PARIS (dpa-AFX) - Die Pariser Klimakonferenz hat einen kritischen Punkt erreicht: Mit großer Spannung warteten die Verhandler am Mittwoch auf einen Entwurf für den neuen Weltklimavertrag, den die französischen Gastgeber bis zum Mittag angekündigt hatten. Ausgangspunkt für diesen "bereinigten Text" sind die Ergebnisse der von Ministern geleiteten Arbeitsgruppen, die zuvor zwei Tage lang versucht hatten, die größten Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.
Umweltschützer Matthieu Orphelin von der französischen Fondation Nicolas Hulot erklärte: "Von dem neuen Text wird viel erwartet (...) Wir haben noch 24 Stunden, um ehrgeiziger zu werden." Bis Donnerstagabend will die französische Konferenzleitung eine Einigung vorweisen können, damit am Freitag dann der erste weltweite Klimaschutz-Deal beschlossen werden kann. Er soll die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung eindämmen.
Der Außenminister der Marshallinseln, Tony de Brum, bemühte sich, eine Allianz für einen "ambitionierten Weltklimavertrag" zu schmieden. Sie soll laut Delegationskreisen die EU, die USA und zahlreiche Staaten Afrikas, der Karibik und der Pazifik-Region zusammenbringen. Die Marshallinseln gehören zu den Inselstaaten, die als Folge des Klimawandels im Meer versinken könnten./abc/hrz/DP/nmu
AXC0070 2015-12-09/10:58