PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Negative Nachrichten aus China haben Europas Aktienmärkten am Montag einen historisch schlechten Jahresauftakt eingebrockt. Überraschend schwache Stimmungsdaten aus der Industrie ließen die chinesischen Festlandsbörsen um über 7 Prozent einbrechen, was zu einer vorzeitigen Beendigung des dortigen Handels führte.
Der EuroStoxx 50
Auch die anderen europäischen Indizes mussten kräftig Federn
lassen: Der CAC-40-Index
Die kriselnde Wirtschaft Chinas startete mit weiteren Signalen der Schwäche ins neue Jahr und trübte die Laune der Anleger weltweit: Der vom chinesischen Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) sank im Dezember überraschend auf den tiefsten Stand seit September - Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Der Indikator lag zudem zum zehnten Mal in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was auf ein Schrumpfen der industriellen Fertigung hindeutet.
Mit der vorzeitigen Einstellung des chinesischen Börsenhandels kam gleich am Tag seiner Einführung ein neuer Sicherungsmechanismus zum Zuge, der zu große Kursschwankungen verhindern soll. Experten rechnen nun mit weiteren Eingriffen seitens der chinesischen Führung.
Auch die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA gaben den Investoren wenig Grund zur Freude: Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel im Dezember ebenso schlechter als erwartet aus wie die Bauausgaben im November. Lediglich der endgültige Industrie-Einkaufsmanagerindex des Markit-Insituts lag knapp über dem zuvor ermittelten Wert.
Dass die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im Dezember auf den höchsten Stand seit über eineinhalb Jahren gestiegen ist, half den Aktienkursen nicht - zumal sich die Industriestimmung in Großbritannien überraschend eintrübte.
Aus Branchensicht gab es am Montag nur Verlierer in Europa. Schlusslicht im marktbreiten Stoxx Europe 600 war der Index der Autobauer und -zulieferer, der 4,48 Prozent einbüßte. Vergleichsweise gut erging es noch den Öl- und Gasunternehmen: Deren Subindex verlor lediglich 1,45 Prozent.
Mit minus 0,23 Prozent am besten hielten sich im EuroStoxx noch
die Aktien von Nokia
Bei den sehr schwachen Rohstoffwerten stemmten sich Randgold Resources mit plus 2,41 Prozent gegen den Trend. Die Aktien des auf Goldvorkommen in Akrika spezialisierten Bergbaukonzerns profitierten von einer Erholung der Preise für das Edelmetall.
Im schwachen Swiss-Market-Index (SMI)
ISIN EU0009658145
AXC0150 2016-01-04/19:28