% 130,03 130,04 USD/JPY 122,83 +0,0% 122,77 122,38 USD/KRW 1157,88 +0,1% 1156,83 1154,79 USD/CNY 6,3982 +0,1% 6,3950 6,3948 AUD/USD 0,7202 +0,2% 0,7191 0,7206 ===
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November 30, 2015 03:50 ET (08:50 GMT)
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